Schritt Richtung Skihalle
Es gibt Menschen, die haben nicht geglaubt, dass den großen Ankündigungen überhaupt ein Termin zur Abgabe des Bauantrags folgen wird.
Doch am Donnerstag reichte die Grand Alpin GmbH beim zuständigen Dezernenten Peter Klunk die Unterlagen für die Skihalle auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände in der Neuen Mitte ein. „Ein toller Tag für uns, ein großer Schritt auf dem Weg zum Ziel“, freute sich der geschäftsführende Gesellschafter Joachim Herden. Dass sich darin auch eine Portion Genugtuung verbirgt, ist dem 37-Jährigen gegönnt.
In achtfacher Ausfertigung übergaben Herden, Gesellschafter Franz-Josef Bangel und Architekt Ricardo Boksteen ihre Unterlagen, die nun zeitgleich allen entsprechenden Stellen zur Bearbeitung vorliegen. Wichtig vor dem zeitlichen Hintergrund: Ende November soll mit dem Bau des 85 Millionen Euro schweren Projekts begonnen werden, im Oktober 2011 können demzufolge in Oberhausen die Ski angeschnallt werden.
Die Talstation wird sich in östllicher Richtung, zum Ruderalpark Frintrop gerichtet, befinden. Südlich der Halle schließt sich an der Längsseite ein Grüngürtel an. Maximal 1.000 Besucher sind zeitgleich im heruntergekühlten Schneebereich möglich, ohne die weiße Pracht zum Schmilzen zu bringen. Hinzu kommen die Nutzer der angrenzenden Eisfläche. Verschiedene gastronomische Angebote, themenbezogener Einzelhandel sowie Veranstaltungsräume sorgen für das Drumherum.
Apropos Eisfläche. „Die Größe entspricht der Eishockey-Europanorm von 60 mal 40 Metern. 300 Sitzplätze werden sich am Rande der Bande befinden“, führt Herden aus, der sich nach Grand Alpin und dem Fitnessstudio cc sports nun noch ein weiteres Betätigungsfeld zugelegt hat.
Der frühere Eishockeytorwart (bis zum letzten Juniorenjahrgang bei der Düsseldorfer EG aktiv) greift jetzt auf einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung des Vereins ESC Moskitos Essen nach dem dortigen Präsidentenamt. „Über das Netzwerk bezüglich Grand Alpin wurde ich angesprochen, ob ich dort nicht aktiv werden wolle. Die Moskitos stehen erneut kurz vor der Pleite. Ein Jammer, wo auch die Halle am Westbahnhof gerade für vier Millionen Euro renoviert worden ist. Grundsätzlich juckt es bei mir gleich in Armen und Beinen, wenn es um Eishockey geht“, erklärt Herden.
Und fährt fort: „Als dann auch noch Signale aus den Kreisen der städtischen Gesellschaften in Essen sowie weiteren Investoren kamen, bei meinem Einstieg bei der Stange zu bleiben, stand mein Entschluss schnell fest.“
Der beachtlich großen Nachwuchsabteilung wird sein Augenmerk gelten, über die Stadtgrenzen Essens hinaus will er den aktuellen Oberligisten Moskitos zu weiterer Popularität verhelfen. Gerade auch in Oberhausen. „Die Zeit der Revier Löwen hat gezeigt, dass es hier ein Interesse für diesen großartigen Sport gibt. Die Moskitos sollen ein Verein nicht nur für Essen, sondern auch für die Nachbarstädte sein“, wünscht sich Herden. Und so sind ab Winter 2011/12 Trainingszeiten auf dem Eis im Grand Alpin angedacht, Fitnesseinheiten sollen schon jetzt im cc sports durchgeführt werden.
Der zeitintensive Tanz auf mindestens drei Hochzeiten - arbeitet Herden mit Doppelgängern oder Zwillingsbrüdern? „Nee, ich bin es tatsächlich immer selbst. Aber Langeweile oder zuviel Freizeit ist aktuell wirklich kein Thema“, lacht Herden.
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
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