47. 7h - Challenge Bad Godesberg
Marathonlaufen an den Hundstagen?
Als Hundstage bezeichnet man die Zeit zwischen dem 23.07. und 23.08. Oft sind in diesem Zeitraum die heißesten Tage des Sommers in Europa. Auch im Jahr 2020 scheint diese Regel wieder zu passen. Hoch Detlef bringt Temperaturen von über 30 Grad.
Muss man deshalb auf das Marathonlaufen verzichten? Nein, natürlich nicht. Man läuft halt früher und langsamer und wenn man dann ausreichend trinkt kommt man auch ganz gut über die Runden.
Also habe ich mich für die 7h – Challenge in Bad Godesberg angemeldet. Wolfgang Gieler bietet hier bereits zum 47sten Mal die Möglichkeit in der Bonner Rheinaue auf einer 5,48 km Runde sich 7 Stunden läuferisch zu betätigen und dabei die Marathondistanz oder mehr zu schaffen.
Startzeit zwischen 5 und 9 Uhr
Startzeit ist zwischen 5 und 9 Uhr. Aufgrund der Wettervorhersage habe ich mich für einen Frühstart um 6 Uhr entschieden. Das bedeutet, dass ich um 3:15 Uhr aufstehe, um nach 110 km pünktlich in der Rheinaue anzukommen. Damit bin ich aber noch nicht der erste Starter. Wolfgang ist bereits seit 5 Uhr hier unterwegs und hat schon 2 Runden geschafft.
Kurz nach mir trifft Ralf Loeber ein. Er startet so früh nicht nur wegen der Temperatur, sondern auch weil er heute noch arbeiten muss. Nun dieses Problem habe ich als Rentner nicht und kann mich so ganz auf das Laufen konzentrieren. Da Ralf die Runde andersherum laufen will – so gefällt ihm die Aussicht dann besser – laufe ich mit Wolfgang zusammen. Er zeigt mir nochmals den Streckenverlauf.
Direkt am Rhein entlang
Bei angenehmen 14 Grad geht es hinunter zum Rhein. Am Tiergehege geht es auf eine Pendelstrecke. Die Rehe stehen dicht beisammen und schauen uns interessiert zu. Weiter geht es durch die jetzt noch stille Parklandschaft. Direkt am Rhein unterqueren wir die Autobahn und drehen dann kurz vor dem Bismarckturm. An den Seen vorbei laufen wir über Brücken durch den 160 ha großen herrlichen Park. Hier gibt es einen Wasserfall, Bienenhaus, Löffelwald, Römerstraße (mit gut erhaltenen Grabsteinen aus der Römerzeit), einen Japanischen Garten, einen Blindengarten und sogar einen indianischen Totempfahl.
Da ich mich angeregt mit Wolfgang unterhalte habe ich jetzt noch keinen Blick für diese Sehenswürdigkeiten. Wolfgang erzählt mir, dass Judith hier vor kurzem ihren 100sten Marathon lief und nun Vollmitglied im 100 MC ist. Ralf hat hier seinen 300sten absolviert. Er kommt uns mit schnellen Schritten entgegen. Er hat es wohl eilig zur Arbeit zu kommen.
So haben wir schnell meine erste Runde geschafft und können uns aus dem Auto versorgen. Auch in der zweiten Runde bleibe ich mit Wolfgang zusammen, denn wir haben noch so einiges zu erzählen. Im Park tauchen jetzt die ersten Spaziergänger und Radfahrer auf und es wird langsam wärmer. Am Rhein gibt es eine angenehme Brise.
Es wird wärmer
In der dritten Runde dreht Ralf und läuft jetzt mit uns zusammen. Wir diskutieren über die Zählordnung des 100 MC. Diese soll nun nochmals überdacht und überarbeitet werden.
In der vierten Runde trennen sich dann unsere Wege und Ralf und Wolfgang ziehen langsam davon. Dafür tauchen nun Arno und Andreas auf. Sie sind erst um 9 Uhr gestartet und müssen somit heute länger schwitzen. Insgesamt sind wir heute somit 5 Läufer, welche sich der 7 Stundenprüfung stellen.
Die Hälfte habe ich geschafft, aber es wird nun deutlich wärmer. Zum Glück gibt es lange Schattenpassagen, welche ich auch immer ausnutze. Auf der Pendelstrecke sehe ich meine Mitläufer. Alle machen noch einen guten Eindruck.
Nach 44,200 km ins Ziel
Um die Mittagszeit erreicht die Temperatur die 30 Grad Marke. Jetzt nehme ich noch eine Trinkflasche mit auf die Runde, da meine Kehle schnell austrocknet. Mein Tempo wird auch immer langsamer, aber in Runde 8 erreiche ich mit 44,200 km das Ziel. Das war anstrengend aber schön. Arno ist auch gerade am Auto und gratuliert mir. Er muss noch zwei Runden laufen aber für ein Foto reicht die Zeit noch.
Zufrieden mache ich mich auf den Heimweg. Im Autoradio höre ich, dass Detlef in den nächsten Tagen die Temperatur noch auf bis zu 38 Grad steigen lässt. Puh, da habe ich ja heute noch einen kühlen Tag erwischt.
Autor:Werner Kerkenbusch aus Oberhausen |
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