OTV-Frauen feiern 100-jährigen Geburtstag

Schifffahrt auf dem Rhein-Herne-Kanal
Eine Schifffahrt auf dem Kanal, das war das Geschenk des OTV an die Mitglieder der Frauenabteilung des Oberhausener Turnvereins, die das 100-jährige Bestehen ihrer Abteilung feiern konnte. (Siehe Artikel vom 1.03.12).
Am vergangenen Samstag pünktlich um 10.30 Uhr legte die „Baldeney“ von der Anlegestelle des Schlosses ab, an Bord ca. 140 Damen und eine Handvoll männlicher Ehrenamtler sowie der erste Vorsitzende des OTV. Der Wettergott spielte mit; zwischendurch gab es bei schwachem Wind reichlich Sonne, unter der sich die Frauen dann im Freien auf dem Oberdeck des Schiffes versammelten und die warmen Strahlen genossen.
Nach der Begrüßung, die letzte amtliche Tat der Ex-Frauenwartin Suse Wiedemann, hielt der erste Vorsitzende Kurt-Dieter Jünger eine Rede, in der er insbesondere die 40-jährige Arbeit von Wiedemann als Frauenwartin des Vereins herausstellte. Kurz danach rief ihn die Pflicht: Jünger ist Tennisspieler des Vereins, und an diesem Samstagnachmittag erwartete seine Mannschaft ihn noch als Mitspieler. Damit er pünktlich das Racket schwingen konnte, legte die „Baldeney“ extra für ihn in Gelsenkirchen an, wo er an Land ging und von dort aus weiterfahren konnte auf den Tennisplatz.
Ehren-Vorsitzender Dieter Michel hielt eine persönliche Laudatio auf Suse Wiedemann: Stolze 67 Jahre Mitgliedschaft im OTV kann die Übungsleiterin vorweisen. Hier zeigt sich die geballte Frauenpower des OTV: Wiedemanns Vereinszugehörigkeit wird nur übertroffen von Ilse Götze, die noch ein Jahr länger Mitglied ist, immer im Abstand von einem Jahr folgen zwei weitere Damen - Maria Heien und Brigitte Boesler -, ehe dann an fünfter Stelle der erste männliche OTVer an der Reihe ist: nämlich Dieter Michel selbst mit nunmehr 63 Jahren Vereinszugehörigkeit. Die vier Frauen gemeinsam bieten somit 266 Jahre Vereinszugehörigkeit für eine Abtei¬lung, die 100 Jahre alt ist!
Nach den launigen Reden startete die Bordkapelle mit ihrem Spiel: die Band „Friends of Dixieland“ bot Livemusik, die die gute Stimmung der Fahrenden noch verstärkte. Und war top aktuell: Pünktlich um 12.10 Uhr erklang wie überall im Ruhrgebiet das Steigerlied, das begeistert mitge¬sungen wurde.
An der Schleuse in Wanne-Eickel geschah es: Der Kapitän informierte, es gäbe ein technisches Problem mit dem Schleusentor, das sich nicht schließen ließe. Man müsse auf die Reparatur warten. Die OTVer lagen vor einem Tanker und konnten weder vor noch zurück.
Nichtsdestotrotz ging die gute Stimmung nicht unter. Die Band stellte um auf Volkslieder, und zu Seemannslieder-Klängen bewiesen die Frauen, dass sie nicht nur einen fitten Körper besitzen, sonder auch fit sind im Kopf: Selbstgedichtete Zeilen zur Melodie „Eine Seefahrt, die ist lustig“ (Und die Schleuse schließt das Tor nicht und das Schiff fährt nicht mehr fort, und der Kapitän zieht ein Gesicht, wir vergnügen uns vor Ort) landeten einen Treffer nach dem anderen.
Eineinhalb Stunden Zwangspause ließen es dann leider nicht mehr zu, am Ziel im Umspannwerk Recklinghausen auszusteigen und einen Landgang zu unternehmen.
Auf der Rückfahrt funktionierte besagtes Tor dann, so dass das Schiff wie geplant am frühen Abend im heimatlichen Hafen wieder anlegen konnte und alle Fahrgäste nach einer „lustigen Seefahrt“ wieder festen Boden unter den Füßen hatten.
Eine gelungene Geburtstagsfeier!