Ja 17 Jahre ist schon eine lange Zeit
Was die Vorstellung anbetrifft, jemals wieder Alkohol trinken zu können, das habe ich mir komplett abgeschminkt. In der letzten Phase vor meiner Kapitulation, als ich noch getrunken habe, da stand dieses - nie mehr - wie eine Mauer vor mir, dieses "nie mehr" hat mich gelähmt, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, mit dieser "Einschränkung" leben zu können.
Heute lebe ich vorzüglich mit dieser Einschränkung, ich nehme sie nicht mehr als eine solche wahr, im Gegenteil, diese - Einschränkung - ist für mich zu einer Bereicherung meines Lebens geworden, ich vermisse den Alkohol nicht mehr, ich genieße meine gewonnene Freiheit.
Aber Voraussetzung war für mich die absolute, an keinerlei Bedingung geknüpfte Kapitulation, der gelebte erste Schritt, das war für mich der Knackpunkt schlechthin. Bevor ich die Kapitulation nicht annehmen konnte, hatte ich auch keine Chance, meine Krankheit anzunehmen.
Heute empfinde ich diese Kapitulation als eine Gnade und ein unermesslich wertvolles Geschenk, das ich nicht mehr missen möchte.
Heute lebe ich, heute kann ich lachen, brauch mich um Gestern keine Sorgen machen.
Weiß genau ich war nicht blau, habe nichts angestellt, auf der verrückten Welt.
Alkohol kann mir gestohlen bleiben, es gibt genug andere Freuden.
Seit ich nicht mehr trinke, ist alles besser gegangen, bin nicht mehr im Rausch gefangen.
Kann gerade gehen, kann alles sehen, und wenn ich zuhöre, auch alles verstehen.
Ja 17 Jahre ist schon eine lange Zeit, ein Glück, war ich damals zu dem Schritt bereit.
Will gar nicht denken, wenn ich ihn nicht gemacht. Weiß nur, Glück hätte es mir nicht gebracht.
So denke ich heute, bleibe deinen Vorsatz weiter treu, den ich bestimmt auch nicht bereu`
Sicher denke ich an diesem 1. Tag zurück, der mir die Nüchternheit gebracht zum Glück.
Und hoffen werde ich so auch, pack weitere 17 Jahre drauf. . . .
Autor:Hans Peter Schulzke aus Bottrop |
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