Gedenken an Hiroshima
Nebeneinander hockten sie am 6. August auf dem Rand des Brunnens auf dem Oberhausener Friedensplatz: Bunte Papierkraniche und Teilnehmer der Gedenkveranstaltung für die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Um die in Form eines Friedenssymbols angeordneten Kerzen herum standen weitere Menschen, darunter auch japanische und deutsche Mitarbeiter des Friedensdorfes.
Die meisten waren still, lauschten der Begrüßung von Heidi Scholz-Immer von der Oberhausener Friedensinitiative, die auch in diesem Jahr wieder die Gedenkveranstaltung organisiert hatte. Ein erster Musikbeitrag schloss sich an, dann die Ansprache von Ingrid Wenzler, Direktorin der Gesamtschule Osterfeld. „Wir wünschen uns, dass es nie wieder einen 6. August 1945 geben wird“, zitierte sie die Worte einer Überlebenden der Katastrophe.
Kurze Zeit später kam Bewegung auf den Friedensplatz. Die japanischen Freiwilligen aus dem Friedensdorf wollten sich in diesem Jahr tatkräftig an der Veranstaltung beteiligen und führten den traditionellen japanischen Fischertanz auf. Ein Stück Japan in Oberhausen, das die Umstehenden berührte. Gern hätten sie noch mehr gesehen, doch es war Zeit für weitere Worte. Sie stammten von Klaus Roll von der Antiatom-Initiative und klärten über die Gefahren der Atomkraft auf. Ein weiterer Musikbeitrag stimmte auf die Geschichte der 1000 Kraniche ein, die in diesem Jahr von Chie Miyamoto aus dem Friedensdorf vorgetragen wurde. Die Geschichte handelt von dem leukämiekranken Mädchen Sadako, das durch das Falten von tausend Papierkranichen hoffte, wieder gesund zu werden wie ihre Freundin es ihr prophezeit hatte. Sadako starb, doch zuvor gab sie den gefalteten Papierkranichen ihre Friedensbotschaft mit auf den Weg, die sie in die Welt hinaustragen sollten.
Am Montagabend war die Botschaft auf dem Friedensplatz in Oberhausen angekommen.
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.