Crossboccia in der Grundschule Alsfeld
Crossboccia ist innovativ, spannend, inklusiv und integrativ. Und genau darum ging es am Montag beim Crossbocciaspiel in der Grundschule Alsfeld.
Etwa 50 Kinder des dritten und vierten Jahrgangs, darunter auch sieben Flüchtlingskinder, spielten bei schönem, sonnigem Wetter auf dem Schulhof Crossboccia.
Geleitet wurde die Veranstaltung von Norbert Koch, Referent des Landessportbundes. Er erklärte den Kindern die Spielregeln, teilte sie in gemischte Teams ein und half bei Schwierigkeiten. „Man kann mit allen sofort spielen. Mir würde keine andere Sportart einfallen, wo das geht“, so Norbert Koch.
Die Bälle sind mit Granulat gefüllt, waschbar und können schwimmen. Daher können sie überall verwendet werden, wo es Spaß macht. Die Spielregeln sind simpel: Ein beliebiger Spieler wirft einen Marker. Danach wirft er einen seiner Bälle hinterher. Dann ist der Gegenspieler an der Reihe, seine Aufholjagd zu starten. Ist sein Ball weiter vom Marker entfernt als der des Gegenspielers, ist er erneut an der Reihe.
Ist der Ball jedoch näher am Marker, ist dieser wieder an der Reihe. Gewonnen hat der Spieler, dessen Ball zum Schluss am nächsten am Marker liegt. Er erhält einen Punkt. Dann geht’s in eine neue Runde. Die Bälle müssen auch nicht unbedingt immer nur auf den Boden geworfen werden. So kann beispielsweise der Marker auf einer Tischtennisplatte platziert werden, was den Schwierigkeitsgrad etwas erhöht, denn die Bälle können leicht vom Tisch kullern.
Migrationsanteil von mehr als 50 Prozent
Für die Grundschule Alsfeld ist ein solcher Tag besonders wichtig und nützlich. Mit einem Migrationsanteil von mehr als 50 Prozent spielt Integration dort tagtäglich eine große Rolle. Der erste Versuch, Kinder mit Migrationshintergrund sofort in die Regelklassen zu integrieren, funktionierte nicht wie gedacht. Die Deutschkenntnisse waren zu gering, um im geregelten Schulalltag Fuß zu fassen und mitzukommen. Daher setzt die Schule nun wieder auf sogenannte IVK Klassen, internationale Vorbereitungsklassen.
In denen lernen die Migrantenkinder mindestens zwölf Stunden pro Woche deutsch, jedoch unter sich. Fächer wie zum Beispiel Sport haben jedoch alle gemeinsam. „Sport ist die beste Möglichkeit die Kinder zu integrieren. Da spielt die Sprache keine Rolle“, sagt Schulleiter Georg Reuschenbach.
Auf das Crossbocciaspiel aufmerksam geworden ist Dieter Kalthoff, Bereichsleiter Integration durch Sport des Kommunalen Integrationszentrums (KI), bei einer Tagung in Aachen. Er brachte den Stein anschließend ins Rollen und organisierte zusammen mit anderen Kooperationspartnern wie dem Stadtsportbund, dem Integrationsrat und sport interkulturell (spin) das Crossbocciaspiel an der Grundschule.
Und so ist der Crossboccia-Tag ein gelungenes Beispiel für die Integration von Migrantenkindern, denn alle Kinder spielten gemeinsam und hatten sichtlich viel Spaß. Fotos: Peter Hadasch
Autor:Klaus Bednarz aus Dinslaken |
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