Gedicht: Herr Köhler und Nachfolger

Er dankte ab, und Deutschland wie im Chor:
Verblüffung, Überraschung, Fragen.
Mir kam das alles äußerst spanisch vor,
jedoch – was sollte man denn dazu sagen?

Bekanntlich mangelt es an Kandidaten,
doch, wenn ich offen innehaltend überlege,
aus dem Verborgenen wird einer starten,
repräsentieren auf dem allerbesten Wege.

Wie konnte Köhler sich so separieren,
dramatisch, theatralisch und ergiebig,
die Worte aus dem „Vollen“, ja das „lieb’ ich,
erst Kapriolen schlagen und dann grollen!

Es stieg erneut, um zu repräsentieren,
ein Mann des Volkes auf dies’ hohe Amt.
Er ließ, und tat sich dabei nicht genieren,
ein Häusle bauen und wurde verdammt.

Dann plötzlich redet er recht mild,
nein, nein, er habe nicht der „Bild“
veboten, „Tacheles“ zu reden!
Nun herrschen dicke Luft und Fehden.

In diesen Reih’n braucht’s, ohne Fehl und Tadel,
aufrechte Menschen, innerlich von Adel.
Denn Undurchsichtigkeiten und Betrug
hat’s in Regierungskreisen allemal genug.

Vom Jochen Gauck hört man zumeist:
er reist und reist und reist und reist......

Tanja Herbst

Autor:

Edith Schülemann aus Oberhausen

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