Schach-Mannschaftskampf
SD Osterfeld - SG Winz-Baak (Hattingen) 4,5:3,5

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Knapper Sieg gegen den Tabellenletzten

Von Reinhard Gebauer

SC Schwarze Dame Osterfeld – SG Winz-Baak 4,5:3,5

Man hatte sich in Osterfeld auf einen harten Kampf um den Klassenerhalt gefasst gemacht. Umso überraschender war, dass die Hattinger mit nur fünf Spielern antraten.

Mit einer 3-zu-0-Führung im Rücken schien ein leichter Sieg möglich. Doch der psychologische Effekt erwies sich beinahe als Bumerang.

Als ersten erwischte der Leichtsinn Arnold Bensch, an Brett 5 mit den schwarzen Steinen. Der Gegner, Wolfgang Franke, opferte in der Eröffnung zwei Bauern und erhielt einen gewaltigen Entwicklungsvorsprung, den er nach einem Fehlzug von Bensch bereits nach 45 Minuten Spielzeit in Materialvorteil (Läufer und Springer für die Dame) umsetzte. Zugleich drang er mit seiner Dame und einem Turm in die schwarze Stellung ein. Nach weiteren Figurenverlusten gab Bensch das Endspiel (Turm und Läufer gegen Dame und Turm) um 15.15 Uhr auf.

Eine Stunde später zeichnete sich die nächste Niederlage für die Osterfelder Mannschaft ab. Dr. Christoph Kyritsis, an Brett 7 gegen Holger Süssmann, hatte ein Turm-Bauern-Endspiel mit einem Minusbauern erreicht, aber der nächste Bauerverlust drohte bereits unabwendbar. Um 16.35 Uhr musste er seinen König umlegen – zwei verbundene Freibauern des Gegners waren nicht aufzuhalten.

Zwischenstand nach Punkten: 3 zu 2 für Osterfeld

Reinhard Gebauer, an Brett 6 mit den weißen Steinen gegen Axel Wieschermann, hatte zwar einen großen Raumvorteil erspielt – auf den ersten fünf Reihen standen nur seine Figuren, die gegnerischen Figuren drängten sich auf den letzten drei Reihen –, doch sein vorgerückter „Blockadebauer“ auf dem Feld „e5“ geriet in Gefahr und war nach dreifachem Angriff nicht mehr weiter zu decken. Da der Gegner mit dem Schlagen dieses „Pioniers“ zu lange wartete, konnte Gebauer mit diesem noch ein Feld weiter vorrücken und einen „Doppelbauern“ erzwingen, was den Mehrbauern für den Gegner „entwertete“.

Um eine Remis-Stellung zu erreichen, hatte Gebauer vorsorglich einen gefährlichen Springer abgetauscht und seine Bauern auf Felder der Farbe gestellt, die der verbliebene generische Läufer nicht bestreichen konnte.

Bei einer fast geschlossenen Stellung in einem Endspiel Dame und Springer gegen Dame und Läufer bot Axel Wieschermann zuletzt Remis an. Reinhard Gebauer nahm das Angebot gerne an.

Zwischenstand nach Punkten: 3,5 zu 2,5

Nun, um 17 Uhr, konnten die beiden Osterfelder Spitzenbretter, Bernd Laudage und Oliver Heisterkamp, ihre zuletzt leicht besser stehenden Stellungen remis geben. Die Hattinger Spieler mussten die Angebote wohl oder übel annehmen, auch um der eigenen Niederlage zu entgehen.

Endergebnis: 4,5 zu 3,5 – beinahe schon ein „Zittersieg“.

Im letzten Mannschaftskampf der Saison, in 14 Tagen in Kamen, würde nun ein 4-zu-4 zum sicheren Klassenerhalt reichen.

Zum Tagesabschluss ging es wieder zum Essen in den Osterfelder „Waldhof“.

Einzelergebnisse

SD Osterfeld - SG Winz-Baak

1 Bernd Laudage - Martin Bötzel, 0,5:0,5
2 Oliver Heisterkamp - Horst-Peter Haupt, 0,5:0,5
3 Anatoly Ivchenko - Michael Groß, +/-
4 Bruno Fiori - Torsten Kraus, +/-
5 Arnold Bensch - Wolfgang Franke, 0:1
6 Reinhard Gebauer - Axel Wieschermann, 0,5:0,5
7 Cristoph Kyritsis - Holger Süssmann, 0:1
8 Malte Hessel - Ernst Kotzem, +/-

Autor:

Reinhard Gebauer aus Oberhausen

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