250. Süchtelner-Höhen-Prof.-Marathon
Stürmisches Jubiläum in Süchteln
Bei meiner Suche nach einem Marathon im Februar stieß ich mal wieder auf den Süchtelner Höhen Marathon. Im September 2020 feierte man hier die 200ste Auflage und nun steht bereits tatsächlich die 250ste Veranstaltung an. 2014 war ich zum ersten Mal dabei und weitere 30mal bin ich dann hier gestartet. Da kann ich mich doch fast als Stammgast bezeichnen.
Den 100sten habe ich mitgefeiert und den 200sten knapp verpasst. Nun freue ich mich beim 250sten dabei zu sein.
Claudia hat den Marathonlauf anlässlich ihrer Ernennung zum Honorarprofessor ins Leben gerufen. Damals hat sie noch gar nicht an eine Serie gedacht, aber der Lauf entwickelte sich schnell zur beliebten Möglichkeit hier im Westen Marathonläufe zu sammeln. Damals gab es noch nicht so viele Möglichkeiten an kleinen Veranstaltungen ohne großen Aufwand teilzunehmen.
In den letzten beiden Jahren wurden diese Möglichkeiten durch die Pandemie noch wichtiger. Natürlich werden auch in Süchteln alle Vorschriften eingehalten. Das geht bei den kleinen Veranstaltungen einfacher als bei einem großen Citylauf.
Start erfolgt versetzt
Der Start erfolgt versetzt in einem Zeitfenster und das Teilnehmerfeld ist auf 10 begrenzt. Die Runde über die Süchtelner Höhe beträgt 6,4 km und muss 6mal plus Ausgleichsrunde belaufen werden. Eine üppige Verpflegung wird in der Garage an der Hindenburgstr. angeboten. Das Startgeld beträgt 15 Euro und neben der Verpflegung gibt es immer noch ein kleines Geschenk und eine Urkunde.
Da ich gerne im Hellen laufe bin ich um kurz vor acht Uhr vor Ort. Claudia, Peer und Markus sind bereits früh gestartet und auch Dieter und Werner B. sind schon auf der Strecke. In dieser Woche zogen gleich mehrere Sturmtiefs über Deutschland. Kaum war Ylenia durch schloss sich Zeynep an. Die Schulen mussten geschlossen bleiben und der Bahnverkehr kam zu Erliegen. Heute Nacht tobte Zeynep über NRW und beruhigte sich erst in den Morgenstunden. Zwar ist es immer noch windig, aber mit 3,5 Grad und nur einigen Böen ist es doch ganz brauchbar.
Kleinere Äste und Zweige zeugen noch von der Wucht des nächtlichen Orkans. An den Küsten war es wohl noch heftiger. Sofort treffe ich Kerstin und Detlef. Auch sie sind bereits in der zweiten Runde. So bin ich dann als Langschläfer der letzte Starter für heute.
Durch die Unterführung laufe ich zur Volksbank Arena und dann geht es hoch zur Irmgadiskapelle. Vorbei am alten Wasserhebewerk und der Hundeschule laufe ich am Klettergarten in den Wald. Hier liegen auch viele abgebrochene Zweige und ich muss schon die Füße anheben. Bald geht es hinunter zum Waldweg welcher parallel zur nahen Autobahn führt. Dann liegt doch ein großer Baum quer auf unserer Laufstrecke, Drüber klettern geht nicht, also muss ich mich entscheiden, ob ich rechts oder links vorbeikommen will. Ich entscheide mich für links. Das war keine gute Wahl. Ich muss in einem weiten Bogen über zahlreiche Äste balancieren und verliere dabei viel Zeit. Nun Hauptsache unbeschadet weiter.
Mit 81 Jahren unverwüstlich
Jetzt geht es wieder mit einem heftigen Anstieg auf die Begegnungstrecke und ich treffe Werner und Dieter. Dieter hatte sich bei einem Sturz verletzt und muss sich wieder vorsichtig aufbauen. Mit seinen 81 Jahren ist er unverwüstlich. Er ist erst vor kurzem in den 100 Marathonclub Deutschland eingetreten und damit wohl das älteste Neumitglied. Heute begnügt es sich als Wiedereinstieg mit der halben Strecke. Werner ist aus Aurich bereits gestern angereist und hat hier in der Nähe übernachtet. Da konnte er bereits früh starten. Er ist hier schon über 50mal dabei gewesen und kennt die Strecke perfekt.
Nach der ersten Runde vermerke ich diese mit einem Strich in der Startliste und nach einem kurzen Schluck Iso laufe ich weiter. Die Verpflegung ist wie immer super. Alles was ein Läufer braucht ist reichlich vorhanden. Einen Schokokuchen mit einem 250 Zuckerüberguss ist auch dabei.
Auf der Begegnungsstrecke treffe ich Claudia, Peer und Markus. Die Drei haben schon viele Veranstaltungen zusammen erlebt. Gleichmäßig werden sie auch heute wieder die Strecke gemeinsam absolvieren. Da auch Dieter gerade vorbeikommt ist es der ideale Fototermin.
Sobald man aus dem Wald herauskommt, spürt man doch den Wind und die Temperatur fühlt sich gleich um einige Grad kühler an. Am umgestürzten Baum versuche ich es diesmal rechts vorbei zu laufen. Man muss zwar durch Brombeerranken einen steilen Hang hinauf, aber der Weg ist kürzer und man kann sich an kleinen Stämmen hinaufziehen. Auch hier komme ich unbeschadet weiter.
In der Garage vermerke ich meine zweite Runde und gleich kommen auch Kerstin und Detlef. Da beide morgen schon wieder im Kölner Raum einen Marathon laufen wollen treten sie jetzt etwas kürzer und begleiten mich. Detlef ist braun gebrannt. Er war im Urlaub in Dubai und hat großartige Fotos ins Netz gestellt. Die Hauptstadt bietet eine einmalige Skyline. Alles wird überragt vom 828 m hohen Burj Khalifa. Mit 160 Etagen ist es das weltweit höchste Gebäude. Die Aussicht von oben ist atemberaubend. Neben der Stadt hat sich Detlef auch einen Ausflug in die Wüste gegönnt und fühlte sich dann wie in 1001 Nacht.
Kerstin und Detlef auf Platz 1
Die nächste Runde wollen die Beiden dann wieder schneller laufen, um möglichst noch unter 5 Stunden zu bleiben. Das schaffen sie dann auch und sind damit auf Platz 1 bei den Frauen und Männern.
Meine Beine werden nun schwerer und ich beschließe an den Steigungen zu walken. Da bin auch kaum langsamer als mit meinen Trippelschritten.
Claudia, Peer und Markus haben es dann auch geschafft und kommen noch rechtzeitig zur Fußballbetreuung.
Nun bin ich mit meinem Namensvetter Werner allein auf der Strecke und wir erreichen das Ziel fast gemeinsam. In der Garage gönnen wir uns noch ein alkoholfreies Bier.
Zum Jubiläum gibt es noch eine Medaille und das neue Marathon Maskottchen, den Süchtelner Laufhasen im Jubiläumsshirt. Eine Urkunde erhalten wir selbstverständlich auch noch. So können wir uns zufrieden auf den Heimweg machen. Wir sind beide froh, dass wir heute beim Jubiläumslauf dabei sein konnten.
Danke an Claudia und Peer für die perfekte Organisation.
Autor:Werner Kerkenbusch aus Oberhausen |
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