RWO kann ohne Druck aufspielen, RWE muss gewinnen
Kein Kribbeln vor dem Derby
Wenn RWO und RWE in den vergangenen Jahren in der Fußball-Regionalliga West aufeinander prallten, dann war es zumeist ein Duell auf Augenhöhe. Vor dem Derby am Samstag (14 Uhr) im Stadion Niederrhein haben die Oberhausener als Tabellensechster 15 Punkte Rückstand auf den Zweiten aus der Nachbarstadt, der sich den Drittliga-Aufstieg zum Ziel gesetzt hat. Die 1:2-Pleite am Mittwochabend beim Schlusslicht Rot-Weiß Ahlen war allerdings ein herber Rückschlag im Aufstiegsrennen.
Als RWO vor fünf Monaten zum Hinspiel an die Hafenstraße reiste, waren die Vorzeichen eindeutig: RWE war nach acht Spielen ungeschlagen und belegte wie heute Rang zwei, die "Kleeblätter" hatten nach einem klassischen Fehlstart bereits den Trainer gewechselt und unter Rückkehrer Mike Terranova erst drei Tage zuvor die Abstiegsränge verlassen. In Essen hatten sie indes nichts zu bestellen und zogen mit 0:3 den Kürzeren.
Inzwischen haben sich die Oberhausener nach zuletzt vier Heimsiegen in Folge bis auf Rang sechs vorgearbeitet. Am vergangenen Samstag gab's allerdings mit dem 0:1 bei den abstiegsgefährdeten Sportfreunden Sportfreunden aus Lotte einen Rückschlag. "Bitter und unnötig. Dieses Spiel dürfen wir nicht verlieren", lautete der Kommentar von Mike Terranova.
"Wir wollen den Derbysieg"
Seit Anfang ist der Fokus allerdings voll und ganz auf den Nachbarn gerichtet. "Wir können völlig ohne Druck spielen. Essen hat viel mehr zu verlieren als wir. Wir wollen den Derbysieg", sagt Terranova. Den wollen die Essener allerdings auch, ja eigentlich sind sie sogar zum Siegen verdammt. Da Spitzenreiter Borussia Dortmund II sein Nachholspiel am Mittwoch beim Bonner SC mit 3:1 gewann, ist der Rückstand der Truppe von Trainer Christian Neidhart nach der dritten Niederlage innerhalb von 26 Tagen auf sieben Punkte angewachsen.
Normalerweise würde RWO-Präsident Hajo Sommers diesem Derby tagelang entgegenfiebern. In Corona-Zeiten ist alles anders, weil Zuschauer nicht zugelassen sind und den Gastgebern eine stattliche Einnahme wegbricht. "Es kribbelt überhaupt nicht. Es ist ein bisschen spannend aufgrund der Tabellenposition von Rot-Weiss Essen. Sonst wäre es komplett langweilig", erklärt der 62-Jährige, der gerade versucht, einen Etatplan für die kommende Spielzeit aufzustellen. Was angesichts der durch das Virus verursachten Unabwägbarkeiten nicht ganz einfach ist.
Autor:Michael Köster aus Essen |
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