Angkor - Vergangene Kultur in Kambodscha
Ta Prohm - Der Dschungeltempel
Jetzt werde ich mal in eine Gegend schwenken, von der ich bisher noch keine Bilder abgestellt habe und hoffe, auch hier einige Leser zu finden, die ich für diesen Teil der Erde begeistern kann.
Wir haben Angkor und seine beeindruckenden Bauwerke 2017 im Rahmen einer Rundreise durch Thailand, Kambodscha und Vietnam besucht. In Siem Reap haben wir drei Nächte im Hotel Angkor Holiday verbracht. Am Ankunftstag hatten wir bereits am Nachmittag unseren ersten Besichtigungsausflug zum Dschungeltempel Ta Prohm.
Ta Prohm liegt etwa zwei Kilometer nordöstlich von Angkor Wat, dem bekanntesten und größten Tempel im Gebiet von Angkor.
Der Gebäudekomplex Ta Prohm ist eine aufgegebene Tempelanlage in Kambodscha und die Ruinen dienten unter anderem als Kulisse für den Lara-Croft-Film Tomb Raider.
Errichtet wurde Ta Prohm vom späten 12. bis hinein ins 13. Jahrhundert unter der Regentschaft von König Jayavarman VII., der den Tempel seiner Mutter widmete.
Obwohl Jayavarman VII. und seine Mutter Buddhisten waren, findet sich in Ta Prohm eine Vielzahl von Reliefs mit Darstellungen aus der hinduistischen Mythologie.
Spätere Erweiterungen erfolgten unter König Indravarman II.
Nach der Fertigstellung wurden in den Heiligtümern 260 Götter und Göttinnen verehrt. Die Weihung des Tempels erfolgte 1186.
Eine bemerkenswerte Darstellung zeigt den Aufbruch von Siddhartha Gautama, dem zukünftigen Buddha, aus dem Haus seiner Eltern und seiner Heimatstadt. Er reitet auf einem Pferd, wobei viele Götter dessen Beine tragen, um den Lärm der Hufe zu dämpfen, so dass Gautama unbemerkt seine Suche beginnen kann.
Die äußere Begrenzungsmauer der Anlage umschloß ein Gebiet von etwa 60 Hektar, wovon der Tempel und die ihn umgebenden Gebäude nur einen Hektar einnahmen.
Jenseits der äußeren Mauer befanden sich rund 3.140 Dörfer mit insgesamt 80.000 Bewohnern. Auf dem Gelände selbst lebten vor allem Mönche. Eine Tempelinschrift gibt ihre Zahl mit 12.640 an.
Wie überall in Angkor waren aus Stein gebaute Gebäude religiösen Zwecken vorbehalten. Die Menschen, auch der König, lebten in Häusern aus Holz.
Das ist auch der Grund, weshalb nur die Tempelanlagen die Jahrhunderte überstanden, während alle weltlichen Gebäude dem tropisch-feuchten Klima zum Opfer fielen.
Eine besondere Stellung unter den Tempelanlagen von Angkor nimmt Ta Prohm wegen des halbverfallenen Zustandes ein. Die Restauratoren, die in der Neuzeit begannen, die Tempel zu restaurieren, beschlossen, einen Tempel in dem Zustand zu belassen, in dem sie ihn vorfanden.
Die Wahl fiel auf Ta Prohm. Die Vegetation und die herabgefallenen Mauersteine wurden nur so weit entfernt und gesichert, dass es Besuchern möglich ist, die Anlage zu begehen.
Besonders eindrucksvoll sind die Würgefeigen (Ficus virens) und die noch größeren Kürbis-Gewächse, deren Wurzeln ganze Gebäude überwachsen.
Autor:Alfred Müller aus Oberhausen | |
Webseite von Alfred Müller |
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