Die Straßenfeger der Stadt
Es ist fünf Uhr morgens: Schichtbeginn für die WBO-Beschäftigten der Straßenreinigung in der Betriebszentrale. Insgesamt reinigen 51 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe die Straßen im Stadtgebiet. Montags bis freitags sind immer vier bis fünf Kolonnen mit jeweils vier bis fünf Straßenreinigern im Oberhausener Stadtgebiet unterwegs. Eine Spätschicht kümmert sich dann darum, Papierkörbe zu leeren und Bahnhöfe und Innenstädte abends zu reinigen.
Eine der Kolonnen reinigt gerade die Friedenstraße in Alt-Oberhausen, nachdem sie auf der Marktstraße unterwegs war, bevor irgendwer auf der Einkaufsstraße unterwegs war. Die Marktstraße wird übrigens zwei Mal täglich gereinigt. Eigentlich sollte sie somit doch in einem sauberen Zustand sein, sollte man meinen. „An manchen Tagen ist es aber so, dass wir eine Stunde später nochmals die Straße entlangfahren und uns erschrecken, weil sie quasi genauso aussieht wie vor der Reinigung“, stellt Straßenreinigerin Jasmin Behnk fest. „Damit ist klar erkennbar, dass es eben zu viele Leute gibt, die ihren Müll einfach auf die Straße werfen. An zu wenig Reinigung liegt das definitiv nicht. Wir tun unser Bestes.“
Leere Dosen
Aber auch auf der Friedenstraße hat sich an diesem Morgen einiges angesammelt: Leere Dosen, Flaschen, gebrauchte Papiertücher, Kaugummis, Zigarettenschachteln und –stummeln – all das verschmutzt die Straße und setzt sich in den Ritzen fest. Jetzt im Herbst kommt natürlich noch das fallende Laub dazu.
Die Kleinkehrmaschine des Fünfer-Teams brummt und macht sich daran, den Dreck einzusammeln. Dabei unterstützen die vier Kollegen, die mit ihren leuchtenden Arbeitswesten den Müll, das Laub und das mit einem Tellerschneider abgetrennte Unkraut am Straßenrand zusammenfegen. Die Kehrmaschine fährt dann hierüber und saugt dabei alles ein. So geht es auf beiden Seiten der Straße. Eine Arbeit, die übrigens bei den Oberhausenern auch Anerkennung findet. So läuft ein lächelnder Bürger mit hoch gestrecktem Daumen an der Kolonne vorbei. Aber es gibt auch immer wieder einige wenige Leute, denen man es nicht recht machen kann. Die schimpfen, die Wut ablassen. Die WBOler wissen damit umzugehen, nehmen die Kritik auf und verabschieden sich meistens mit einem Lächeln.
Knochenjob
Straßenreinigung ist anstrengend, manche sprechen auch von einem „Knochenjob“: Er belastet vor allem die Arme, Schultern und den Rücken. Zwischendurch braucht es mal eine kleine Pause zum Durchschnaufen. Der Fahrer der Kleinkehrmaschine verlässt sein Fahrzeug und geht zu seinen Kollegen, die ihre Besen und Haken abgestellt und ihre Wasserflaschen in den Händen haben. Man tauscht sich kurz aus und nach wenigen Minuten ist die Pause dann auch schon zu Ende. Weiter geht’s bis zum Schichtende um 13:18 Uhr.
Zu reinigen gibt es jederzeit genug – nicht nur in Alt-Oberhausen, sondern zum Beispiel auch auf einigen Containerstandplätzen und Parkplätzen, wo immer wieder illegal Müll hingeschmissen wird. Weitere traurige „Baustellen“ für die Reinigungsteams.
Autor:Andrea Rupprath aus Oberhausen |
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