RWO: „Wer sich versteckt, kriegt Probleme!“
Von MARC KEITERLING
„Es ist nicht das entscheidende Spiel in der Abstiegsfrage.“ Mario Basler, Trainer des Tabellenvorletzten der 3. Liga RW Oberhausen vor dem Spiel am Samstag beim FC Carl-Zeiss Jena.
Aber es wird kaum noch jemand ernsthaft in Abrede stellen: Eine Niederlage bei dem Verein, der am Dienstag Oberhausen in der Tabelle überholte, käme einem vorzeitigen Knock-Out im Kampf um den Klassenerhalt gleich. Basler für den gegenteiligen Fall: „Ein Sieg wäre so etwas wie ein kleiner Befreiungsschlag.“
Ein torloses Unentschieden trotzte Jena zuletzt im Nachholspiel der Spitzenmannschaft aus Heidenheim ab, tauschte mit Rot-Weiß im Tabellenkeller den Platz. „Das Spiel war eine ziemliche Klopperei, wie ich hörte. Wir müssen uns auf diesen aggressiven Fußball einstellen, wie Ostmannschaften ihn oft an den Tag legen. Wer sich da versteckt, kriegt Probleme“, so Basler. Drei Platzverweise gab es in dieser Partie.
Eine volle Spielzeit lang unterhielt sich der Trainer in dieser Woche mit dem Spielerrat über die aktuelle Situation. „In der Mannschaft gibt es keinerlei Probleme. Natürlich sind sie selbst frustriert über die vielen leichten Gegentore, die immer wieder hergeschenkt werden“, erklärt Basler. Als Beispiel führt er die beiden Niederlagen des Jahres 2012 an. Sowohl beim 0:1 in Heidenheim als auch zuletzt beim 1:2 in Sandhausen waren die Verteidiger Dimitrios Pappas und Felix Schiller für die Treffer verantwortlich. Einer patzt im Kopfballduell, der andere steht falsch zum Gegenspieler und schon klingelts.
Nach dem Ausfall von Jannis Schliesing (Kreuzbandriss) könnte David Jansen, der am Mittwoch erstmals nach seinen Muskelbeschwerden wieder trainierte, in den Kader rücken. Benjamin Reichert, der nach Muskelbündelriss zuletzt 90 Minuten in der U23 gegen Wülfrath (1:1) spielte, hat bis dato eine komplikationslose Trainingswoche hinter sich.
Sportlich am Saisonende weg vom Fenster - und trotzdem weiter in der Klasse. Das gab es 2010/11 gleich im Doppelpack. Im letzten Jahr stiegen Wacker Burghausen (mit Trainer Mario Basler) und Werder Bremen II sportlich ab, blieben jedoch aufgrund der Lizenzverweigerungen von TuS Koblenz und RW Ahlen in der Liga.
Ein Strohhalm vielleicht auch für RWO? Eher nicht. Bei Bielefeld drücken DFB und DFL seit geraumer Zeit alle Augen zu. In das Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion wurden zuletzt acht Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II investiert. Unwahrscheinlich, dass die Kommune den Verein im Regen stehen lassen würde. Unterhaching hat offenbar einen Scheich als Investor gefunden. Weitere finanzielle Notfälle sind derzeit nicht bekannt, wenig Hoffnung also auf den „grünen Tisch“.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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