Ein großer Vereinsausflug bleibt im Gedächtnis
Nordtriathleten finishen beim Ironman Italien

Nordtriathleten in Cervia
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Ruhig war es um die Nordtriathleten Oberhausen geworden. Seit Pandemiebeginn gab es nur wenige bis gar keine Highlights, die das Sportlerherz haben höherschlagen lassen. Natürlich gab es diverse Solo-Läufe und Do-It-Yourself Events, die den Spaß am Sport nicht haben erlöschen lassen. Trotzdem brennt ein jeder Athlet für die Atmosphäre am Renntag, den sportlichen Wettstreit und den Austausch nach dem Event. Am 18.09.2021 war es nun endlich wieder soweit.

Mit einer großen Gruppe von mehr als zwanzig Nordlerinnen und Nordlern, Partnerinnen und Familienangehörigen ging es an die Adriatische See nach Cervia. Der Ironman Italy sollte endlich wieder stattfinden dürfen.

Für die Olympische Distanz meldeten Olaf Bomblat, Alexander Erdt und Norbert Schmitz. Krankheitsbedingt konnte Erdt zwar nicht an den Start gehen, seine Vereinskollegen genossen den Start über 1.5 km im Adriatischen Meer, 40 km am Castiglione di Ravenna und über finale 10 km an der Promenade von Cervia umso mehr.
Olaf Bomblat zeigte ein starkes Rennen und belegte nach 2:52:35h den 18. Gesamtplatz der Altersklasse M50-54. Noch schneller war Norbert Schmitz unterwegs und scheiterte als großartiger Fünfter seiner Altersklasse M55-59, nach 2:38:55h nur knapp am Podestplatz beim 5150 Cervia. Ein großartiger Wiedereinstieg ins Renngeschehen.

Ein kleines Drama spielte sich hingegen auf der halben Ironman Distanz ab. Niklas Kuschewski trat als einziger Nordtriathlet an die Startline des Rennens über 1.9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und den klassischen Halbmarathon. Durch den Wellengang und die Positionskämpfe auf den ersten Metern breitete sich schnell Unbehagen und Übelkeit bei Kuschewski aus, so dass bereits die erste Disziplin zu einer schwierigen Prüfung wurde. Nach 37:20 Min stand der Landgang an. Leider konnte auch diese kleine Pause nicht mehr zu einer Entspannung beitragen. Trotz heftiger Übelkeit und Erbrechen am Ende der Radstrecke, beendete Kuschweski die zweite Disziplin und zeigte seine große Leidenschaft für den Triathlonsport. An einen abschließenden Halbmarathon war danach aber nicht mehr zu denken, schließlich steht die Gesundheit stets an erster Stelle.

Gleich sechs Nordtriathletinnen und Nordtriathleten stellten sich der der Herausforderung über die volle Ironman Distanz. Mit Julia Reinhardt trat nach mehr als 15 Jahren auch endlich mal wieder eine Nordlerin an die Startlinie. Andreas Altieri, Carsten Hoffmann, Patrick Kodjayan, Max Niemand und Dirk Adolphs komplettierten das Starterfeld der Nordtriathleten Oberhausen. Den besten Start in den Wettkampf hatte Max Niemand. Bereits nach 1:07:12h entstieg Niemand den welligen Fluten der Adriatischen See. Dirk Adolphs, Andreas Altieri, Julia Reinhardt, Patrick Kodjayan, und Carsten Hoffmann folgten nur wenige Sekunden bzw. Minuten später.

Auf dem Rad folgte schon bald der Kampf gegen den Wind und gegen hohe Temperaturen. Hydration und Verpflegungsaufnahme standen also an oberster Stelle. Konzentration war ebenso angesagt, denn insbesondere auf den gesperrten Schnellstraßen musste man stets auf die Windschattenbox von 12m achten. Eine Regel, die leider nicht von jedem Starter an diesem Tage beherzigt wurde. Ein ärgerlicher Trend, dem die Wettkampfrichter in Zukunft entschlossener entgegentreten sollten. Die schnellste Radzeit absolvierte Dirk Adolphs. Nach 5:06:39h stellte Adolphs sein Rad in der Wechselzone ab. Niemand, Kodjayan, Altieri, Hoffmann und Reinhardt folgten ihm auf die letzte Disziplin des Tages.

Der Wettergott hatte es gut gemeint und ließ Bewölkung aufziehen. Der wohltuende Schatten wurde aber schon bald von sinnflutartigen Regenfällen abgelöst. An manchen Stellen der Strecke stand das Wasser schon bald zentimeterhoch auf der Straße. Der Atmosphäre an der Strecke tat das allerdings keinen Abbruch und viele Stimmungsnester ließen den Lauf zeitweise schnell vergehen. Am besten kam erneut Dirk Adolphs mit den Bedingungen an diesem Tage zurecht. Durch die Verpflegungszonen gehen und sich anständig verpflegen, war scheinbar die richtige Wahl für einen flotten Marathon. Nach 3:30:32h bog der 43-jährige Nordtriathlet auf die proppenvolle Finishline und freute sich über eine Gesamtzeit von 10:01:45h.

Patrick Kodjayan, Max Niemand, Julia Reinhardt und Carsten Hoffmann kämpften sich ebenfalls mit starken Leistungen über die vollen 42,195 Kilometer ins Ziel. Insbesondere Reinhardt und Hoffmann zeigten dabei eine sehr kämpferische Leistung. Das glückliche Gesicht von Julia Reinhardt war beim Zieleinlauf sinnbildlich für eine starke Teamleistung der Nordtriathleten, die allesamt von den stets motivierenden Anfeuerungsrufen der mitgereisten Mannschaftskollegen und Familienangehörigen förmlich ins Ziel getragen wurden. Herauszuheben war auch Max Niemand. Bereits auf der ersten Laufrunde litt der 27-jährige unter starken Krämpfen in den Beinen. Aufgeben kam aber schließlich nicht in Frage, so dass auch für ihn am Ende die magischen Worte standen: „You are an Ironman!!“. Genauso wie Patrick Kodjayan sogar satt unter der 12h Daylight-Finish Marke.
Verletzungsbedingt aufgeben musste am Ende Andreas Altieri, der bereits mehrfach einen Ironman ins Ziel bringen konnte. Beim nächsten Mal wird das sicherlich auch wieder gelingen.

Resultate im Überblick:
Dirk Adolphs: 10:01:45h, Gesamtplatz: 143, AK-Platz M40-44: 31
Patrick Kodjayan: 10:51:49h, Gesamtplatz: 421, AK-Platz M44-49: 80
Max Niemand: 10:36:54h, Gesamtplatz: 706, AK-Platz M25-29: 30
Julia Reinhardt: 12:47:46h, Gesamtplatz: 1095, AK-Platz W30-34: 16
Carsten Hoffmann: 13:34:33h, Gesamtplatz: 1279, AK-Platz M50-54: 205

Insgesamt bleibt bei allen Mitgereisten ein gelungener Ausflug ins italienische Küstenstädtchen Cervia im Gedächtnis. Insbesondere nach den vielen pandemiegeschuldeten Ausfällen von Lauf- und Triathlon Veranstaltungen, weckt dieses Erlebnis natürlich den Appetit auf mehr Wettkampferlebnisse im Jahr 2022. Ein Anfang ist gemacht.

Autor:

Oliver Schillinger aus Oberhausen

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