RWO: Die Wochen der Wahrheit
Von MARC KEITERLING
Sechs Rückrundenspiele, sechs verschiedene Startformationen, 22 verschiedene Spieler in der ersten Elf. Der seit Wochenbeginn wieder trainierende Benjamin Reichert könnte am Samstag beim SV Sandhausen der 23. Akteur werden, der bei Fußball-Drittligist RWO seit Mitte Dezember zum Anpfiff aufläuft.
Eine Flut von Verletzungen, Sperren und Umstellungen haben dafür gesorgt, dass Kontinuität zwangsläufig ausbleiben musste. Im Vergleich zur Vorwoche sind auf jeden Fall Timo Kunert (Rotsperre) und Florian Abel (Mittelfuß-Anbruch) draußen. Damit muss die rechte Seite komplett neu gebaut werden. Dass Reichert nach Muskelbündelriss tatsächlich in die Startelf rückt, bezweifelte Trainer Mario Basler zur Wochenmitte. Eher könnte der nach Kniebeschwerden genesene Jeff Gyasi von Beginn an anlaufen.
Vier Auswärtsspiele hat Rot-Weiß in den kommenden fünf Partien zu absolvieren. Bedrohliche Aussichten für den Verein, der bis dato in der Fremde lediglich drei Punkte aus elf Spielen ergattern konnte. „Wir haben in Sandhausen keine Chance, aber die wollen wir nutzen“, so Basler, der den Tabellenführer als kommenden Aufsteiger sieht. „Ich fahre nie irgendwo hin und will da nichts holen“, betont Basler.
Über den Tellerrand dieses Spiels hinausgeblickt sagt Basler angesichts der folgenden Aufgaben bei der Kellerkonkurrenz aus Jena, Unterhaching, Bremen sowie daheim gegen Babelsberg, dass vier Spiele in der Fremde inklusive Sandhausen „nicht besonders gut seien“. Aber dennoch gelte es, „sich ranzukämpfen“. Danach sehe man, wo die Reise hingehe.
RWO (18.) hat fünf Punkte Rückstand auf Darmstadt (17.), die Hessen haben ein Spiel weniger absolviert. Am Mittwoch besiegte der Tabellenvorletzte Jena im Nachholspiel Unterhaching mit 2:0. Positiv: Haching bleibt damit halbwegs in Sichtweite. Negativ: Jena hat sich mit noch immer zwei Spielen weniger als RWO bis auf einen Punkt herangerobbt.
Zu den ständigen verletzungsbedingten Ausfällen sagt Basler: „Wir würden gerne mal zwei, drei Wochen mit einer Elf spielen. Es passieren aber immer wieder außergewöhnliche Dinge. Viele Spieler kommen aus unteren Ligen, das ist eine große Umstellung für den Körper.“
Hinzu komme, dass man Gegentore zu einfach kassiere. Gegner bekämen Treffer zuweilen mehr oder weniger geschenkt. Basler mit einem Beispiel, dem Tor zum zwischenzeitlichen 1:2 gegen Chemnitz: „Da macht einer einen Kopfball 20 Zentimeter über der Grasnarbe, drei Meter vor dem Tor. Der Kalle (Co-Trainer Karl-Heinz Emig, d. Red.) und ich haben uns draußen angeguckt. Wenn wir da mitspielen, fliegen der Kopf und der Ball gleichzeitig weg.“
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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