1. Heidesee Marathon in Bottrop
Premiere am Heidesee
Lange habe ich mit dem Gedanken gespielt mal selbst einen Marathonlauf zu organisieren. Nun ist in der Corona Zeit die Gelegenheit die Pläne endlich in die Tat um zu setzten. So viele große Veranstaltungen mussten abgesagt werden und die Läufer dürsten doch danach auch außerhalb ihrer heimischen Trainingsläufe aktiv zu werden. Da ich selbst auch schon oft von den kleinen Privatveranstaltungen profitiert habe, ist es für mich eine Möglichkeit mich zu revanchieren.
Die Kircheller Heide mit ihren Wäldern und Seen bietet sich vor meiner Haustüre dafür geradezu an. Hier laufe ich fast täglich und kenne viele schöne Wege. Da habe ich schon die Qual der Wahl.
Den Heidesee möchte ich gerne einbauen. Der 34 Hektar große Baggersee bietet eine schöne Aussicht inmitten des Waldes.
Vielen Läufern wird er durch den Bottroper Herbstwaldlauf bekannt sein. Nun kann man den See auch mal zu einer anderen Jahreszeit erleben.
Teilnehmerlimit von 15
Die Strecke habe ich per GPS und Messrad festgelegt und dann ausgeschrieben. Schnell hatten sich 15 Interessenten gemeldet und damit war das Limit bereits erreicht. Bei der Vermessung und Ausschreibung konnte ich auf die Erfahrung und Hilfe von Michael Scheele zurückgreifen. Er organisiert hier in der Nähe erfolgreich den Rhein-Herne-Kanal Marathon.
Nun ist es am 29.05. so weit, die Premiere kann starten. Am Vorabend habe ich zusammen mit meinem Sohn Dennis die Strecke mit Sprühkreide markiert und die Teilnehmer nochmals per E-Mail über die Einzelheiten informiert.
Rahmenstart zwischen 7 und 10 Uhr
Der Rahmenstart erfolgt zwischen 7 und 10 Uhr. Für die Verpflegung sorgt jeder selbst. Nach jeder Runde kommt man am Parkplatz vorbei und kann sich aus dem eigenen Kofferraum versorgen. So können die Coronaregeln eingehalten werden. Glücklicherweise ist die Inzidenzzahl auch in Bottrop gesunken und liegt aktuell bereits unter 50.
Ich habe heute nur eine kurze Anfahrt und starte gegen 7:15 Uhr. Auf dem Parkplatz kann ich schon einige Autos an ihren Kennzeichen und Aufklebern zuordnen. Sieben Läufer gehören dem 100 MC an.
Ideale Wetterbedingungen
Volkmar und Christian sind auch schon vor Ort, also starten wir gemeinsam.
Die Markierungen sind noch gut zu erkennen. Nach 1 Kilometer durch den Wald sieht man den Heidesee. Wir laufen über eine Holzbrücke und haben einen schönen Blick auf den See. Nun geht es immer am Ufer längs um den See. Zu dieser frühen Stunde ist es hier noch ruhig. Die Temperatur beträgt jetzt 10 Grad und wird noch auf 20 Grad steigen. Nach den verregneten Tagen bleibt es heute trocken. Also ideale Bedingungen für Läufer.
Nachdem wir den See ganz umrundet haben, laufen wir ein zweites Mal über die Brücke und biegen dann scharf rechts ab, um wieder zum Parkplatz zu kommen. Insgesamt hat die Strecke also die Form einer 8 und beträgt 5,4 km. Um auf die Marathondistanz zu kommen, muss man die Runde achtmal bewältigen.
Nach der zweiten Runde versorge ich mich am Wagen und beschließe die dritte Runde entgegengesetzt zu laufen. So kann ich doch alle mal sehen und begrüßen. Auch für ein Foto ist jetzt Zeit. Alle sind noch frisch und von der Strecke angetan.
Ralf Loeber feiert seinen 400sten Marathon
Besonders freue ich mich als ich Claudia und Peer sehe. In Süchteln bin ich schon oft gestartet und freue mich heute mal in Bottrop der Gastgeber zu sein.
Auch Michael und Ralf lassen es sich nicht nehmen heute hier dabei zu sein. Sie organisieren eigene Läufe. Ralf Loeber läuft heute hier zum 400sten Mal die Marathonstrecke. Auch Karl Roch ist heute nach langer Verletzungspause wieder auf der Marathonstrecke und läuft diese heute zum 150sten Mal. Werner B. und Volkmar sind sie ältesten Teilnehmer und unverwüstlich. Hier kommt also locker die Erfahrung von über 2000 Läufen zusammen. Da freut man sich immer noch mal über eine Premiere.
Inzwischen ist auch mein Sohn Dennis auf der Strecke. Für ihn ist es der zweite Marathonlauf. Eigentlich wollte er bereits im letzten Jahr in Düsseldorf laufen, doch auch dieser Lauf wurde abgesagt und ist nun in den Herbst verschoben. Da lässt er sich den heutigen Lauf nicht entgehen. Er hat mich bereits im Vorfeld tatkräftig unterstützt.
Bald kommt mir auch meine Vereinsfreundin Lara entgegen. Zusammen trainieren wir oft hier am See. Christian lässt auch keinen Lauf in der näheren Umgebung aus. Er freut sich, dass er den ganzen Monat Namenstag hat.
Die Hälfte ist geschafft
Nach der vierten Runde ist schon die Hälfte geschafft. Meine liebe Inge ist nun mit unserer Freundin Christiane gekommen. Zusammen wollen sie die Läufer anfeuern und fotografieren. Beide laufen hier am See regelmäßig ihre Runden und kennen die Strecke bestens. Sie verteilen noch an die Teilnehmer der Premiere eine Erinnerungsmedaille.
Inzwischen ist der Parkplatz voller geworden. Jetzt führen die Hundebesitzer ihre Lieblinge aus. Auch viele Familien gehen hier regelmäßig eine Runde spazieren. Nun wird der kurze Aufstieg zum See für mich etwas mühsamer und auf dem Rückweg erfordert ein kurzer holpriger Abschnitt immer mehr Aufmerksamkeit.
Urkunde und Medaille
Doch bald ist auch die letzte Runde geschafft und nach 6:21:44 habe ich das Ziel erreicht. Nun, ja heute waren es sogar 43,8 km, aber besser zu lang als zu kurz. Ich schaue mir noch die restlichen Zieleinläufe an und mache mich dann auf den Heimweg.
Im Laufe des Tages erreichen mich die Nachweise über die gelaufenen Strecken per E-Mail. So kann ich jedem Teilnehmer seine Leistung mit einer Urkunde bestätigen. Erster wurde heute Michael Scheele vom TUSEM Essen in 03:47:07 und bei den Frauen war Eva Gaszek von LSF Münster mit 04:07:22 die Schnellste.
Da das Echo durchweg positiv ist, denke ich schon über eine Neuauflage nach. Vielleicht wird es sogar noch eine Serie.
Autor:Werner Kerkenbusch aus Oberhausen |
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