RWO: "Es gibt noch 45 Punkte!"

Letztmals für RWO am Ball: Christopher Kullmann im letzten Heimspiel gegen Preußen Münster. Foto: Peter Hadasch
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Von MARC KEITERLING
Die vom Verein sogenannte Aufholjagd blieb bisher aus. RWO klebt weiterhin mit zunehmend alarmierenden sechs Punkten Rückstand auf Abstiegsplatz 18 fest. Parole des Trainers: „Es gibt noch 45 Punkte, wir kämpfen weiter.“
Das klingt verdächtig nach Durchhalteparole. Vielmehr bleibt Mario Basler nach dem Rückrundenstart mit nur einem Punkt aus zwei Spielen und dem jüngsten 0:1 in Heidenheim auch nicht übrig. Basler, mit dem aus neun Spielen lediglich neun Zähler geholt wurden, haut sich verbal ins Zeug: „Zuletzt in Heidenheim hat die glücklichere Elf gewonnen. Unsere Mannschaft legt von Woche zu Woche eine Steigerung hin. Mit unseren Fans im Rücken kommen wir da unten noch raus.“
Ein wesentliches Übel hat der Trainer bei den Unparteiischen ausgemacht. „Es kann ja nicht sein, dass die nächsten 15 Spiele gegen uns gepfiffen wird. Eine Fifty-Fifty-Situation kann auch mal für Oberhausen entschieden werden. Gegen Münster (2:2, d. Red.) gibt ein Bundesliga-Schiedsrichter einen fragwürdigen Elfer gegen uns. In Heidenheim wird Torunarigha mit beiden Händen im Strafraum geschoben, kein Pfiff. Bei zwei Minuten Nachspielzeit braucht Heidenheim 90 Sekunden für die Ausführung eines Eckballs, nix passiert“, schimpft Basler.
Etwas passierte schon: Nach entsprechenden Protesten des Coaches ging nun mal wieder Post des DFB ein. Dass sich diese Schiri-Schelte positiv auf die kommenden Spielleiter auswirkt, ist eher zweifelhaft.
Um 14 Uhr geht es am Samstag gegen Kickers Offenbach. Offensiver als in Heidenheim soll Rot-Weiß auflaufen, es wird zu Personalwechseln in der Startelf kommen. Wie auch schon bei einigen vorherigen Begegnungen sei es ihm egal, wie die Gäste spielen, versichert Basler: „Ich schaue auf meine Truppe, wo die Tendenz klar nach oben geht. Unsere Mannschaft muss sich belohnen, die Chancen nutzen.“
Nicht mehr zur Debatte stehen Stürmer Christopher Kullmann und Mittelfeldspieler Fatih Duran. Am letzten Tag vor dem Ende der Transferperiode wurden ihre Verträge aufgelöst.
Kullmann, der zu Saisonbeginn von Borussia Dortmund II nach Oberhausen gewechselt war und in 18 Spielen vier Tore markierte (lediglich Felicio Brown Forbes erzielte ebenfalls vier Treffer), wechselt zu Arminia Bielefeld. Der ebenfalls im Sommer verpflichtete Duran (vier Einsätze unter Ex-Trainer Theo Schneider, einmal von Mario Basler bei dessem ersten Spiel eingewechselt) kehrt zum Niederrheinligisten TuRu Düsseldorf zurück.
Am 35. Spieltag Mitte April kehrt Kullmann mit Bielefeld nach Oberhausen zurück. Dann könnte sich zeigen, ob es wirklich clever war, einen Spieler an einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt abzugeben. Falls die Arminen, die nach dem Trainerwechsel hin zu Stefan Krämer aus 13 Spielen 24 Punkte holten und mit nun 29 Zählern klar auf Kurs in Richtung Klassenerhalt sind, dann überhaupt noch um die Rettung bangen müssen. „Wenn er überhaupt spielt. Aber wenn ich Angst vor Kullmann hätte, hätten wir ihn nicht dahin gelassen“, will Basler da kein Problem erkennen.
Den rechten Biss habe er bei Kullmann vermisst, auch mal mit Halsschmerzen zu trainieren etwa. Einmal in Fahrt gekommen beim Thema Engagement nimmt der Ex-Nationalspieler den ausgemusterten Esad Razic aufs Korn: „Ein bisschen Aua am Knie und schon war er wieder weg. So einer hält mich auf, hält die Mannschaft auf. Sein Berater wusste seit Dezember, dass er gehen kann. Razic wusste es komischerweise nicht. Besser er bleibt bei diesem kalten Wetter im Rehazentrum, da kann er sich warme Fangopackungen irgendwo hin legen lassen!“
Einen Neuzugang gab es nicht mehr zu vermelden. „Wir haben sieben Spieler konkret angefragt und leider sieben Absagen kassiert. 18 oder 20.000 Euro im Monat sind hier eben nicht zu verdienen. Sollte sich aber noch ein vertragsloser Spieler finden, von dem wir überzeugt sind, wäre das Gehalt von Kullmann frei“, so Basler. Wenn er sich da mal nicht vertut - die DFB-Spielordnung (siehe Extrakasten, oben Sport anklicken) sieht keine Spielberechtigung für Verpflichtungen nach dem 31. Januar vor.

Autor:

Marc Keiterling (Redakteur) aus Essen

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