HitchBOT in Bottrop

HitchBOT möchte mitgenommen werden
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Eigentlich sollte es nur eine verrückte Idee sein, als Postbote Guen Teer (Facebookname) seinen Kommentar auf dem Post des trampenden Roboters HitchBOT aus Kanada auf Facebook absetzte.

"Hör mal Hitch, ich sehe, dass auch einen Abstecher ins Ruhrgebiet auf Deinem Programm steht. Wie wärs, wenn Du mich mal auf einer meiner Zustellrouten als Postbote in Bottrop oder Kirchhellen besuchst. Schließlich haben wir ja etwas gemein, wir sind gewissermaßen beide "Helden der Straße." Niemals hätte er gedacht, das der reiselustige Roboter Interesse zeigen würde, schließlich standen weitaus größere und prominentere Ziele auf seinem Plan.

Worum geht es? HitchBOT ist der Name eines Roboters, der Hauptdarsteller eines interdisziplinären, kanadischen Experiments ist. Er wurde mit der Aufgabe, per Anhalter quer durch Kanada zu reisen, am 27.Juli 2014 in Halifax ausgesetzt und erreichte nach 6000km sein Ziel Victoria Island bereits am 18.August. Seine Erbauer erhoffen sich unter anderem Erkenntnisse, wie das "Zusammenleben" von Mensch und Roboter in Zukunft aussehen könnte.

Am 13.Februar besuchte HitchBOT (tatsächlich handelt es sich um eine baugleiche Kopie) Deutschland und startete eine Rundreise, die ihn an viele Stationen in alle Himmelsrichtungen Deutschlands brachte. So stand ein Besuch des Rosenmontagzuges in Köln genauso auf seinem Programm wie ein Abstecher in die Hauptstadt zum Brandenburger Tor.

An dieser Stelle schaltete sich unser Postbote ins Geschehen ein und lädt den weitgereisten Roboter nach Bottrop ins Ruhrgebiet ein. Mit einem Porsche lässt sich HitchBOT vom Rosenmontagzug in Köln in Windeseile ins Herz des Ruhrgebiets chauffieren, direkt in die Gartenstadt Bottrop Welheim. Auf dem Programm steht eine Sightseeingtour auf dem Dienstrad des Briefzustellers, der die ganze Sache immer noch nicht glauben kann. Aber die beiden werden schnell warm miteinander und lassen sich von dem Kamerateam des Wissenschaftsmagazin Galileo nicht stören. Schnell ist der auf Hilfe jeglicher Art angewiesene Roboter auf dem Postrad festgezurrt und ab geht die Post. Nach ausgiebiger Stadtführung durch den beschaulichen Stadtteil hat Guen Teer noch eine Überraschung in petto. Er hält plötzlich an, steigt vom Rad und meint, dass er eben noch schnell ein Foto von dieser Gehwegstelle machen müsse. Als er anschließend das Foto, dass er mit seinem Handy aufgenommen hat, dem Kamerateam präsentiert, zeigen sich diese deutlich überrascht. Was war zu sehen. Zunächst fällt auf, dass die Gehwegplatten diagonal verlegt sind. Das allein wäre noch nichts besonderes und kein Foto wert. Das eigentliche Motiv sind zwei, in den Gehweg eingelassene Hydranten. Genauer gesagt, die Hydranten mitsamt der sie umgebenen Pflastersteine, die die Lücken zu den ihnen umgebenden Platten auffüllen. Dieses Ensemble liefert eine erstklassige Herzform, über die man meist ungeachtet drüber weg läuft. Guen Teer erzählt, dass er täglich auf solche Motive stößt und er mittlerweile einen ganzen Schwung dieser Fotos gemacht hat. Jetzt wurde klar, dass man sich diese Fotos ansehen wollte und HitchBOT und das Kamerateam ließen sich gerne in die Wohnung des Postboten einladen um diese ungewöhnlichen Bilder in Augenschein zu nehmen.

Wenn Sie, liebe Leser auch ein paar dieser Bilder sehen wollen, verweise ich auf einen früheren Artikel über den fotografierenden Postboten auf diesem Portal: http://www.lokalkompass.de/oberhausen/kultur/bimpressionen-impressionen-eines-briefzustellers-d496255.html

Besuchen Sie bitte auch den Blog, auf dem Guen Teer laufen von seinen Errungenschaften berichtet: http://bimpressionen.praism.de

Man saß noch einige Zeit zusammen bevor der Roboter weiter zog. Die Aufnahmen dieses Treffens von Mensch und Maschine sollten am Ende der Reise, am Sonntag, 22.Februar in einem Galileo spezial ausgestrahlt werden. Die Hauptrolle hatte natürlich der sympathische Roboter. Als Nebendarsteller sollten aber der Stadtteil Bottrop Welheim und sein Postbote ihren Part bekommen. Leider war der Bericht dann doch sehr einseitig auf den Star zugeschnitten, so dass die Story über die interessanten Bilder des Briefzustellers keinen Platz in der Sendung fanden. Dennoch war es für den Postboten eine tolle Aktion und willkommene Abwechslung in seinem Alltag.

HitchBOT möchte mitgenommen werden
Doppelherz
Autor:

Günter Beck aus Oberhausen

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