Marathon: Nordtriathleten trotz Felix mit Doppel-Top-10

Hatten schwer zu kämpfen: Nordtriathleten Björn Esser (li.) und Sascha Kowalski | Foto: Wolfgang Steeg (Catfun-Foto)
  • Hatten schwer zu kämpfen: Nordtriathleten Björn Esser (li.) und Sascha Kowalski
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Monatelang hatte sich Nordtriathlet Björn Esser auf den Marathon am gestrigen Sonntag in Kevelaer vorbereitet. Vor ein paar Wochen stellte sich mit Sascha Kowalski dann noch der schnellste Nordtriathlet auf dieser Distanz als Paceläufer zur Verfügung. Die Chancen stiegen für Esser damit erheblich, sein persönliches Ziel zu erreichen und die 3-Stunden-Marke zu knacken. Zudem ist die flache und vollständig asphaltierte 6km-Runde in Kevelaer für gute Zeiten bestens geeignet… wenn dieser Wind nicht gewesen wäre…

Sturmtief Felix hatte am Sonntag die eine oder andere Orkanböe im Gepäck, die den Läufern schwer zu schaffen machte. „Man sollte ja meinen, dass der Gegenwind auf dem Hinweg durch den Rückenwind auf dem Rückweg ausgeglichen werden sollte, aber man verbraucht da so viel Kraft, das kriegt man nicht wieder rein.“, so Esser nach dem Rennen. Dazu gesellten sich Graupelschauer bei ohnehin nur 3 Grad auf dem Thermometer.

Dennoch: wie ein Uhrwerk spulten die beiden die ersten 30 Kilometer herunter, nach denen Kowalski seine Aufgabe als Lokomotive erfüllt hatte. Bis Kilometer 30 kommen viele, danach beginnt der Marathon erst richtig und ist ohne spezielles Training nahezu nicht durchzuhalten. Doch Kowalski blieb. Und er zog Esser auch noch einmal über die Gegenwindpassage, bevor er ihm bei Kilometer 32 den Laufpass gab. Esser zog davon.

Nach 4 weiteren Kilometern erreichte Kowalski dann wieder den Bereich von Start und Ziel. Hier feuerten die Zuschauer die Läufer lautstark an und trieben sie Runde für Runde vorwärts. Als dann einer rief, er liege sogar noch in den Top 10, traf Kowalski die Entscheidung, den Marathon nun auch zu Ende zu laufen. Erschöpft von der anstrengenden Tempoarbeit im Wind und ohne die so wichtigen langen Läufe im Training absolviert zu haben, biss Kowalski nochmal auf die Zähne.

Auch Esser holte auf den letzten Kilometern alles aus sich heraus, kam aber aufgrund der vielen Läufer auf der nur 6 Kilometer langen Runde nicht an die letzte Verpflegungsstation heran. Zudem hatte auch ihm der Wind schwer zugesetzt, so dass er schließlich sein Ziel knapp verpasste, aber mit noch immer sehr guten 3:01:34 Stunden ins Ziel einlief – Rang 9 im Gesamtclassement und Platz 4. in der Altersklasse.

Nur 41 Sekunden später war auch Kowalski im Ziel; eine fantastische Leistung des Tackenbergers, der bei diesen Bedingungen noch zweieinhalb Minuten unter seiner besten Zeit in 2014 blieb und damit in seiner Altersklasse sogar noch auf’s Treppchen kam. Kaum vorstellbar, dass Kowalski erst vor 2 1/2 Jahren mit dem Laufen angefangen hat !

Ein guter Marathon-Start ins Jahr 2015 für die Nordtriathleten. Im März laufen die zwei auf Ameland gemeinsam einen 60 Kilometer Ultralauf – zumindest der Wind dort dürfte sie nach Kevelaer nicht mehr schocken.

Die Zeiten:
Björn Esser: 3:01:34 Std. (4. M35 / 9. gesamt)
Sascha Kowalski: 3:02:15 Std. (3. M30 / 10. gesamt)

Autor:

Oliver Schillinger aus Oberhausen

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