RWO: Samstag gegen Heidenheim zum Punkten gezwungen

Von MARC KEITERLING
Dass die Kritik nach einer ganz üblen zweiten Halbzeit beim 0:1 zuletzt in Münster deftig ausfiel, überraschte RWO-Trainer Theo Schneider nicht. Beirren lässt er sich davon aber vor dem Spiel am Samstag gegen den 1. FC Heidenheim (14 Uhr) nicht.
„Wir haben in diesen 45 Minuten bei Preußen alles falsch gemacht. Dem ballführenden Spieler fehlten die Anspielstationen, das Positionsspiel war mangelhaft. Diese Tatsache ändert jedoch überhaupt nichts daran, dass die Mannschaft sich - von dieser Halbzeit abgesehen - entwickelt“, legt sich Schneider fest.
Den „Miesmachern“ schreibt er dies ins Stammbuch: „In dieser Liga geht nichts im Vorbeigehen! Der Kader besteht - den finanziellen Zwängen des Vereins entsprechend - aus vielen Neuzugängen aus unteren Ligen. Da kann niemand ernsthaft erwarten, dass wir von Null auf Hundert durchstarten oder ein Aufstiegskandidat sind!“
Ist die Balance des Kaders zwischen Defensiv- und Offensivspielern möglicherweise nicht in Ordnung? Wurden zu viele Defensivakteure zu Lasten der Abteilung Angriff verpflichtet? Der Trainer winkt ab: „Klar hätte ich gerne noch einen offensiven Mann mehr. Es hat sich aber gezeigt, dass Offensivspieler höhere finanzielle Forderungen stellen. Wenn wir wegen des Gehaltes eines weiteren Stürmers drei andere Spieler nicht hätten holen können, wäre das unverantwortlich gewesen.“
Den Schwarzsehern, die einen Abstiegs-Durchmarsch wie in der Saison 2005/06 befürchten, hält er dies entgegen: „Wir sind mit den Gegnern absolut auf Augenhöhe. Sowohl gegen Burghausen als auch gegen Saarbrücken war mehr drin. Die Innenverteidigung mit Schiller und Reichert funktioniert immer besser. In den anderen Mannschaftsteilen werden wir ebenfalls Schritte nach vorn machen. Es ist wie eine Art Gesetzmäßigkeit, dass wir angesichts dieser Umstände auch unsere Punkte holen werden.“
So etwas braucht Zeit - die Schneider angesichts einer erneuten „englischen Woche“ nur sehr begrenzt hat. Erst Heidenheim, am Mittwoch in Offenbach, nächste Woche Samstag gegen Unterhaching - holt RWO auch hier wenige bis keine Punkte, dreht sich die Negativspirale. Völlig unabhängig vom guten Willen, der engagierten Arbeit und den unbestrittenen Notwendigkeiten des Vereins. „Wir sind gezwungen zu punkten. Ich weiß, dass ich der Depp bin, wenn wir nichts holen“, macht sich Schneider nichts vor.
Heidenheim. Eine spielstarke, gewachsene Mannschaft mit einem guten Saisonstart und einer Pokalüberraschnung auf dem Deckel. In jeder Beziehung ein Kontrastprogramm zu RWO. „Eine hohe Hürde für uns. Ich erwarte unsere Gäste mit zwei Stürmern“, so Schneider. Für den muskelverletzten Mario Klinger wird der in Münster nach seiner Einwechslung völlig abgetauchte Yohannes Bahcecioglu beginnen. Als Alternative für die linke Seite steht Esad Razic zur Verfügung.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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