Ärztetag in Oberhausen
Über 120 Ärzte trafen sich auf dem 3. Oberhausener Ärztetag, um sich fachlich auszutauschen. Initiiert wurde die Veranstaltung von der Kreisstelle Oberhausen der Ärztekammer Nordrhein unter der Federführung des Vorsitzenden Dr. med. Peter Kaup.
Kaup zeigte sich über die große Resonanz hoch erfreut und erklärte: „Mit dem Oberhausener Ärztetag haben wir ein Kommunikations- und Fortbildungsforum eingerichtet, das den Nerv der Kolleginnen und Kollegen trifft. Neben der Intensivierung der ärztlichen Vernetzung über die Fach- und Sektorengrenzen hinweg suchen wir das Gespräch mit nichtärztlichen Akteuren, um die gesundheitliche Versorgung der Bürger zu verbessern.“
Schwerpunktthema des diesjährigen Ärztetages war die palliative Betreuung von Schwerstkranken und sterbenden Menschen sowie ihrer Angehörigen in Oberhausen. „Wir brauchen auf professioneller Ebene einen intensiven, individuellen Austausch und eine Vernetzung allerbeteiligten Berufsgruppen, um den Betroffenen ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zum Ende zu ermöglichen. Und wir müssen mit dem Vorurteil aufräumen, auch in fachlichen Kreisen, dass palliative Versorgung erst in den letzten Lebenstagen beginnt. Es geht insbesondere um die Begleitung der Menschen bei schwerer Erkrankung, mag diese einige Tage oder auch einige Monate oder mehr lang sein.“ stellte Kaup klar.
Oberbürgermeister Klaus Wehling, Schirmherr des 3. Oberhausener Ärztetages, betonte in seinem Grußwort, das er an die Oberhausener Ärzteschaft richtete, dass er die palliative Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden als ungeheuer große Herausforderung und wichtige Aufgabe empfindet und allen Beteiligten seinen Respekt zollt.
Enge Vernetzung und Abstimmung
Zugleich ist er als Stadtoberhaupt dankbar, dass die Bürger Oberhausens in dieser schwierigen Lebensphase nicht alleine gelassen werden und sich an das Palliativnetz Oberhausen, dem freiwilligen Zusammenschluss aller in Oberhausen an der Palliativversorgung teilnehmenden Leistungserbringer, wenden können. Ohne eine enge Vernetzung und Abstimmung der Akteure, die mit viel Engagement und Zeiteinsatz, oftmals zusätzlich zur „Routineversorgung“ und ohne adäquate Vergütung, wäre es seines Erachtens nicht möglich, diese schwierige Aufgabe zu bewältigen. Und dieses Thema als Schwerpunktthema für den Ärztetag auszuwählen, trägt zu Transparenz innerhalb der gesamten Ärzteschaft in Oberhausen bei. Hierfür dankt er Dr. Kaup.
Als Auftakt zur Podiumsdiskussion „Palliative Versorgung in Oberhausen" machte Dr. Christoph Gerhard mit seinem Impulsreferat den Stellenwert und die Notwendigkeit von Palliativversorgung deutlich.
Die anschließende Podiumsdiskussion zeigte, dass in Oberhausen schon heute ein gut funktionierendes Netzwerk besteht, das aber zum Nutzen der Patienten noch besser ausgebaut werden kann. Es gibt noch viele Hürden, wie beispielsweise komplizierte Rahmenbedingungen, die die praktische Arbeit - also die Versorgung und Betreuung der Schwerstkranken und Sterbenden - unnötig erschweren. Zudem existieren unvollständige oder gar falsche Vorstellungen über die auch begleitenden Möglichkeiten und über für den Patienten passenden Zeitpunkt der palliativen Versorgung.
Das Ambulante und Stationäre Hospiz St. Vinzenz Pallotti, das Palliativnetz Oberhausen, die Ambulante Palliativpflege des St. Clemens Hospitale und das Ambulante Hospiz informierten die Gäste über ihre Arbeit.
Autor:Klaus Bednarz aus Dinslaken |
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