69ers U13 kann auch kämpfen
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- hochgeladen von Björn Bräutigam
Capitol Bascats Düsseldorf - 69ers U13 31:93 (7:12 5:19 8:30 11:32)
Was kann man erwarten, wenn man das Hinspiel mit 100 Punkten Differenz gewonnen hat und in eine Halle kommt, in der Eltern, Ersatzspieler und Trainer direkt am oder im Feld sitzen?
Meist eine hitzige Begegnung, da sich die Emotionen auf das Feld übertragen. Noch dazu nur ein Schiedsrichter, der mehr als alle Hände voll zu tun hatte. Erste Überraschung, Kaderspielerin Marie Krammer ist von Duisburg nach Düsseldorf gewechselt, zusätzlich waren auch andere neue Gesichter auf Seiten des Gastgebers zu sichten, es sollte also ein Spiel mit neuen Vorzeichen werden, zumal Anna-Lena auf 69ers Seite leider krankheitsbedingt passen musste, ihr Team aber trotzdem auf der Bank anfeuerte, tolle Einstellung!
Schnell gingen die 69ers mit 0:2 in Führung, nach drei Minuten konnten die Mädels aus der Landeshauptstadt aber mit 4:2 in Führung gehen. Drei Körbe in den nächsten zwei Minuten brachten die 4:8 Führung und die erste Auszeit von Düsseldorf. Von da an wurde es ruppig. Es gab keine einfachen Punkte mehr für die 69ers, bei jedem Ballkontakt oder Korbwurf wurde gehalten, gezogen, geschubst und sogar angeschrien. Die 69ers zeigten sich überrascht und konnten auch die vielen Freiwürfe leider nicht gut nutzen. Auch die 69ers hatten Foulprobleme, da Josie bereits nach zwei Minuten zwei Fouls gesammelt hatte und Helene deren drei nach acht Minuten. Das Viertel ging mit 7:12 an die 69ers.
Die ersten drei Minuten gehörten Helene. Mit sechs Punkten in Folge wurde der Abstand erstmalig zweistellig. Leider nahm sie sich dann selber aus dem Spiel, ein unnötiges viertes Foul und die Rotation wurde ein wenig kleiner. Die 69ers hatten weiterhin große Mühe ihr gewohntes Spiel auf das Feld zu bringen. Die Verteidigung stand, viele tolle Ballgewinne, aber beim Abschluss fehlte einfach das kleine Quäntchen. Trotzdem konnte auch dieses Viertel mit 5:19 auf der Habenseite verbucht werden und mit einer 12:31 Führung ging es in die Kabine.
Die Halbzeitansprache war relativ ruhig. Die Trainer machten den Mädels klar, dass wir hier noch nicht durch waren. Vier Fouls Helene, zwei weitere Spielerinnen mit drei Fouls – bei einem Kader von acht Spielerinnen und „nur“ 19 Punkten Vorsprung, da kann man sich nicht ausruhen. Es gab noch einige Tipps, von den Mädels kam wenig – waren sie konzentriert oder einfach nur fertig?
Die Frage wurde schnell beantwortet. Ein 0:6 in der ersten Minute brachte direkt eine Auszeit der Gastgeberinnen. Die konnten dann zwar auf 14:37 verkürzen, ein erneuter 0:6 Lauf in der nächsten Minute brachte den Düsseldorfer Coach aber so aus dem Konzept, dass er ohne Absprache alle fünf Spielerinnen fliegend wechselte, was ihm vom Schiedsrichter die nächste Auszeit einbrachte. Zwei Minuten gespielt, zwei Düsseldorfer Auszeiten und ein 2:12 zum 14:43 – die 69ers hatten sich was vorgenommen. Es folgte in den nächsten vier Minuten ein weiterer 0:12 Lauf und beim Stand von 14:55 war das Spiel endgültig entschieden. Beim 8:30 (20:61) in diesem Viertel spielten sich die 69ers ihre Wut von der Seele.
Bis drei Minuten vor dem Spielende konnte Düsseldorf das Spiel ein wenig offener gestalten, auch weil der Schiedsrichter nun bei einigen technischen Fehlern beide Augen zudrückte und dies auch zu erkennen gab. Beim Stand von 31:79 ging dann aber noch einmal die „69ers-Post“ ab. Mit einem weiteren 0:14 Lauf beendeten die 69ers dieses „hitzige“ Spiel.
Fazit:
Beide Trainer wurden Heute ihrer Vorbildrolle nicht gerecht. Das sich die Gastgeberinnen am Ende lieber ausliefen, als sich von Schiedsrichter und Gästen zu verabschieden habe ich in 20 Jahren Basketball noch nicht erlebt. So verabschiedeten sich die 69ers mit Händeschütteln in der Luft, zum Abklatschen war ja keiner da. Aber auch der 69ers Coach muss sich für einige Emotionen Entschuldigen. Hier gilt es sich besser im Griff zu haben und Vorbild zu bleiben – sorry!
Was nehmen wir mit?
Wir können auch über den Kampf in das Spiel finden. Manchmal braucht es Geduld, irgendwann Platzt der Knoten. Ich denke die Mädels werden diese Erfahrung mit aus dem Spiel nehmen und es wird sie noch ein Stück stärker machen. Leni kann auch Laufen (und wie!), Helene hat gelernt mit vier Fouls klar zu kommen, Luise ist in wahrsten Sinne des Wortes mit einem blauen Auge davon gekommen, Lilly, Stina und Sude trauen sich immer mehr und fangen nun auch die langen Pässe, Jaymee spielt eine gute Defense mit unzähligen Rebounds, hat aber im Angriff noch viel Luft nach oben und Josie hatte Licht und Schatten, konnte aber einmal mehr die meisten Punkte zum Sieg beisteuern – eine ganze Menge für ein Spiel!
69ers: Lilly (6), Luise (2), Stina (6), Josie (31), Helene (14), Jaymee (4), Sude (7), Leni (22).
P.s.: Viele schöne Bilder - Danke Markus!
Autor:Björn Bräutigam aus Oberhausen |
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