RWO: Mit Rückstand in die Rückrunde
Von MARC KEITERLING
Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf den rettenden 17. Platz für Fußball-Drittligist RWO vor dem Rückrundenstart am Samstag beim 1. FC Saarbrücken. Es bleiben noch 19 Spiele, um den Durchmarsch in die Viertklassigkeit zu verhindern.
Nur noch eine Abschiedstour? Nimmt man die desaströse Vorstellung beim 0:1 zuletzt gegen Erfurt zum Maßstab, ist diese Frage mit einem klaren Ja zu beantworten. Sieht auch Trainer Mario Basler so: „Spalier stehen und zehn Meter Abstand zum Gegenspieler halten, 120 Rückpässe, keine Zweikämpfe - wenn wir so spielen wie gegen Erfurt haben wir keine Überlebenschance.“
Zur Wochenmitte führte er seiner Mannschaft die Horrorshow vom Samstag noch einmal vor. „Es war noch schlimmer als live im Stadion“, so Basler anschließend. Mit so viel „Rückenwind“ - zusätzlich garniert von den zwei gesperrten Spielern Tobias Willers und Jeff Gyasi - geht es im Saarland zur Sache. „Wir müssen bei unserem Rückstand in den 19 Spielen zweimal mehr als die Konkurrenz siegen. Die Mannschaft hat was wettzumachen. Ich erwarte ganz andere Leistungen als am letzten Samstag“, betont Basler.
Als Willers-Ersatz in der Innenverteidigung ist Mario Klinger ausersehen. Für Gyasi könnte Nedim Hasanbegovic auflaufen, der auch noch etwas gutzumachen hat. Nach fünf ganz schwachen Partien zu Saisonbeginn nahm ihn Ex-Trainer Theo Schneider aus der ersten Elf. Über die U23, zuletzt beim 3:1-Sieg gegen die Sportfreunde Baumberg, bot sich der Bosnier nach folgender Verletzungspause wieder an. Basler lobend: „Er hat sich dort gut präsentiert und ist ein Kandidat für Saarbrücken.“
Typisch Basler - er scheut das Risiko eines zusätzlichen Brandherdes im Team nicht. Routinier Michael Melka muss weiterhin die Bank drücken, im Tor bleibt Niklas Hartmann. „Niklas hat auch gegen Erfurt gut gespielt und besitzt mein Vertrauen“, so der Trainer. Die sehr realen Befürchtungen, dass Melka die Rolle als Ersatzkeeper nicht annimmt, fegt er beiseite: „Es gibt keinen Grund, sich zu beschweren. Ich kann es auch nicht haben, wenn hier einer beleidigt herumläuft! Ich habe mich Micha gesprochen, es ist klar, dass er enttäuscht ist. Aber damit muss es auch gut sein.“
Leistet sich Hartmann keinen Bock, kann sich Melka auf die Zeit nach dem Weihnachtsfest fokussieren. „Nach der Pause ist das Kampf ums Tor wieder offen, in der Woche vor dem Münster-Spiel benenne ich meine Nummer eins für 2012“, schließt Basler.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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