RWO abgestiegen
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- hochgeladen von Jörg Vorholt
Im Osten geht die Sonne auf, geht sie dort heute für RWO unter? Um 13.30 beginnt das entscheidende Spiel im Stadion der Freundschaft bei Energie Cottbus. Dort verlassen viele verdiente Spieler den Verein, werden die lieber feiern oder sich noch mal richtig reinhängen? Ausgerechnet der nach Duisburg wechselnde und dafür in Cottbus heftig kritisierte Emil Jula erzielt in der 16. Minute das 1:0. Der nächste schock kommt für RWO aus dem Süden, der VfL Osnabrück geht in Ingolstadt in der 35. Minute durch Tyrala in Führung. Auch der KSC führt mittlerweile wieder 2:1 gegen Union Berlin. RWO ist in diesem Moment sicherer Absteiger. Nach vorne geht nix bis zur Pause. Endlich, in der 52. Minute, verzeichnet RWO durch Ronny König die erste Chance, geht doch noch was? Mittlerweile erhöht der KSC auf 3:1 und ist wohl gerettet. Derweil rennt RWO mitte der zweiten Halbzeit mit dem Mute der Verzweifelung an, aber ohne Durchschlagskraft. Das Anrennen wird doch belohnt, in der 83. Minute erzielt Felix Luz den Ausgleich. Doch noch immer führt Osnabrück. Und postwendend erzielt Nils Petersen das 2:1 für Cottbus. Der Abstieg ist spätestens jetzt in Stein gemeißelt. Das wissen auch die Spieler, fast zwangsläufig fällt sogar noch das 3:1 durch Takahito Soma in der 88. Minute. Es regnet noch gelbe Karten, dann ist Schluss. RWO verabschiedet aus Liga 2.
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
1 Kommentar
Hans-Günter Bruns holte mit der Mannschaft
22 Punkte in 24 Spielen bei 41 Gegentoren
Punkteschnitt 0,9 bei 1,7 Gegentoren je Spiel
Zuvor hatte Bruns mit zwei Aufstiegen und der geglückten Übernahme eines Himmelfahrtskommandos nach Luginger die größten Verdienste aller Verantwortlichen, die derzeit bei RWO tätig sind. Mit Hilfe der Steigerhaus-Connection wurde Bruns abserviert.
Profitrainerneuling Theo Schneider erhielt ein langfristiges Arbeitspapier bis 2013. Die Trauer über den Weggang Schneiders hielt sich beim BVB übrigens in Grenzen, denn die Dortmunder Amateure dümpelten - nach einem vorherigen Abstieg - im Niemandsland der Tabelle. Nachdem auch bei RWO die Erfolge ausblieben, verteidigte sich die Führungscrew, dass Schneider schließlich kein Feuerwehrmann sei.
Warum hat man die Saison dann nicht abgeschenkt und erst bei einem eventuellen Abstieg einen neuen Mann für die dritte Liga geholt? Warum wurde eigentlich kein Feuerwehrmann geholt, sondern jemand, der sogar aus der dritten Liga abgestiegen war? Leider lüftet der Aufsichtsratsvorsitzende Hartmut Gieske nicht das Geheimnis, welche Qualitäten des neuen Übungsleiters für ihn entscheidend waren und so war die Verpflichtung eine rot-weiße Wundertüte ohne Inhalt.
Hier Theo Schneiders Zahlen, die an Tasmania Berlin erinnern:
Theo Schneider erreichte in 11 Spielen
6 von 33 möglichen Punkten bei 24 Gegentoren
Punkteschnitt 0,5 bei 2,2 Gegentoren je Spiel
Das Argument, dass HGB die Truppe zusammengestellt hat, ist keine Entschuldigung für Theo Schneider. Er hätte den Vertrag nicht unterschreiben müssen, der Kader war bekannt oder hat er sich nicht informiert?
Der Trainerwechsel war - wie man heute leider weiß - die falsche Entscheidung. Wobei es nicht allein um die Frage geht, ob eine Entscheidung richtig oder falsch war, sondern darum, ob man zu seinen Entscheidungen steht und die Verantwortung übernimmt. Ich erwarte den versprochenen Rücktritt des Aufsichtsratvorsitzendens, des Sportausschusses im Aufsichtsrat und aller Leute, die den Königsmord durch subtile Dolchstöße hinter den Kulissen (Stichwort Fitness) initiiert haben.
Der Restvorstand steht nun vor den Trümmern seines vom Aufsichtsrat genötigten Handelns und muss mit einem Abstiegstrainer sowie einem zuletzt in der 6. Liga tätigen Sportdirektor Frank Kontny eine neue Mannschaft zusammenstellen. Wenn kein Wunder geschieht, kann man die nächste Saison wohl "Schicht im Schacht" nennen.