WM Nominierung für Annika Vössing

Nachdem Annika Vössing am vergangenen Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften den Titel im U23 Bereich errang, erreichte ihre Freude darüber erst am Montag ihren Höhepunkt.

"Nach der Uni überbrachte mir meine Trainerin die Nachricht, dass ich für die Duathlon WM nominiert bin", berichtet die 21- Jährige freudestrahlend. "Es hat etwas gedauert, bis ich es realisierend konnte. Zugleich wurde mir aber auch bewusst, was es für eine Herausforderung ist, Uni und Sport auf internationaler Ebene parallel zu bewältigen", erzählt Vössing weiter. Doch die OTV-Athletin will auch diese Hürde nehmen und die Chance, sich mit der Weltspitze zu messen nutzen.

Erste Nominierung beim Duathlon

Für die Oberhausenerin sind es die ersten Duathlon Weltmeisterschaften in ihrer Karriere. Zuvor stand sie bisher 2010 und 2011 bei Junioren- Europa- und Weltmeisterschaften im Triathlon an der Startlinie und konnte dort im Jahr 2010 die Goldmedaille für Deutschland holen.
Dass sie im Elitefeld starten wird, schreckt die junge Sportlerin nicht zurück. "Zwar gehöre ich noch 2 Jahre der U23 Wertung an, aber es ist sinnvoll sich schon jetzt nach oben zu orientieren, bevor man später ins kalte Wasser geschmissen wird", erklärt sie. Nun beginnt Mitte nächster Woche für die Medizinstudentin die Vorbereitung für die Weltmeisterschaft, die sie auf Grund ihrer Anwesenheitspflicht in der Uni zu Hause absolvieren wird, bevor es am 29. Mai nach Pontevedra (Spanien) geht. Zwei Tage später steht für Annika das Einzelrennen mit einer Distanz von 10 km laufen, 40 km Rad fahren und 5 km laufen auf dem Programm. Einen Tag später wird sie mit ihren Teamkollegen in einer Mixed- Staffel an der Startlinie stehen.
In nicht so guter Erinnerung hat Annika den spanischen Ort Pontevedra. Kostete sie doch vor drei Jahren das falsche Einweisen eines Kampfrichters ihre sichere Silbermedaille. Einen weiteren Beigeschmack hat diese Nominierung auch. Da Annika derzeit nicht dem Kader angehört, muss sie für die Anreise- und Unterbringungskosten zum großen Teil selbst aufkommen, was das Budget einer Studentin sicher überspringt.

Am Wochenende stand Annika beim Saisonauftakt der ersten Bundesliga im Triathlon mit ihrem Team aus Krefeld an der Startlinie.

Einmal mehr zeigte sich schon zu Beginn der Saison, dass sich die deutsche Triathlonbundesliga mehr und mehr dem Niveau der internationalen Wettkämpfe annähert.
Wo das Team aus Krefeld letztes Jahr einen Start-Ziel-Sieg einfahren konnte, fanden sich die 4 Athletinnen schon nach dem Schwimmen im Mittelfeld wieder. Jedoch war das Rennen zu diesem Zeitpunkt noch völlig offen, da der Rückstand zum späteren Siegerteam aus Buschhütten sehr gering war.
Auf der Radstrecke fiel dann zum Nachteil der Mädels aus Krefeld die Vorentscheidung. Da das Team während des gesamten Rennens zusammenbleiben musste, war es nötig, das Tempo zu drosseln und auf den Anschluss zur Spitzengruppe zu verzichten. Beim Wechsel vom Rad in die Laufschuhe lag das Team aussichtslos auf Rang 11, jedoch verschärfte Annika beim Wechsel auf die Laufstrecke schlagartig das Tempo und zog ihre Teamkameraden mit sich. Platz für Platz arbeiteten sich die Oberhausenerin und zwei internationale Starterinnen nach vorne und erreichten auf Rang 7 das Ziel. Völlig entkräftet von den niedrigen Temperaturen und den schlechten Witterungsverhältnissen war die 21- jährige schon etwas enttäuscht. "Natürlich wollten wir wieder vorne mit dabei sein", berichtet die Deutsche Meisterin im Duathlon. Auch wenn es für das Schwalbe Team aus Krefeld ein unglückliches Rennen war, weiß Annika, dass die Konkurrenz nicht schläft. "In den nächsten Rennen müssen wir uns definitiv steigern, wenn wir vorne mitmischen wollen", gibt sie zu verstehen. Für Annika liegt der Fokus nun jedoch erst einmal auf der Weltmeisterschaft im Duathlon.