Trainerbeben in Oberhausen
RWO-Trainer Mike Terranaova tritt zurück

Mike Terranova wird sein Amt als Trainer von Fußball-Regionalligist Rot Weiß Oberhausen zum Saisonende abgeben. Den Ex-Profi zieht es zurück in den Jugendbereich. | Foto: Carsten Walden
  • Mike Terranova wird sein Amt als Trainer von Fußball-Regionalligist Rot Weiß Oberhausen zum Saisonende abgeben. Den Ex-Profi zieht es zurück in den Jugendbereich.
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Mike Terranova tritt zum Saisonende als Trainer von Fußball-Regionalligist Rot Weiß Oberhausen zurück. Diese Meldung schlug am frühen Donnerstagabend ein wie eine Bombe. Völlig überraschend stellt der Deutsch-Italiener sein Amt auf eigenen Wunsch hin zur Verfügung. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

"Ich glaube, dass es für mich an der Zeit ist etwas Neues zu machen und eine neue Erfahrung zu sammeln", wandte sich Verinslegende Mike Terranova in einer Videobotschaft an die Fans. Wenn sich jemand den Status als Oberhausener Vereinslegende erarbeitet hat dann ist es wohl zweifelsohne jener Mike Terranova.

Terranova ist für die Fans der "Fußballgott"

Nicht ohne Grund hat der ehemalige Stürmer von den RWO-Fans den Spitznamen "Fußballgott" inne. Seit 2006 erlebte Terranova im Herzen des Ruhrgebiets ein Wechselbad der Gefühle. Erst schaffte er als Spieler mit dem Klub den direkten Durchmarsch von der viertklassigen Oberliga in die 2. Bundesliga und feierte dort den sensationellen Klassenerhalt, dann stieg er mit den Kleeblättern zweimal in Folge ab und fand sich in der neugeformten Regionalliga-West wieder. "Seit 2006 bin ich hier und Rot-Weißer durch und durch. Ich habe jede Minute genossen", sagt der Ex-Profi mit einem Funkeln in den Augen. Man nimmt es ihm ab. Die Gefühle sind einfach echt und das kommt bei den Fans der Oberhausener an.

Nach Karriereende 2013 Trainer geworden

Nachdem der quirlige Angreifer nach 288 Spielen für RWO (88 davon in der 2. Bundesliga) 2013 seine aktive Laufbahn beendete, wurde er zunächst Co-Trainer bei den Profis. Im Jahr 2016 wurde der 1,72 Meter große Terranova dann Trainer der Regionalliga-Mannschaft und trat damit das Erbe des kurz zuvor beurlaubten Andreas Zimmermann (zuletzt Wuppertaler SV) an. Es sollte der Beginn einer Erfolgsgeschichte werden, die in der Saison 2018/2019 fast mit dem Aufstieg in die 3. Liga gipfelte. Erst am letzten Spieltag mussten sich die Kleeblätter im Fernduell Viktoria Köln geschlagen geben.

2019 folgte der Fußballlehrer

2019 schaffte Terranova Großes. Er erreichte die höchste Trainerlizenz, den Fußballlehrer , und gesellt sich damit in prominente Sphären. Auch Jürgen Klopp (FC Liverpool), Thomas Tuchel (Paris St. Germain) und Julian Nagelsmann (RB Leipzig) schuffteten in der Vergangenheit für den Fußballlehrer, den der Deutsche Fußballbund (DFB) traditionell in der Hennes-Weisweiler-Akademie in Bad Honnef verleiht.

RWO spielt um Aufsieg in 3. Liga mit

Von dem knapp verpassten Aufstieg ließ sich die Terranova-Elf aber keineswegs runterziehen und so spielt die Mannschaft auch in der laufenden Saison eine gute Rolle im Aufstiegsrennen, auch wenn sie sich nach dem 1:1 gegen Alemannia Aachen allmälig von den Aufstiegsplätzen verabschieden muss und somit nur noch theoretische Chancen auf den ganz großen Coup hat. "Die Entscheidung hat nichts mit den Ergebnissen der letzten Wochen zu tun. Wir sind auf Mannschaften getroffen, die sehr großes Potenzial haben (Sportfreunde Lotte, Rot-Weiss Essen, Alemannia Aachen, Anm. d. Red.)", so Terranova. Vielmehr steht sein Entschluss, als Trainer bei den Rot-Weißen aufzuhören, schon länger fest. "Ich habe schon vor einigen Monaten für mich entschieden, dasss das Kapitel Cheftrainer für mich hier nach der Saison zu Ende ist. Die letzten vier Jahre haben wahnsinnig viel Kraft gekostet", gibt Terranova zu. Seit Sommer 2016 stand Terranova nach jetzigem Stand 138 Mal für RWO an der Seitenlinie. Im Schnitt holte er in der Zeit 1,88 Punkte – ein extrem starker Wert!

Terranova geht zurück in die Jugend

In Zukunft soll er das Nachwuchsleistungzentrum der Kleeblätter leiten. In welcher Form das der Fall sein wird steht allerdings noch nicht fest. Was fest steht: "Ich werde der RWO-Familie immer treu bleiben und im Jugendbereich die erfolgreiche Arbeit fortsetzen."
Doch diese soll erst im Sommer beginnen. Bis dahin will sich der extrem ehrgeizige Terranova voll und ganz seiner Aufgbe als Regionalliga-Trainer widmen - schließlich hat der gebürtige Wattenscheider noch ein ganz großes Ziel mit den Oberhausenern. "Ich gebe den Traum 3. Liga noch nicht auf."
Bereits auf der Pressekonferenz nach der Partie gegen Alemannia Aachen am vergangenen Sonntag machte Terranova deutlich, dass er die Saison keineswegs abgeschrieben hat. "Ich glaube, dass Verl noch patzen wird und dann müssen wir da sein. Auch wir können es schaffen, eine Serie zu starten."

Nachfolger steht noch nicht fest

Wer in der neuen Saison bei Rot Weiß Oberhausen an der Linie steht, wird sich die nächsten Wochen zeigen. Derzeit steht noch kein Nachfolger für den scheidenden Terranova fest.

Autor:

Christian Schaffeld aus Oberhausen

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