Doro Pesch im Interview

Sie joggt auch in Highheels

In unserer Lokalkompass-Reihe "Entweder / oder - Promis müssen sich entscheiden" geben wir Prominenten Auswahl-Möglichkeiten zu ganz unterschiedlichen Themen vor. Sie treffen, ohne lange zu überlegen, eine Entscheidung. Heute im Interview: Doro Pesch.

Seit 40 Jahren steht die Düsseldorfer Rockröhre, die seit Jahren in den USA lebt, auf der Bühne und denkt noch lange nicht ans Aufhören: Am 17. Dezember spielt sie ein Konzert in Oberhausen. Wir verlosen 10x2 Tickets!

Florida oder Düsseldorf? Florida. Ich bin 1987 rübergezogen. Wenn ich heute von einer Wintertour nach Hause komme, ist es zu Hause in Florida schön warm. Aber natürlich ist Düsseldorf meine Heimat.

Viel Geld oder viel Freizeit? Beides. Ich habe nie viel Freizeit gehabt, und Geld ist wichtig, um die Produktionen umsetzen zu können. Ich investiere meine Einnahmen immer wieder beruflich.

Sonnenblume oder Tulpe? Sonnenblume!

Fahrerin oder Beifahrerin? Ich bin im LKW aufgewachsen, mein Vater war Transportunternehmer. Ich liebe es, "on the road" zu sein. Früher bin ich den Tourbus selbst gefahren. Und auch heute noch bringe ich meine Kollegen nach einer Party nach Hause, fühle mich verantwortlich.

Familie oder Freunde? Ich hab ja kaum Familie, bin Einzelkind, nicht verheiratet und habe keine Kinder. Also Freunde! Lemmy (Kilmister, verstorbener Sänger von Motörhead) war mein bester Freund, den habe ich immer im Herzen dabei. Aber auch meine Mama ist mir wahnsinnig wichtig.

Meerschweinchen oder Wellensittich? Ich hatte beides als Kind und liebe Tiere sowieso. Ich unterstütze Tierschutzprojekte, habe zwei Pferde adoptiert, die in Österreich ihren Lebensabend genießen und nicht mehr geritten werden. Ich lebe seit sieben, acht Jahren vegan und trage schon lange kein echtes Leder mehr. Bei Kosmetik achte ich darauf, dass sie tierversuchsfrei entwickelt wurde. Ich möchte nie mehr einem Tier etwas zuleide tun.

Odnung oder Chaos? Chaos. Das weiß jeder, der mich kennt (lacht).

Drinnen oder draußen? Draußen. Ich liebe die Natur, das ist für mich Freiheit. Am liebsten wache ich jeden Tag an einem anderen Ort auf. 

Museum oder Stadion? Lieber ins Stadion für ein gutes Konzert. Ich gehe aber auch gerne in Museen. Früher wollte ich Grafikerin werden, da war ich oft in Museen. 

Achterbahn oder Sprungturm (Schwimmbad)? Sprungtum. Früher bin ich vom Zehn-Meter-Turm gesprungen und dadurch in der Gunst der Jungs weit nach oben gelangt (lacht).

Ausdauer- oder Kraftsport? Kraftsport. So eine Tour ist sehr anstrengend, da müssen die Muskeln gestählt sein. Wenn ich auf Tour bin, mache ich jeden Tag Kraftsport. 

Buch oder Podcast? Buch. Ich lese wahnsinnig gerne, ziehe viel mentale Kraft aus Motivationsbüchern.

Schlager oder Rap? Ich bin in beidem nicht so bewandert. Für mich steht Rock an erster Stelle. 

Musik hören oder selber singen? Beides. Wenn ich neue Songs schreibe, die dann live performe und die gut ankommen, das ist ein Hochgefühl! Mit drei Jahren wusste ich schon, dass ich Musik machen will, als ich Little Richards Lucille gehört habe.

Bühne oder Studio? Bühne. Es ist das Schönste, wenn das Publikum mitgeht, sich freut, mitmacht, ich strahlende Augen sehe. Dafür lebe ich!

Chic oder leger? Chic. Ich mache mich schon gerne chic - wobei das im Auge des Betrachters liegt. 

Highheels oder Sneaker? Lieber Highheels - darin bin ich auch schon joggen gegangen, mit Plateausohlen. Dabei habe ich meine sehr gute Freundin Babett kennengelernt, die gerade ihr Pferd ausführte und mich auf die Schuhe ansprach. 

Eitel oder nicht? Mittel. Ich trage gern Make-Up, hab den Kajalstift immer dabei. Natürlich vegane Kosmetik!

Whisky-Cola oder Wodka-Lemon? Whisky-Cola, das bin ich von Lemmy gewöhnt. Wobei seine Mischung immer 90 Prozent Whisky und zehn Prozent Cola war (lacht). 

Nochmal 18 sein oder lieber 60? Beides hat etwas für sich. Mit 18 wusste ich nicht, was auf mich zukommt. Mit 60 habe ich so viele Erfahrungen, bin weiser geworden, das ist toll. Älter werden finde ich total schön. 

Einen Tag ohne Smartphone oder ohne Musik? Ohne Smartphone. Es sagen zwar immer alle, dass ich handysüchtig bin. Aber ein Tag ohne Musik, das geht nicht!

Schwarz oder weiß? Ich liebe Schwarz, aber ich habe keine schwarze Seele (lacht).

Zeitreise in die Vergangenheit oder Zukunft? Ich habe ja schon fünf Rückführungen gemacht in vorherige Leben. Ich konnte es selbst nicht glauben, aber habe dabei gelernt, dass die Seele keinen Anfang und kein Ende hat. In einem Leben war ich ein großer Mann, ein echter Brocken, der 1648 in Dubrovnik gelebt hat. Ich bin dann später dorthin gereist und kannte Orte und Namen, obwohl ich nie zuvor dort gewesen war.

50. Bühnenjubiläum oder Rente? Ich mache weiter bis zum letzten Tag, so wie Lemmy. Solange ich lebe, steckt so viel in mir, ich gebe immer 100 Prozent.