3. Oberhausener Ruhrufer Marathon
3. Ruhrufer Marathon als Geburtstagsedition
Als ich die Ausschreibung des 3. Oberhausener Ruhrufer Marathons las wunderte ich mich, dass neben der Marathonstrecke auch ein 58 km Ultralauf ausgeschrieben wurde. Auch die Frühstartzeit 5:80 Uhr und die Sollzeit 8:50 Stunden waren sehr ungewöhnlich. Schnell bekam ich aber heraus, dass der Veranstalter Karl Roch an diesem Tag seinen 58sten Geburtstag feierte, und so erklärten sich dann auch diese Besonderheiten.
Natürlich will ich gerne mit dem Geburtstagskind feiern und melde mich gleich an. Mir reicht allerdings die Marathonstrecke. Beim zweiten Ruhrufer Marathon war ich schon dabei gewesen, aber dies ist nun auch schon anderthalb Jahre her. Ich habe den Lauf in guter Erinnerung und will gerne wieder in meiner Heimatstadt beim Marathon dabei sein.
Start um 8 Uhr
Also machte ich mich am Samstagmorgen auf den kurzen Weg ans Ruhrufer. Nach 15 Minuten Fahrzeit erreiche ich den Parkplatz am Kleingartenverein. Hier liegt auch die Stadtgrenze zwischen Oberhausen und Mülheim. Auf dem Parkplatz ist noch eine Coronateststation aufgebaut, aber um diese frühe Stunde ist diese noch geschlossen.
Direkt am Parkplatz vorbei verläuft auch unsere Laufstrecke, sodass wir in jeder Runde zur Verpflegung an unserem Auto vorbeikommen. Der Lauf ist ein 0 Euro Lauf und für die Versorgung muss jeder Teilnehmer selbst sorgen.
Schnell ist meine Uhr bereit und ich mache mich auf die Strecke.
Heute ist das Wetter trocken und mit bis zu 12 Grad für einen Novembertag mild. Allerdings wird sich die Sonne nicht blicken lassen.
Strecke ist gut markiert
Karl hat die Strecke mit Sprühkreide markiert und so finde ich problemlos den Weg. Über einen schmalen Weg laufe ich auf das schmucke Styrumer Fußballstadion zu. Hier spielt der 1. FC Mülheim-Styrum nach ruhmreichen Zeiten in der zweiten Bundesliga nun seit 2017 in der Bezirksliga. Gleich dahinter liegt das Freibad. Hier habe ich früher auch gerne meine Runden geschwommen. Ich unterquere die A40 und laufe dann auf dem Ruhrtal Radweg dicht am Ruhrufer. Der Ruhrtal Radweg ist 240 km lang. Der 1,1 km Abschnitt zwischen Mülheim und Oberhausen wurde 2019 eingeweiht und schloss damit eine Lücke auf diesem beliebten Radweg.
Ich folge dem Radweg bis zum Biotop. Dies ist durch eine typische Ruhrgebietsgeschichte entstanden. Früher war hier eine Kohlehalde, welche sich 1977 selbst entzündete. Also musste die Halde abgetragen werden. Da die Bagger etwas zu tief gruben bildete sich durch das aufsteigende Grundwasser ein 1,5 ha großes Biotop.
Karl hat den Streckenverlauf gegenüber den ersten beiden Auflagen leicht verändert. Den angrenzenden Ruhrpark belaufen wir nun nicht mehr sondern umlaufen das Biotop und dann geht es über den Radweg wieder zurück. So ist die Strecke einfacher und man begegnet seinen Mitläufern immer mal wieder.
Um diese Zeit ist hier kaum jemand unterwegs und ich höre nur meine Trippelschritte. An den Bahnbrücken donnert schon mal ein Schnellzug vorbei.
Auf dem Boden sehe ich etliche aufgesprühte Sprüche pro und contra zur Coronalage. Wer hätte das gedacht, dass uns dieses Thema immer noch beschäftigt. Am Biotop peitschen plötzlich Schüsse. Die Jägerschaft macht wohl Jagd auf Enten und Gänse. Die Laufstrecke liegt zum Glück nicht unter Feuer. Man kennt doch den alten Witz bezüglich Reebok.
Kleine Geburtstagsfeier
Kaum bin ich wieder am Auto angekommen als Karl mit seinen zwei Ultrafreunden auftaucht. Sie sind bereits um 6 Uhr mit Stirnlampen gestartet.
Nach und nach tauchen weitere Teilnehmer auf. Auch Karls Sohn Peter will es sich nicht nehmen lassen seinen Vater an seinem Geburtstag ein Stück zu begleiten. Manuela und Carsten sind auch dabei. Manuela ist heute die einzige Frau im Teilnehmerfeld. Zum Schluss wird sie heute sogar eine neue persönliche Bestzeit laufen. Wir lassen Karl natürlich hochleben und er bedankt sich mit einer Runde Flaschenbier. Das ist sogar in Oberhausen gebraut.
Insgesamt sind wir 10 Teilnehmer.
Ich komme mit Karl und seinem Sohn Peter ins Gespräch. Peter ist zwar ein regelmäßiger Läufer, aber an die Marathondistanz wagt er sich noch nicht heran. Allerdings läuft er heute hier zwei Runden und zieht dabei seinen Vater. Der ist dann auch froh, dass es mit mir nun etwas langsamer wird.
Manuela und Carsten tauchen auch von hinten auf. Wir hatten uns erst bei der Vivawest Challenge in Gelsenkirchen gesehen. Sie haben sich schon für das nächste Jahr zum Mauerweglauf als Staffel angemeldet.
Jürgen Binias vom LC Duisburg kommt mir entgegen. Ihn kenne ich von vielen Läufen aus der Vergangenheit. Nach 6,1 km ist der Parkplatz wieder erreicht und ich starte in die dritte Runde, Insgesamt müssen wir ja 7 Runden laufen, damit die Marathonstrecke geschafft wird.
An der Teststation tauchen nun doch einige Kunden auf. Sie können sich direkt aus dem Auto heraus testen lassen. Hoffentlich sind die Ergebnisse alle negativ.
Im Wohlfühltempo ins Ziel
So trabe ich nun Runde um Runde im Wohlfühltempo.
Ein Reiher am Ufer sorgt für Abwechslung. Er wartet noch auf sein Frühstück.
Am Biotop sehe ich schon orange Jacken mit Jagdgewehren, und bald prasseln auch wieder Schüsse. Na, da wird wohl manche Weihnachtsgans dran glauben müssen.
Jetzt geht es schon in die letzte Runde und ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es mit einer Zeit unter 6 Stunden heute nichts wird. Meine Uhr zeigt dann auch 6:11:39 nach 42,43 km. Damit bin ich aber zufrieden, habe ich doch wieder einen weiteren Marathonzähler geschafft.
Manuela gratuliere ich noch zu ihrer neuen Bestzeit. Vielleicht kommt sie in drei Wochen mit Carsten zum Heidesee. Ich würde mich freuen.
Dann setzte ich mich ins Auto und fahre den kurzen Weg nach Hause, wo mich eine warme Dusche erwartet. Schnell schicke ich Karl noch das Beweisfoto meiner Uhr und erhalte dafür prompt meine Urkunde. So kann es also auch im November schöne Tage geben.
Autor:Werner Kerkenbusch aus Oberhausen |
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