Schach-Mannschaftskampf
SW Oberhausen IV - SD Osterfeld II 3:3

Ein 3 zu 3 im Lokalderby

Von Reinhard Gebauer

Schwarz-Weiß Oberhausen IV – Schwarze Dame Osterfeld II 3:3

In der vergangenen Saison verlor die zweite Mannschaft des SC Schwarze Dame Osterfeld das Aufeinandertreffen in der Kreisliga gegen die Vierte des SV Schwarz-Weiß Oberhausen noch klar mit 1,5 zu 4,5 Punkten. In diesem Jahr gelang immerhin ein Unentschieden.

Dabei traten die Osterfelder mit nur fünf Spielern an: Karl-Heinz Lindemann hatte kurzfristig abgesagt und konnte nicht ersetzt werden.

Bemerkenswert ist auch, dass sich an diesem Spieltag – mit Ausnahme von Hans-Jürgen Wawrzyniak – nur Jugendliche gegenüber saßen. Die Nachwuchsförderung lebt also in beiden Vereinen.

Zum Spielverlauf: Hans-Jürgen Wawrzyniak, an Brett 1 mit den weißen Steinen, befand sich bereits nach 30 Zügen mit zwei Mehrbauern gegen Sirac Aslan im Endspiel. Ein Sieg schien in Reichweite. Allerdings waren beide Könige an vorgedrungene gegnerische Bauern gebunden. Also schickte Hans-Jürgen einen Freibauern im Zentrum allein auf die Reise und opferte einen Randbauern auf „g3“, um sich einen zweiten Freibauern zu schaffen. Doch er hatte sich verrechnet. Der gegnerische König befand sich noch „im Quadrat“ und kassierte beide Bauern ein.

Zum Glück fand Hans-Jürgen den einzigen Weg zum Remis, indem er die schwarzen Bauern auf den Linien „a“ und „b“ abtauschte und dann mit seinem König auf dem Brett hinübereilte, um den verbliebenen schwarzen Bauern (Randbauer auf „h2“) an der Umwandlung zu hindern.

Jonas Volkmer, an Brett 2 mit den schwarzen Steinen, fand auf die „Italienische Eröffnung“ von Julian Jabs keine passende Antwort, kassierte einen Springereinschlag (Opfer) auf „f7“ gefolgt von einem Zwischenschach der gegnerischen Dame mit Doppelangriff auf einen Springer. Um diesen nicht zu verlieren, eilte sein König ins Zentrum. Dort wurde er Opfer zahlreicher Angriffe.

Da Julian aber das schnelle Matt suchte, statt weitere Figuren zu entwickeln, gelang es Jonas, seine Stellung zu konsolidieren und die Oberhand auf dem Brett zu gewinnen. Doch irgendwann ging es ihm dabei zu gut und er opferte seinerseits einen Springer (auf „g2“), was aber außer einem „Racheschach“ seiner Dame nichts weiter einbrachte.

Nach einem weiteren „Blackout“ verlor Jonas dann noch einen Läufer und stand am Rande einer Niederlage. Doch der hohe Zeitverbrauch Julians – er hatte eine Stunde mehr benötigt als Jonas – rettete das Remis. Julian sah sich überfordert, innerhalb von 9 Minuten die restlichen 12 Züge bis zur Zeitkontrolle zu absolvieren.

Da dies beim Stand von 2,5 zu 2,5 die letzte Partie des Mannschaftskampfes war, endete derselbe Kampf ebenfalls unentschieden.

In der Zwischenzeit hatte Rouven Brans, an Brett 3 gegen Nevio Ciomperlik, in einer komplizierten Anfangsstellung die Übersicht behalten und Vorteil (Qualitätsgewinn) für sich herausgeholt. Sein Sieg glich nach 2 Stunden Spielzeit die kampflose Niederlage an Brett 6 aus.

Adrian Janson, an Brett 5 gegen Dean Tenbieg, hatte schnell Raumgewinn und großen Materialvorteil (Turm, Läufer und zwei Bauern) erreicht. Im Endspiel verzichtet er auf den zusätzlichen Gewinn der gegnerischen Dame und setzte stattdessen den König zweizügig matt. Gut gesehen!

Finn Ermert, mit Schwarz an Brett 4, hatte es gegen den konzentriert spielenden Timon von Roell nicht leicht. Das Spiel kreiste um die Zurückeroberung eines von ihm verlorenen Bauern. Zum Schluss hatte sein Gegner in einem reinen König-und-Bauernendspiel die Dame schneller auf dem Brett und verstand es auch damit zu gewinnen.

Einzelergebnisse

Sirac Aslan - Hans-Jürgen Wawrzyniak, 0,5 : 0,5
Julian Jabs - Jonas Volkmer, 0,5 : 0,5
Nevio Ciomperlik - Rouven Brans, 0 : 1
Timon von Roell - Finn Ermert, 1 : 0
Dean Tenbieg - Adrian Janson, 0 : 1
Falk Matthias - Karl-Heinz Lindemann, +/-

Autor:

Reinhard Gebauer aus Oberhausen

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