Klinik-Clowns verzaubern

Die Clowninnen Birgit Meisinger (rechts) alias „Pimpanela“ und Maysa de Paulo Funke
alias „Bella“ im Hospizgarten. Foto: KKO
  • Die Clowninnen Birgit Meisinger (rechts) alias „Pimpanela“ und Maysa de Paulo Funke
    alias „Bella“ im Hospizgarten. Foto: KKO
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Am Lebensende brauchen schwer erkrankte Menschen viel Unterstützung: Das stationäre Hospiz St. Vinzenz Pallotti in Oberhausen-Osterfeld schafft für seine Gäste eine Umgebung, in der sie sich wohlfühlen, Geborgenheit empfinden und palliativmedizinisch und pflegerisch gut versorgt werden.

Zu den regelmäßigen Besuchern des Hospizes zählen auch die Klinik-Clowns. Zum zweiten Mal klopften sie an die Bewohnerzimmertüren. Bei ihren Einsätzen am Krankenbett schaffen sie einen Spielraum für Kreativität und Lebensfreude. Sie spielen keine eingeübten Nummern, sie improvisieren und erobern so die Herzen ihrer Zuschauer. Mit den Besuchen der Klinik-Clowns, aber auch mit Musik und Maltherapie, schafft das Hospiz immer wieder besondere Momente für seine Gäste.
Pimpanela und Bella verzaubern mit Luftballons, Seifenblasen und Humor
„Helligkeit und Fröhlichkeit haben in der Hospizarbeit schon immer einen hohen Stellenwert“, erklärt Pflegedienstleiterin Esther Schwiederowski. „Das Leben soll bewusst bis zum Tod gelebt und genossen werden können. Menschliche Emotionen, wie Humor und Heiterkeit, gehören zu einem Leben bis zu seinem Ende dazu.“ Für ihre Arbeit als Klinik-Clowns haben die Clowninnen Pimpanela und Bella eine künstlerische Ausbildung absolviert. Sie improvisieren mit Luftballons, Musik und Seifenblasen und reagieren spontan auf die Sorgen und Nöte der Hospizgäste. Damit helfen sie, auch schwere Gedanken leicht zu nehmen.

Krankheit vergessen

Eine schwer erkrankte jüngere Frau beschreibt ihren Kontakt mit den beiden so: „Ich habe mit den Clowns meinen Luftballon beschriftet und die Musik klingt mir jetzt noch im Ohr. Solche Augenblicke lassen die Krankheit vergessen und wirken noch sehr sehr lange nach.“
Jeder Besuch von Pimpanela und Bella beginnt mit der gleichen Frage: „Hallo, dürfen wir reinkommen?“ Die beiden Künstlerinnen bereiten sich zusammen mit den Pflegefachkräften des Hospizes auf die einzelnen Besuche vor und lassen sich auch wieder wegschicken, wenn die Gäste auf ihr Improvisationstalent eher zurückhaltend reagieren. Wer die Klinik-Clowns von Zimmer zu Zimmer begleitet, erlebt Erstaunliches: Sie greifen mit kleinen Tanz-, Pantomime- und Musikeinlagen die Befindlichkeit und die Themen der Gäste auf und zaubern eine Heiterkeit in ihre Zimmer, die lange nachwirkt. Pflegedienstleiterin Esther Schwiederowski zitiert dazu Immanuel Kant mit den Worten: „Der Mensch hat gegenüber den Widrigkeiten des Lebens drei Dinge zum Schutz: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.“
Damit sich die Bewohner im Hospiz wohl fühlen und Höhepunkte wie den Besuch der Clowns erleben können, erhalten die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tatkräftige Unterstützung von circa 20 Ehrenamtlichen. Neben der Freizeitgestaltung übernehmen diese Helferinnen und Helfer auch Aufgaben in der Essenszubereitung und Gästebetreuung oder sie begrüßen Besucher am Empfang, nehmen Anrufe entgegen und unterstützen bei leichten administrativen Tätigkeiten.
Für diese ehrenamtliche Mitarbeit sucht das Stationäre Hospiz St. Vinzenz Pallotti dringend interessierte Frauen und Männer, die regelmäßig eine konkrete Aufgabe übernehmen möchten. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit, an einer Ausbildung für die Begleitung von Menschen am Lebensende teilzunehmen. Ansprechpartner und Ehrenamtskoordinator ist Hospizleiter Paul Hüster, erreichbar unter Tel. 30266-50.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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