279. Süchtelner-Höhen-Marathon
Großes Jubiläum in Süchteln

Herzlichen Glückwunsch zum 800sten Marathon
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Anfang September hatte mich auch Corona erwischt und meine Laufplanung durcheinandergewirbelt. Erst nach 11 Tagen war ich wieder negativ. Zwei Wochen Sportpause empfehlen die Mediziner danach. Das war kein Problem, denn ich fühlte mich auch schlapp und müde. So konnte ich erst Anfang Oktober wieder mit dem Lauftraining beginnen und war unangenehm überrascht über meine Leistung.
Also musste ich vorsichtig wieder einsteigen.

Peer läuft seinen 800sten Marathon

Dann bekam ich von Claudia eine Einladung für den 30.10. zum Süchtelner-Höhen-Marathon. Peer würde an diesem Tag seinen 800sten Marathonlauf feiern. Da wollte ich gerne dabei sein.
Ich kenne Peer schon seit über 15 Jahren und wir haben uns oft in Bertlich, Essen, Bissendorf und natürlich Süchteln getroffen. Trotz des Altersunterschiedes haben wir uns auf Anhieb gut verstanden, teilten wir doch das gleiche Hobby, Marathonläufe zu sammeln. Jetzt ist er also bereits bei 800 angelangt in so jungen Jahren.
Neben 543 Marathonläufen kann er 257 Ultraläufe vorweisen. Darunter allein 65mal die 100 km Strecke, aber auch 23mal 100 Meilen. 200 km und 230 km tauchen ebenfalls in der stolzen Bilanz auf. Da bleibt mir erst einmal die Luft weg. Geholfen hat es ihm natürlich, dass seine Frau Claudia das gleiche Hobby pflegt. So konnten sie 475 Läufe gemeinsam absolvieren, mehr als die Hälfte.
Nun meine Vorbereitung ist nicht optimal. Nur zweimal habe ich Läufe über 21 km trainiert und die fielen mir beide Male schwer. Die Strecke in Süchteln ist nicht leicht. Eine 6,4 km Runde führt ständig auf und ab, doch ist sie auch abwechslungsreich und führt zum großen Teil durch den Wald. Das Zeitlimit ist großzügig und da ich doch in jeder Runde wieder an meinem Auto vorbeikomme, kann ich den Lauf zur Not auch vorzeitig beenden.

Zum 32sten Mal in Süchteln dabei

Also mache ich mich am Sonntagmorgen zum 32sten Mal auf den Weg nach Süchteln. Inge und Christiane kennen Peer auch schon seit 15 Jahren und wollen es sich nicht nehmen lassen, ihn heute als Jubilar zu feiern. Sie haben extra für Peer ein Transparent gemalt, um ihn so an seinem Jubiläumstag anzufeuern. Über dieses Transparent mit der 800 haben Peer und Claudia sich riesig gefreut. Es wird einen Ehrenplatz im Haus bekommen.
Heute Nacht wurde wieder die Uhr umgestellt und wir können ein Stündchen länger schlafen. Trotzdem geht es um 5:30 Uhr aus den Federn, damit wir bis 8:00 Uhr am Start sein können. Trotz der Baustelle auf der Rheinbrücke kommen wir gut voran und durch die Zeitumstellung ist es jetzt bereits hell.
Pünktlich erreichen wir den Parkplatz am Nachtigallenwäldchen und von dort sind es nur wenige Schritte bis zur Hindenburgstraße. Das Wetter ist seit Tagen für Ende Oktober sensationell warm. Auch für heute sind sechs Sonnenstunden und bis zu 25 Grad vorausgesagt. Da kann man von einem goldenen Oktober sprechen.

Kerstin holt sich den Gesamtsieg

Also genügen mir heute eine kurze Hose und ein T-Shirt. Ich deponiere schnell meine Ausrüstung in der Garage und verabschiede mich von Inge und Christiane. Sie ermahnen mich es langsam und vorsichtig angehen zu lassen. Natürlich mache ich das auch, denn ich fühle mich doch noch unsicher.
Heute geht es für mich mal wieder nur um einen weiteren Zähler, denn eigentlich wollte ich in diesem Jahr auch meinen 200sten schaffen. Nun ja, das wird wohl in diesem Jahr nichts mehr.
Schon bin ich wieder auf der altbekannten Strecke. Nach der Unterführung laufe ich an der Volksbankarena vorbei zur Irmgadiskapelle und dann zum Wasserhebewerk.
Als erstes kommt mir Kerstin entgegen. Sie ist wie immer gut gelaunt und schnell unterwegs und wird sich wieder den Gesamtsieg holen.
Auf der Strecke ist es noch herrlich ruhig und ich kann den goldenen Oktobertag genießen. Am Klettergarten laufe ich in den Wald und es geht kreuz und quer und auf und ab. An der Solbachhütte ist die Hälfte geschafft und nach einer heftigen Steigung geht es über eine Begegnungsstrecke wieder zurück.
Nach der ersten Runde mache ich in der Garage meinen Kontrollstrich in der Teilnehmerliste. Meine Mitläufer sind alle schon in der dritten und vierten Runde.

Gemeinsame Runde

In der Einfahrt treffe ich dann Claudia, Peer, Markus und Tim. Wir wollen uns noch gemeinsam von Inge und Christiane fotografieren lassen. Nachdem wir dies erfolgreich geschafft haben, laufen wir die Runde zusammen. So können wir uns gleich ausgiebig unterhalten. Für mich ist das eine neue Erfahrung. Die Steigungen bewältigen wir im strammen Walkingschritt und die flachen Passagen werden zügig gelaufen. Claudia und Peer sind heute flott unterwegs und werden eine neue persönliche Jahresbestleistung aufstellen. Vielleicht liegt es auch an Tim. Er ist ein Leichtathletik-Trainerkollege von Claudia & Peer und absolviert heute seinen zweiten Marathonlauf mit Bravour.
Claudia und Peer waren bereits gestern auf der Strecke, damit heute der 800ste für Peer möglich wird. Zwei Starts am Wochenende sind für sie nicht ungewöhnlich. Es ist halt ein Vorteil, wenn die Möglichkeit zum Marathonlauf direkt vor der Haustür liegt.
So ist die zweite Runde schnell geschafft. Inge und Christiane haben sich zu einem zweiten Frühstück in die Süchtelner Innenstadt begeben.

Dabei sein ist alles

Ich versorge mich am reichhaltigen Buffet und notiere wieder meine Runde in der Teilnehmerliste.
Jetzt trennen sich unsere Wege, denn meine Mitläufer bereiten sich schon auf den Endspurt vor.
Bald kommen mir Werner Britz und Dieter Brendemühl entgegen. Werner hat mit Aurich die längste Anreise und Dieter ist der älteste Teilnehmer mit 83 Jahren. Die beiden lassen es locker angehen. Dabei sein ist alles. Dieter begnügt sich heute mit einem Halbmarathon.
Entgegen meinen Befürchtungen läuft es gut für mich. Die Steigungen nehme ich immer im Walkingschritt und bin damit nicht wesentlich langsamer, als wenn ich sie hochschnaufe. Ich spare aber so doch eine Menge Energie und kann anschließend wieder schneller loslaufen.
Inge und Christiane kommen mir entgegen und sind mit meinem Aussehen zufrieden. Am Ende sind sie auch fast einen Halbmarathon gelaufen. Allerdings lassen sie sich von den Fotomotiven am Wegesrand zu oft ablenken.
Unterwegs werde ich öfters gefragt, ob hier heute ein Lauf stattfinden würde. Vom Süchtelner-Höhen-Marathon haben sie meistens schon gehört.

Große Ehrung für Peer

Dann habe ich die sechste Runde geschafft und muss nur noch die Ausgleichsrunde absolvieren. Nach 6:13:46h laufe ich über die Ziellinie und werde mit Beifall begrüßt. Mit der Ehrung hat man auf mich gewartet. Heute ist Peer natürlich der große Star. Claudia übergibt ihm die Anerkennungsurkunde vom 100 MC zusammen mit den Blumen. Auch die anderen haben kleine Geschenke mitgebracht, sodass sich bald ein richtiger Gabentisch bildet. Peer ist sichtlich gerührt und bedankt sich bei allen.
Mit Sekt und Bier wird das Jubiläum gefeiert und natürlich gibt es auch Würstchen und leckeren Kuchen. Alle Teilnehmer erhalten noch ihre Urkunden und einen schönen Laufpokal zur Erinnerung an einen perfekten Tag in Süchteln. Wir sind glücklich und zufrieden, dass wir bei diesem Ereignis mitfeiern durften. Bestimmt gibt es bald wieder etwas in Süchteln zu feiern, denn im nächsten Jahr wird Claudia ihren 700. Marathon feiern.

Autor:

Werner Kerkenbusch aus Oberhausen

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