Bundesliga soll wegen Corona ab Dienstag ausgesetzt werden
Endet die Saison vorzeitig?

Das Heimspiel des FC Schalke 04 gegen die TSG 1899 Hoffenheim am vergangenen Wochenende könnte das letzte Heimspiel der Knappen für klange Zeit gewesen sein. Die Deutsche Fußballiga (DFL) regt eine Aussetzung der Bundesliga an. | Foto: Ger Kaemper
  • Das Heimspiel des FC Schalke 04 gegen die TSG 1899 Hoffenheim am vergangenen Wochenende könnte das letzte Heimspiel der Knappen für klange Zeit gewesen sein. Die Deutsche Fußballiga (DFL) regt eine Aussetzung der Bundesliga an.
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Das Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) hat sich am heutigen Freitag in einer Sondersitzung erneut mit den Auswirkungen des Coronavirus auf den Spielbetrieb der Bundesliga und 2. Bundesliga befasst. Im Ergebnis dieses Austauschs schlägt das DFL-Präsidium der am kommenden Montag tagenden Mitgliederversammlung vor, den Spielbetrieb beider Ligen ab dem kommenden Dienstag bis einschließlich 2. April, also dem Ende der Länderspiel-Pause, auszusetzen.

Ziel ist es weiterhin, die Saison bis zum Sommer zu Ende zu spielen – aus sportlichen Gesichtspunkten, aber insbesondere auch weil eine vorzeitige Beendigung der Saison für einige Clubs existenzbedrohende Konsequenzen haben könnte. In der Länderspiel-Pause soll zwischen allen Clubs unter Berücksichtigung der dann vorliegenden Erkenntnisse, zum Beispiel auch hinsichtlich des internationalen Spielkalenders, über das weitere Vorgehen befunden werden.

Clubs im Austausch mit dem Bundesgesundheitsministerium

Sowohl DFL als auch Clubs sind mit Blick auf das kommende Wochenende weiter im engen Austausch mit dem Bundesgesundheitsministerium beziehungsweise den lokalen Gesundheitsbehörden an den jeweiligen Stadion-Standorten der Bundesliga und 2. Bundesliga. Dabei hat die Gesundheit der gesamten Bevölkerung und damit auch aller Fußballfans sowie aller Akteure der Bundesliga und 2. Bundesliga oberste Priorität. Deshalb gilt selbstverständlich weiterhin, dass behördliche Anordnungen in jedem Fall umzusetzen sind. Die gesamte Gesellschaft und damit auch der Fußball stehen vor einer bislang unbekannten Herausforderung.

Am Wochenende nur Geisterspiele

Unter Berücksichtigung der Vorgaben der lokalen Behörden findet der heute beginnende 26. Spieltag der Bundesliga und 2. Bundesliga ohne Stadion-Zuschauer statt. Die DFL wie auch viele Clubs und Fan-Gruppen appellieren, sich auch nicht vor den Stadien zu versammeln und so ihren Beitrag zum Schutz der Bevölkerung zu leisten. Die Clubs werden am kommenden Spieltag den personellen Aufwand rund um das Spiel auf das Minimale reduzieren.

Hannover 96  gegen Dynamo Dresden abgesagt

Das Spiel zwischen Hannover 96 und der SG Dynamo Dresden wird indes von der DFL vom Spielplan abgesetzt werden. Zuvor waren zwei Spieler von Hannover 96 positiv auf das Coronavirus getestet worden, sodass für alle Profis aufgrund entsprechender Risikoeinschätzungen durch das örtliche Gesundheitsamt des Clubs häusliche Quarantäne verordnet wurde.
Die Begegnung FC Erzgebirge Aue gegen SV Sandhausen findet dagegen trotz zwischenzeitlich anderslautender Meldungen wie geplant statt. Das Gesundheitsamt des Erzgebirgskreises bestätigte gegenüber der DFL, dass eine Austragung ohne Stadionbesucher möglich ist.

+++ Update: Champions-League und Europa-League abgesagt +++

Wie gerade bekannt wurde, sind auch die Champions-League- und Europa-League-Partien der kommenden Woche abgesagt worden. Betroffen davon sind aus Deutscher Sicht das Champions-League-Rückspiel des FC Bayern München gegen den FC Chelsea (Mittwoch, 18. März) sowie die Europa-League-Rückspiele Bayer 04 Leverkusen gegen die Glasgow Rangers, FC Basel gegen Eintracht Frankfurt und Shakhtar Donezk gegen den VfL Wolfsburg (alle Donnerstag, 19. März).

FVN sagt alle Jugendspiel der Kreise ab

Auch die Jugend- und Amateurspiele in allen 13 Kreisen des Fußballverband Niederrhein (FVN) wurden abwärts der Oberliga alle abgesagt. Bis Sonntag können die Vereine den Trainingsbetrieb noch selbst regeln, danach wird die Situation neu bewertet. Was die Vereine der Kreise nicht mehr selbst regeln können ist der Spielbetrieb. Der ist bis erstmal bis einschließlich 19. April und damit dem Ende der Osterferien in Nordrhein-Westfalen ausgesetzt und gilt für sämtliche Meisterschafts- und Pokalspiele. Damit reagiert der Verband auf die jüngste Entwicklung rund um das Thema Coronavirus.

Autor:

Christian Schaffeld aus Oberhausen

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