RWO: Die richtige Reaktion

VON MARC KEITERLING

Der Fluch auf der Torwart-Position, der Ausfall zweier Leistungsträger in Innenverteidigung und Mittelfeld. Fußball-Viertligist RWO schüttelte es ab und zeigte auf die Personalprobleme die richtige Reaktion. Gegen Uerdingen siegte Rot-Weiß hochverdient mit 2:1.

Einen Traumeinstand erwischte dabei Kevin Menke. Der U23-Spieler war nach dem Mittelfußbruch von Mittelfeldspieler Patrick Bauder zur ersten Mannschaft abkommandiert worden. Trainer Peter Kunkel beorderte ihn sogleich in die Startelf, wo er dann direkt in der ersten Spielminute die Führung gegen den KFC besorgte.
Auffällig, wie cool Menke einnetzte. Von der linken Strafraumkante kommend, schob er die Kugel überlegt ins lange Eck.
Menke ist sicher ein Gewinner unter den RWO-Siegern. Tobias Hötte sollte ebenfalls einer sein. Der spielte anstelle des gesperrten Jörn Nowak in der Abwehrzentrale und tat dies gut. Nicht nur in der Abwehrarbeit, auch im Vorwärtsgang, wo sich Hötte immer wieder klug in den Aufbau mit einschaltete. Ein klares Signal auch an Kunkel, in der nächsten Partie nicht am Eigengewächs vorbeizugehen.
Das Ergebnis von 2:1 (zweiter Torschütze David Jansen) spiegelt den Spielverlauf nur unzureichend wieder. RWO war dem KFC klar überlegen, machte aus dieser Überlegenheit jedoch zu wenig Zählbares. Und: Passivitäten wie zum Ende der ersten Halbzeit müssen in jedem Fall noch ausgemerzt werden.
Im Tor stand übrigens der umstrittene Patrick Nettekoven. Er erhielt von Kunkel - nach zweimaligem Vertrauensentzug in der Vergangenheit durch den Trainer - den Vorzug vor U23-Keeper Nurullah Can. Viel zu tun hatte er gegen weitgehend harmlose Uerdinger nicht. Der Treffer, den er kassierte (nach bösem Querschläger von Verteidiger Felix Haas), wurde kontrovers diskutiert. Der Ball passte genau unten links neben den Pfosten, war allerdings nicht scharf geschossen. Tendenz: Kein Fehler, aber mit einer Großtat vielleicht doch zu meistern.