Basketball Bezirksliga

69ers Herren 1 mit 53:60 erfolgreich - Ein Außenseiter-Sieg?

Wer vor dem Spiel auf den TC gesetzt hätte, der hätte auf Außenseiter gesetzt.

Die favorisierten, weil zweitplatzierten Essener kamen am Sonntag aber nie so richtig ins Spiel. Ab dem ersten Viertel dominierte die penetrante Defense der 69ers und zwang den Gastgeber zu schlechten Würfen, wenn es überhaupt einen Abschluss gab. Es entstand ein Low Scoring Game und das irritierte Essen sehr, die Sterkrader weniger.

Stark von Beginn an war Bardhosh Tahiri, der 10 Punkte im ersten Viertel auflegte und in der Defense als Anker diente. Am Ende sollte er mit 19 Punkten zum Topscorer avancieren. Saisonbestleistung!

TuS Essen jedoch knapp vorn. Einziger Grund für die Halbzeitführung der Gastgeber war allerdings das Vergeben elend vieler Korbleger seitens der 69ers, die gerade in Person von Tunahan Arslan nach Belieben zum Korb kamen, nur um da dann einfache Punkte liegen zu lassen. 31:25 hieß es deswegen nach 20 Minuten Spielzeit – kein Spieler mit Foulbelastung, da war noch was drin.

In Hälfte zwei zog TuS Essen dann zu Beginn ein wenig an, wie es sich für einen Aufstiegskandidaten gehört. Mit ein paar Dreiern konnte die Zone der 69ers ausgehebelt werden und in Minute 26 mussten die 69ers das Spiel per Auszeit unterbrechen.

„Wenn wir in der Defense nur einen Schritt weniger machen, nur ein bisschen nachlassen, dann betrafen die uns sofort! Das macht heute den Unterschied aus.“ – so die Traineranalyse in der Auszeit beim Stand von 40:29.

Sterkrade stellte auf Manndeckung um. So kam frischer Wind ins Spiel und Yasin Karakaya entdeckte mal kurz den Dreier für sich. Einen daneben geworfen erhielt er den Ball Sekunden später sofort wieder zurück und drückte ohne zu zögern, dieses Mal mit Erfolg, wieder ab. Es war symbolisch für das Selbstvertrauen, dass vom Trainer seit Anbeginn der Saison eingefordert wird und es färbte dann auch auf das gesamte Team ab. In dieser entscheidenden Phase wurde Chis Kindt sogar noch ein „Korb mit Foul“ abgesprochen. Zwei Freiwürfe statt Korb plus einem, doch Kindt trotzte dieser Entscheidung ganz einfach, indem er seinen ersten verwandelte und beim verpassten zweiten den Offensivrebound holt und zwei Punkte nachlegt. Stark und wichtig!

Mit einem knappen 41:37 Rückstand ging es dann ins letzte Viertel. Das Spiel war drehbar, 4 Punkte fehlten noch. Der Gegner scorte zu Beginn - doch dann: Auftritt Tunahan Arslan, der sich bis dahin nicht für seine harte Arbeit belohnt hatte. Schnelle 4 Punkte am Brett und das Spiel war auf Messers Schneide. Wer würde die Verantwortung in der entscheidenden Phase übernehmen? C.J. Sons würde es sein! Er kam beim Stand von 41:43 so richtig in Fahrt. Hinten mit Steals und nerviger Defense gegen den Spielmacher, Vorne mit einem Dreier zur Führung, dann mit Zug zum Korb und sicherer Freiwurfquote. „Skinny“ Sons drehte das Spiel zugunsten der 69ers, weil er entscheidend scorte und durch sein Spiel alle Reserven der Teamkollegen mobilisierte. Mit einem 12:23 Viertel machte der TC den Deckel drauf als der Tabellenzweite aus Essen nur noch verzweifelt auf Einzelaktionen setzte.

Wer nun nach dem Spiel noch behauptet, hier hätte der Außenseiter gesiegt, der verkennt, dass der TC auch in knapper Besetzung (erneut nur 7 aktive Spieler + Spielertrainer) eine Defense auspackt, die in der Liga jedes Team zum Straucheln bringen kann. Kurze Leistungsexplosionen in der Offense können dann ein Spiel zugunsten der 69ers entscheiden. Mit 4 Siegen und 5 Niederlagen geht es nun in die Winterpause bis zum 13.01. wenn es gegen Wesel erneut darum geht „einen von da oben“ zu schlagen, die nun nicht mehr weit weg sind.

Es spielten:
Quijano (mit Auge), Karakaya (mit Selbstbewusstsein), Kindt (mit Einsatz), Tahiri (mit Saisonbestleistung), Sons (Playmaker zur Crunchtime), Arslan (1-on-1 nicht zu halten) und Engel (zu wenig eingebunden!), Nikolai (kein Einsatz als Spielertrainer)