Neue Therapie für das Herz

Oberarzt Alexander Shtiben, Schwester Jennifer, Oberarzt Dr. Lutz Lefringhausen, Schwester Melanie und Chefarzt PD Dr. Thomas Butz mit dem Herz-Optimizer (v.l.). Foto: KKO
  • Oberarzt Alexander Shtiben, Schwester Jennifer, Oberarzt Dr. Lutz Lefringhausen, Schwester Melanie und Chefarzt PD Dr. Thomas Butz mit dem Herz-Optimizer (v.l.). Foto: KKO
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Jährlich erkranken in Deutschland rund 300.000 Menschen neu an einer Herzschwäche – meist aufgrund einer Herzmuskelschädigung durch einen Herzinfarkt oder anhaltend hohen Blutdruck. Symptome wie Leistungsschwund, Erschöpfung und Kurzatmigkeit erschweren das tägliche Leben.

Am Katholischen Klinikum wurde nun erstmalig in Oberhausen ein Implantat eingesetzt, das die Kraft des Herzens steigern und den Alltag der Betroffenen erleichtern kann.
Das Implantat zur so genannten kardialen Kontraktilitätsmodulation (Cardiac Contractility Modulation, CCM), das einem Herzschrittmacher ähnelt, wird unterhalb des Schlüsselbeins eingepflanzt. Nach jedem Herzschlag gibt das Implantat spezielle elektrische Impulse ab, die die Pumpfähigkeit des Herzens steigern ohne den Herzschlag selbst zu verändern.

Elektrische Impulse

„Durch das weiterentwickelte und neu auf dem Markt verfügbare System werden elektrische Impulse abgegeben, die zu einer vermehrten Bildung von Schlüsselproteinen und damit einer Verbesserung der Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels führen“, erklärt PD Dr. Thomas Butz, Chefarzt der Kardiologie. „So können wir Patienten helfen, bei denen die Behandlung durch die üblichen Medikamente oder einen Herzkraft-Herzschrittmacher nicht möglich ist oder keine dauerhafte Verbesserung der Symptome herbeiführt hat.“

Örtliche Betäubung

Weltweit wurden schon über 4.000 Patienten mit dieser Therapie versorgt, nun kommt sie erstmalig auch in Oberhausen zum Einsatz, so Oberarzt Dr. Lutz Lefringhausen. „Das Einsetzen des Implantats findet unter örtlicher Betäubung statt und dauert in der Regel nur knapp eine Stunde.“ Nach einem kleinen Hautschnitt werden durch zum Herzen führende Venen zwei Sonden in der rechten Hauptkammer des Herzens fixiert und anschließend mit dem eigentlichen Impulsgeber verbunden. Das Gerät selbst wird unterhalb des Schlüsselbeins in der Unterhaut platziert und ist nach der Einheilungsphase kaum mehr zu bemerken. „Die Patienten stellen schon nach wenigen Wochen eine spürbare Verbesserung ihrer körperlichen Belastbarkeit fest. Aktivitäten des Alltags oder beim Sport fallen deutlich leichter“, berichtet Dr. Lutz Lefringhausen.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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