Erster Sieg seit 2012
Joker schießen RWE zu 3:0 Derbysieg in Oberhausen
Rot-Weiss Essen gewinnt das Derby bei Erzrivale Rot-Weiß Oberhausen deutlich mit 3:0 (0:0) und zieht dadurch mit Spitzenreiter Rödinghausen (beide 16 Punkte) gleich. Die 9.674 Zuschauer im Stadion Niederrhein bekamen eine temporeiche Partie zu sehen.
Man möchte meinen, das Ergebnis des Derbys würde schon vor Spielbeginn feststehen. Die letzten vier Duelle in der Liga gingen schließlich alle 1:1 Unentschieden aus. Das würde allerdings beiden Mannschaften herzlich wenig helfen, um sich in der Spitzenregion der Tabelle zu etablieren.
Mannschaften starten offensiv
Dementsprechend offensiv waren beide Mannschaften ausgerichtet. Bis die Zuschauer die erste Torchance zu sehen bekamen, dauerte es allerdings bis zur zehnten Spielminute, als der Essener Jan-Lucas Dorow nach einer Ecke des vor der Saison aus Uerdingen gekommenen Oguzhan Kefkir per Kopf zum Abschluss kam. RWO-Torwart Daniel Davari konnte den Ball jedoch ohne größere Probleme zur Ecke klären. "Ich finde, wir sind in den ersten 20 Minuten gut in die Partie gekommen und hatten auch eine gewisse Spielkontrolle. Dann wurde das Spiel aber zerfahrener und Oberhausen kam besser in die Partie hinein", analysierte Christian Titz die Partie auf der anschließenden Pressekonferenz.
Riesenchance für RWO
Die erste Oberhausener Chance gab es dann in der 18. Minute - und was für eine. Nach einem missglückten Rückpass von Joshua Endres in Richtung RWE-Keeper Marcel Lenz ging Maik Odenthal dazwischen und legte den Ball am Essener Torwart vorbei - allerdings auch am Tor. Glück für die Essener. Die mussten nur fünf Minuten später die nächste brenzlige Situation überstehen. Nachdem Shaibou Oubeyapwa zu Fall ging, forderten die RWO-Fans auf der Revierkraft-Tribüne lautstark Elfmeter. Diesen gab es aber richtigerweise nicht.
RWO hadert mit Schiedsrichter
Falsch lag das Scheidsrichtergespann dann aber in der 29. Spielminute. Shaibou Oubeyapwa traf nach einem tollen Zuspiel von Maik Odenthal zum vermeintlichen 1:0 für die Kleeblätter. Der Assistent hatte jedoch die Fahne gehoben - eine Fehlentscheidung. "Das ist eine Frechheit", polterte RWO-Trainer Mike Terranova nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. Auf den Bildern eines Streamingdienstes war eindeutig zu erkennen, dass es kein Abseits war. Terranova wollte die Niederlage trotzdem nicht nur an der Situation fest machen.
Gästetrainer Christian Titz war mit dem weiteren Verlauf der ersten Hälfte nicht zufrieden. Immer wieder suchte er den Kontakt zu seiner Mannschaft. Insbesondere mit dem ehemaligen Oberhausener Daniel Heber, der wie letzte Woche auch schon, in der Innenverteidigung begann. Kapitän Kehl-Gomez rückte aufgrund fehlender Schnelligkeit auf die Acht vor.
Titz beweist glückliches Händchen
Min der Halbzeit nahm der ehemalige HSV-Trainer Titz dann den ersten Wechsel vor. Enzo Wirtz ersetzte den aus Braunschweig gekommenen David Sauerland. Das ehemalige BVB-Talent blieb über weite Strecken der Partie blass. Mit der Hereinnahme von Wirtz sollte Titz ein glückliches Händchen gehabt haben. Nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung traf er zur überraschenden Führung für die Gäste (51.). Davari konnte einen Schuss von RWE-Kapitän Kehl-Gomez nur nach vorne klatschen lassen - direkt vor die Beine von Wirtz, der nur noch abstauben brauchte.
RWO verliert den Faden
Eine Reaktion von RWO - Fehlanzeige. Stattdessen schnürrte Wirtz in der 53. Minute per Kopf den Doppelpack zum 0:2 aus Sicht der Kleeblätter. "Danach ist es natürlich brutal schwer gegen so eine Mannschaft zurückzukommen", so Terranova. In der Folge verlor RWO dann endgültig den Faden. Die eingewechselten Steinmetz, Ubabuike, Müller und Özkara konnten dem Spiel keine neuen Impulse geben. Anders der auf Essener Seite eingewechselte Ayodele Max Adetula. Dieser markierte in der 80. Spielminute mit seinem Treffer zum 0:3 den Endstand. "Wir sind sehr enttäuscht, weil wir uns viel vorgenommen haben. Das Ergebnis ist deutlich", sagte Oberhausens Verteidiger Jerome Propheter nach dem Spiel.
Niederrheinpokal steht an
Lange kann RWO nicht mit sich hadern. Bereits am Mittwoch, 4. September, gastiert die Mannschaft im Niederrheinpokal ab 19.30 Uhr bei Oberligist Monheim. Die Essener können dagegen erstmal ausgiebig feiern. Sie spielen erst am Freitag, 6.Setember, um 19.30 Uhr gegen Drittligist KFC Uerdingen. Für Uerdingen kommt die Partie durch Essens Derbyeuphorie zur Unzeit. Durch eine 1:2 Pleite gegen Eintracht Braunschweig rutschte die Mannschaft von Heiko Vogel auf einen direkten Abstiegsplatz ab.
Autor:Christian Schaffeld aus Oberhausen |
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