Schach-Mannschaftskampf

SD Osterfeld I - SK Sodingen/Castrop II

Hätte, hätte – Fahrradkette...

SDO I – SK Sodingen/Castrop II (3,5:4,5)

Von Reinhard Gebauer

Unerwartet knappe Niederlage in der Verbandsklasse

Hätten die Osterfelder in Bestbesetzung antreten können..., wären die Gäste vollständig erschienen..., hätte Bruno Fiori sich nicht den „Patzer des Tages“ erlaubt..., hätten die Gegner dann an drei Brettern remis gegeben?

Tatsächlich musste die erste Mannschaft des SC Schwarze Dame Osterfeld drei Stammspieler ersetzen und trat der SK Sodingen/Castrop II mit nur sieben Spielern an.

Wie der Spielverlauf zeigte, konnten die Osterfelder an den oberen Brettern mithalten, doch an den hinteren Brettern lag die ELO-Differenz der Spieler bei mehr als 600 Punkten. Daher hatte man am heutigen Tag eine Niederlage gegen den Verbandsliga-Absteiger aus Herne/Castrop einkalkuliert. Dass diese Niederlage so knapp ausfiel, überraschte.

Eine halbe Stunde nach Spielbeginn konnte Oliver Heisterkamp (SD Osterfeld) an Brett 2 einen Punkt kampflos einstreichen, weil sein Gegenspieler nicht zum Mannschaftskampf erschien. Kaum hatte Oliver Heisterkamp das getan, gratulierte Bruno Fiori an Brett 4 Alexander Plotkin zum Sieg.

Was war geschehen? Der Osterfelder Vereinsvorsitzende hatte im „Schottischen Gambit“ die Züge vertauscht („...den zweiten Zug vor dem ersten gemacht“) und im 8. Zug seine Dame gegen einen Springer verloren. Seine sofortige Aufgabe war folgerichtig.

14.45 Uhr (eine Dreiviertelstunde nach Spielbeginn): Jonas Volkmer spielt an Brett 6 gegen Thomas Luke in der „Französischen Eröffnung“ die Durchzugsvariante und versucht offensiv, mit seinen Bauern den Gegner im Zentrum „einzumauern“. Die Entwicklung seiner Leichtfiguren kommt dabei zu kurz und irgendwie verliert er einen Läufer.

Marc Schröder, an Brett 8 gegen Ferhat Cobanoglu, spielt in einer geöffneten Stellung aktiv mit der Dame nach vorne. Bernd Laudage, an Brett 1 gegen Dieter Evertz, und Rouven Brans, an Brett 7 gegen Michael Zygan, haben in einer geschlossenen Stellung materiellen und positionellen Ausgleich.

Anatoly Ivchenko, an Brett 3 gegen Benjamin Reinholz, inszeniert einen interessanten Angriff am Damenflügel.

15.10 Uhr: Reinhard Gebauer (ELO 1910) erhält an Brett 5 von Thomas Schriewer (ELO 1957) ein Remis-Angebot und nimmt an. Gebauer hatte das Zentrum mit ineinander verzahnten Bauern verriegelt, mit 2 Springern, Läufer, Turm und 3 Bauern dem König eine „Burg“ gebaut und wartete mit Dame, Turm, Läufer und 2 Bauern auf dem Damenflügel auf gegnerische Vorstöße.

15.15 Uhr: Rouven Brans bietet in ausgeglichener Stellung Remis an. Der Gegner nimmt sein Angebot an.

Zwischenstand nach Punkten: 2 zu 2

15.30 Uhr: Marc Schröder hat die Rochade nicht geschafft und zwei Leichtfiguren weniger auf dem Brett als sein Kontrahent.

15.41 Uhr: Der König von Marc Schröder wird matt gesetzt.

16.05 Uhr: Jonas Volkmer gibt auf.

Zwischenstand aus Osterfelder Sicht: 2 zu 4

16.15 Uhr: Anatoly Ivchenko muss ins Remis einwilligen. Der Mannschaftskampf ist entschieden.

16.20 Uhr: Bernd Laudage siegt. Nach 10 Zügen hatte er wie gewohnt Remis angeboten, doch sein Gegner lehnte überraschend ab. Das rächte sich nun.

SK Sodingen/Castrop II siegt mit 4,5 zu 3,5 Punkten gegen SC Schwarze Dame Osterfeld I.

Einzelergebnisse

1 Bernd Laudage - Dieter Evertz, 1:0
2 Oliver Heisterkamp - Frank Zwielich, +/-
3 Anatoly Ivchenko - Benjamin Reinholz, 0,5:0,5
4 Bruno Fiori - Alexander Plotkin, 0:1
5 Reinhard Gebauer - Thomas Schriewer, 0,5:0,5
6 Jonas Volkmer - Thomas Luke, 0:1
7 Rouven Brans - Michael Zygan, 0,5:0,5
8 Marc Schröder - Ferhat Cobanoglu, 0:1

Zum Tagesabschluss ging es wieder zum Essen beim „Italiener“ in den Osterfelder „Waldhof“.