MTB Tour über neun Gipfel des Erzgebirges
Olaf Ortmann schafft den Stoneman in Gold.
Olaf Ortmann vom VfL Bergheide sucht immer sportliche Herausforderungen der besonderen Art. Nachdem er läuferisch mit 100 km und 24 Stundenläufen bereits sein Durchhaltevermögen bewiesen hat, will er nun ähnliche Ausdauerleistungen mit Radfahren und Schwimmen bestreiten. Da kam ihm die Herausforderung Stoneman – 162 KM mit dem Mountainbike über die neun höchsten Berge des Erzgebirges -gerade recht.
Hier ist sein Erlebnisbericht:
Der Stoneman ist ein MTB Rennen, welches auf 162 KM über die neun höchsten Gipfel des Erzgebirges, sowie des angrenzenden Tschechien führt. Hierbei sind 4.400 Höhenmeter zu bewältigen. Man kann dieses Rennen in 4 bis 6 Tagen bewältigen. Bei drei Tagen gewinnt man einen Stein in Bronze, bei zwei Tagen in Silber. Für Gold entsprechend in einem Tag.
So startete ich am 15.6.2019 um 4:30 Uhr morgens in Oberwiesenthal bei klarem Himmel und 17 Grad meine Goldtour. Meine familiären Begleitfahrzeuge, würden mich alle 20 bis 30 KM motivieren und mit der notwendigen Verpflegung ausstatten.
Die ersten 100 KM waren moderat. Befestigter Untergrund, für Flachländer zu bewältigende Steigungen und fahrbare Abfahrten.
Aber ich wusste, das bleibt nicht so!
Knifflige Single Trails
In Rabenberg, Deutschlands erstem MTB Trail Park, kamen dann die kniffligen Abfahrten. Single Trails genannt. Wo ich hier bergauf etliche Mitfahrer hinter mir lassen konnte, schossen diese Gämsengleich auf den Abfahrten an mir vorbei, während ich mit quietschenden Bremsen den Trail hinunterruckelte.
In der Tschechischen Republik wurden die Strecken anspruchsvoller. Um den vorletzten der neun Gipfel, den Klinovec, zu erreichen war eine 25 KM lange Anfahrt mit knapp 1.000 Höhenmeter auf teils gerölligem Trail zu absolvieren.
Auch wurde die Beschilderung lückenhafter und das mitzuführende GPX Gerät hatte nur begrenzten Empfang. So kamen noch einige KM Umweg hinzu. Kurz vor dem Gipfel war die eigentliche Strecke aufgrund von Sturmschäden gesperrt. Dies bedeutete eine weitere knappe Stunde Umweg auf einer buckligen Skipiste. Einmal leicht aufsteigend um den Berg herum.
Mittlerweile wurde es dunkel. Und noch stand mit dem Fichtelberg ein Gipfel zwischen mir und meinem goldenen Stein.
Noch 7KM bis ins Ziel
Der Weg im Halbdunkeln auf diesen Gipfel erforderte noch einmal Pfadfinderisches Talent und mentales Durchhaltevermögen.
Oben wartete zum letzten Mal meine Familie.
Die Nachweiskarte mit dem letzten Stempel versehen, ein Schluck trinken und dann die 7 KM Schussfahrt in mittlerweile völliger Dunkelheit zum Ziel in Oberwiesenthal. Zieleinfahrt um 22:56 Uhr.
Also 18 Stunden und 26 Minuten im Sattel. Für meine Familie: Die gleiche Zeit im Auto.
Nun bin ich also Strongman und Stoneman. Irgendwann vielleicht auch Ironman. Aber das wird eine andere Geschichte.
Autor:Werner Kerkenbusch aus Oberhausen |
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