Drei rote Karten und eine Rudelbildung
RWO gewinnt hitzige Partie gegen Haltern mit 3:1

Die Partie gegen Haltern war von Beginn an hitzig. Gegen Dortmund fehlen den Kleeblättern am Montag nun zwei Leistungsträger mit einer Sperre. | Foto: Christian Schaffeld
  • Die Partie gegen Haltern war von Beginn an hitzig. Gegen Dortmund fehlen den Kleeblättern am Montag nun zwei Leistungsträger mit einer Sperre.
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In einer hitzigen Regionalliga-Partie zwischen Rot-Weiß Oberhausen und TuS Haltern behielten die Kleeblätter mit 3:1 die Oberhand. Drei rote Karten, eine Rudelbildung und ein lautstarkes Wortgefecht zwischen RWO-Trainer Mike Terranova und Gästetrainer Magnus Niemöller sorgten für viel Gesprächsstoff.

Dabei begann die Partei vor 2.110 Zuschauern im Stadion Niederrhein ruhig und ereignislos. Beide Mannschaften schafften es nicht, in den ersten zehn Minuten einen Torschuss zu kreieren oder sonst gefährlich in die Nähe des gegnerischen Tores zu kommen. Stattdessen neutralisierte sich die Partie im Mittelfeld. In der 14. Spielminute spielten die Gäste aus Haltern dann aber einen hohen Ball in die Schnittstelle. Da Nico Klaß sich völlig verschätzte, tauchte Arda Nebi dann völlig frei vor RWO-Torwart Daniel Davari auf und lupfte den Ball gekonnt ins Tor - 1:0 für die Gäste. "Wir waren einfach nicht im Spiel. Das lag daran, dass wir den Gegner nicht mutig angedribbelt haben", ärgerte sich RWO-Trainer Mike Terranova. Ein Tor, was die Oberhausener Fans auf der Revierkraft-Tribüne in Schockstarre versetzte. BVB-Trainer Mike Tullberg, der das Spiel von der Tribüne aus beobachtete wird hier schon das ein oder andere beobachtet haben und seiner Mannschaft für Montag mit auf den Weg geben. Dann gastiert RWO bei der Zweitvertretung des Deutschen Vizemeisters.

RWO mit großen Schwierigkeiten

Auch in der Folge hatten die Kleeblätter große Schwierigkeiten in die Partie zu finden. Allerdings schaffte es auch der TuS nicht, eine Spieldominanz zu erlangen. Nach 29 Minuten hatte Terranova dann genug gesehen und nahm den ersten Wechsel vor. Für den auf der Sechs spielenden Nico Klaß brachte er den deutlich offensiveren Francis Ubabuike. "Ich habe dann aus taktischen Gründen umgestellt. Jetzt nicht, weil Nico an dem Tor beteiligt war. Ich wollte einfach mehr über den Flügel kommen", so Terranova. Damit sollte der Fußballlehrer ein goldenes Händchen haben.

Joker sticht

Nur fünf Minuten später staubte dieser zum Ausgleich ab. "Es ist natürlich schön, dass Francis direkt trifft, zumal er jetzt die letzten Spiele draußen war." Nach einem Foul an der Halterner Strafraumgrenze gab es Freistoß für RWO, welcher allerdings in der Mauer landete. Aber RWO sollte eine zweite Chance erhalten, da Schiedsrichter Fabian Maibaum Tim Kallenbach zu früh aus der Mauer hat laufen sehen. Dafür gab es neben der gelben Karte für den Halterner auch einen erneuten Freistoß für RWO. Diesmal übernahm Kapitän Jannik Löhden Verantwortung und versuchte es mit einem kraftvollen Flachschuss. Diesen konnte Gästetorwart Tim Oberwahrenbrock nur nach vorne klatschen lassen, sodass Ubabuike aus drei Metern zum 1:1 abstauben konnte.

Partie wird härter

Kurz drauf wurde es ruppig. Nach einem Foulspiel der Oberhausener kam es vor der Halterner Bank zu einer Rudelbildung. Immer wieder sorgte die Gästebank für Unruhe auf dem Spielfeld. Im Anschluss lieferte sich Terranova mit seinem Gegenüber ein wildes Wortgefecht. Nach einer Ermahnung für beide ging es weiter. Doch es rummste direkt wieder. Diesmal erwischte Löhden seinen Gegenspieler überhart - die Verwarnung war die Folge. Haltern schaffte es aber weiterhin nicht Gefahr auf das Tor zu bringen. So spielte RWO wieder den Fußball, der sie in den letzten Spielen so stark gemacht hat. Raphael Steinmetz spielte den Ball aus dem Mittelfeld auf die rechte Außenbahn in Richtung Christian März. Dessen Flanke aus dem Lehrbuch landete genau auf Cihan Özkaras Kopf, der aus sechs Metern wuchtig einköpfte - Spiel gedreht.

Zwei rote Karten

Magnus Niemöller, der an der Seitenlinie 90 Minuten alles gab, war außer sich und schimpfte mit seiner Hintermannschaft - es waren nur noch Sekunden bis zur Halbzeit.
Doch die ließ auf sich warten, weil Halterns Verteidiger Christoph Kasak mit einem Horrorfoul RWO-Stürmer Giuseppe Pisano wegtrat. Die RWO-Mannschaft war außer sich und tobte beim Schiedsrichter. Löhden brannten dabei allerdings die Nerven durch, sodass er den Halterner umschubste - eine Tätlichkeit, die der Schiedsrichter mit rot bestrafte. "Wenn das ein so erfahrener Spieler macht tut das schon ein bisschen weh. Aber ich denke er wird daraus lernen, da er sonst einen überragenden Job macht und als Kapitän voran geht", sagte Oberhausens Trainer. Auch der Halterner hatte frühzeitig Feierabend. "Das ist eine klar berichtigte rote Karte gegen unseren Spieler", sagte Halterns Trainer Niemöller auf der Pressekonferenz. Pisano konnte nach der Halbzeit nicht weiter machen, gab aber nach der Partie Entwarnung. "Mein Fuß ist bei dem Foul weggeknickt. Zum Glück hat der Rasen nachgegeben. Die Auswechslung war eine reine Vorsichtsmaßnahme." Die Partie bei der U23 von Borussia Dortmund am Montagabend ist somit wohl nicht in Gefahr. "Ich gehe davon aus, dass Giuseppe spielen kann", sagte Terranova nach der Partie.

Zweiter Durchgang beginnt ruhiger

In der Halbzeit haben beide Mannschaften ihren Puls dann etwas herunter gefahren. "Haltern hat es uns extrem schwer gemacht. Wir haben das Spiel allerdings rechtzeitig vor der Halbzeit gedreht. Das war enorm wichtig", sagte Löhden.
Der zweite Durchgang begann deutlich ruhiger - allerdings auch was die Torchancen betrifft. Das lag mit daran, dass Terranova verletzungsbedingt wechseln musste und für Stürmer Pisano den deutlich defensiveren Maik Odenthal brachte. In der Folge versuchte RWO viel und schlug eine Flanke nach der anderen in den gegnerischen Strafraum - einen Abnehmer fand allerdings keine. In der 76. Minute versuchte es dann März nach einem Zuspiel des eingewechselten Shaibou Oubeyapwa, doch auch der Schuss verfehlte das Tor.

Elfmeter sorgt für Entscheidung

In der 85. Minute schafften es die Kleeblätter dann aber doch noch, die Entscheidung klar zu machen. Nach einem Foul an Oubeyapwa gab es Elfmeter für RWO. Diesen verwandelte Routinier Odenthal sicher zum 3:1 Endstand. In der 90. Minute gab es allerdings noch einmal Aufregung, da auch Cihan Özkara nach einem Handspiel gelb-rot sah."Da haben die Schiedsrichter richtig gehandelt. Wenn ich die erste gelbe Karte wegen Ball wegschlagen bekomme, muss ich vorsichtiger sein. Ich habe auch mehr Cihan als alles andere gerufen, weil irgendwie lag das in der Luft. Ich habe mich nur noch mit ihm beschäftigt. Das ärgert mich einfach", kritisierte Terranova seinen Stürmer deutlich.
"Wir freuen uns in erster Linie über die drei Punkte. Die haben wir uns hart erarbeitet. Solche Spiele gehören auch dazu. Alles andere sind Nebengeräusche", sagte Löhden.

Montag gegen die U23 vom BVB

Am Montag steht für die Kleeblätter dann das Auswärtsspiel beim BVB an. Neben dem Kapitän muss Terranova dort auch auf Özkara verzichten. Anstoß im Stadion Rote Erde ist um 20.15 Uhr. Für alle Fans, die sich nicht auf den Weg nach Dortmund machen können, überträgt der TV-Sender Sport1 die Partie live. Die Dortmunder kassierten zuletzt eine 0:4-Pleite gegen Rödinghausen, gewannen aber davor 3:1 gegen den 1. FC Köln II. mit 3:1. "Wir werden das Spiel gegen Haltern jetzt abhaken und konzentrieren uns auf Dortmund, wo wir auch wieder gewinnen wollen", sagte Terranova abschließend.

Niederrheinpokal ausgelost

Zeitgleich wurde auch das Achtelfinale im Niederrheinpokal ausgelost. Für RWO geht es zwischen dem 8. und 10. Oktober gegen Oberligist TuRu Düsseldorf um den Einzug ins Viertelfinale.

Autor:

Christian Schaffeld aus Oberhausen

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