Eine Kreuzfahrt aus dem Jahr 2015
Mit der MS Amadea um die halbe Welt - Teil 2
7. April bis 20. April
Nachdem wir Cozumel verlassen haben, gab es erst mal wieder einen Seetag.
Für diejenigen unter den Lesern, die noch nicht auf einer Kreuzfahrt waren, hier einmal ein Ablauf, wie so ein Seetag auf der Amadea aussehen kann:
- Um 6:00 Uhr beginnt das Programm mit dem Early Bird, das ist Kaffe, Tee und Gebäck.
- Ab 8:00 Uhr gibt es Frühstück in den Restaurants.
- Ab 8:00 Uhr gibt es auch die ersten Sport- und Gymnastikangebote.
- Gegen 9:15 Uhr ist Sonntags ein ökumenischer Gottesdienst.
- Um 10:15 wieder Gymnastik und ein Vortrag von einem Lektor.
- Ab 11:00 Uhr dann verschiedene Angebote an leichtem Sport (Shuffleboard, Golf usw.).
- Ebenfalls ab 11:00 Uhr immer eine Kaltschale oder eine heiße Bouillon.
- Um 11:30 gab es gelegentlich einen Frühschoppen mit Leckereien und Freibier.
- Ab 12:30 gibt es Mittagessen in den Restaurants.
- Ab 14:15 Uhr werden dann verschiedene Spiele angeboten.
- Von 15:30 Uhr bis 16:30 Uhr ist Tee-/Kaffeestunde mit Kuchen.
- Um 16:30 Uhr wird Bingo gespielt.
- Ab 18:00 Uhr wird das Abendessen serviert.
- Um 21:00 Uhr startet eine Show in der Atlantik Lounge.
- Von 22:30 bis 23:30 gibt es gegenüber der Jupiter-Bar einen Late Night Snack
Es ging nun über New Orleans, Tampa Bay, Key West, Miami, Nassau, Freeport, Port Canaveral und Norfolk nach Baltimore.
Zurückgelegte Strecken auf diesem Abschnitt:
- Cozumel/Mexiko --> New Orleans/Louisiana --> 641 sm
- New Orleans/Louisiana --> Tampa Bay/Florida --> 506 sm
- Tampa Bay/Florida --> Key West/Florida --> 333 sm
- Key West/Florida --> Miami/Florida --> 178 sm
- Miami/Florida --> Nassau/Bahamas --> 196 sm
- Nassau/Bahamas --> Freeport/Bahamas --> 127 sm
- Freeport/Bahamas --> Port Canaveral/Florida -- 156 sm
- Port Canaveral/Florida --> Norfolk/Virginia --> 653 sm
- Norfolk/Virginia --> Baltimore/Maryland --> 178 sm
Gesamt: 5497 km / 2968 sm
Dienstag, 7. April – Auf See in Richtung New Orleans
Keine besonderen Vorkommnisse.
Mittwoch, 8. April – New Orleans/Louisiana/USA
Bevor die ersten Amerikaner hierhin kamen, waren die Franzosen schon da. 1718 hatte Jean Baptiste Le Moyne “La Nouvelle Orleans” gegründet. Mitten in den Sümpfen, was viele für ein schlechtes Omen hielten. Le Moyne ließ die Sümpfe aber trocken legen und zwei Jahre später hatte das heutige French Quarter bereits 470 Einwohner. 1762 traten die Franzosen die Stadt an die Spanier ab. 1800 fiel die Stadt und Louisiana an Frankreich und Bonaparte zurück. Der verkaufte das Land aber für 15 Millionen Dollar sofort wieder an die Vereinigten Staaten, weil er das Geld für seine Kriege benötigte. Da Louisiana damals bis an die Rocky Mountains ging, kostete die Amerikaner das Land daher nur 3 Cent pro 4.000 Quadratmeter. Erst jetzt zogen die ersten Amerikaner nach New Orleans. Weil die Einheimischen sie aber nicht im French Quarter haben wollten, siedelten sie sich außerhalb an und gründeten den heutigen Garden District.
Gegen 6:00 Uhr morgens haben wir das Mississippi-Delta erreicht und fahren in der Dämmerung durch eine verwunschene Landschaft. Die aufgehende Sonne hüllt diese Landschaft nach und nach in einen Nebelschleier ein, der sich aber etwas später wieder langsam auflöst.
Weitere Bilder des Sonnaufgangs kann man hier finden:
Nach einigen Stunden Fahrt taucht auf der Backbordseite die Skyline von New Orleans auf. Wir fahren aber noch eine große Schleife und erreichen dann die Pier, an der wir festmachen. Nun heißt es auf die Behörden warten. Wir müssen alle nach und nach in eine große Halle kommen. Dort werden die Pässe kontrolliert, Einreisedokumente entgegen genommen, Fingerabdrücke von allen Fingern genommen und ein zusätzliches Foto von uns gemacht. Danach gehen wir wieder an Bord.
Da wir nun ab sofort das Schiff verlassen können und in die Stadt dürfen, verlassen wir mit dem Bordausweis und einer Passkopie das Schiff. Zum Stadtausgang sind es nur wenige Meter. Dort gibt es direkt eine Haltestelle der Straßenbahn und zwei Frauen, die zufällig dort warteten, erklärten uns, wie die Sache funktioniert. Eine Fahrt kostet 1,25 Dollar und der Fahrpreis muss passend bereit gehalten werden. Eine Tageskarte kostet 3 Dollar. Das Geld wird in der Straßenbahn in eine sehr stabile Box gesteckt und nach dem Bezahlen erhält man seinen Fahrschein. Welchen Fahrschein man haben will, muss man dem Fahrer vorher sagen. Dann klappt es bei uns auch mit einem 5 und einem 1 Dollarschein.
An der Haltestelle Toulouse-Street steigen wir aus und gehen diese in Richtung der berühmten Bourbon-Street. Es gibt hier viele schöne Geschäfte und eine Menge Esslokale. An der Bourbon- Street angekommen laufen wir zunächst nach links. Vor einem Haus spielt eine Jugendband Jazzmusik und alle Leute schauen zu. Einige tanzen auch kurz zu der Musik bevor sie weitergehen. Wir schauen ebenfalls einige Minuten zu und gehen dann auch weiter. In einem Hof stehen Statuen von berühmten Jazzmusikern und es steht auch gerade eine Dreimann-Band, Steamboat Willie, auf der Bühne und machte Musik. Da es in dem Hof auch einen Ausschank gibt, setzen wir uns und bestellen eine Cola und ein Bier. Anschließend gehen wir die Bourbon-Street wieder in die andere Richtung zurück. Es stehen hier an allen Ecken auch ein paar verrückte Figuren herum und die wollen fürs fotografiert werden natürlich ein Trinkgeld haben. Nach unserem Rundgang haben wir in der Toulouse-Street dann ein Lokal aufgesucht und einen großen Hamburger gegessen bevor wir mit der Straßenbahn wieder zum Dock zurück fahren.
Auf dem Lido-Deck spielt heute Abend die Lagniappe Brass Band, eine einheimische Band. Auch diese Musik gefällt uns sehr gut.
Donnerstag, 9. April - New Orleans/Louisiana
Für den heutigen Morgen haben wir eine Stadtrundfahrt gebucht. Wir wurden zunächst wieder zum French Quarter gebracht und sind dort etwa 1 ½ Stunden herum gelaufen. Unsere Reiseleiterin gab uns viele Erklärungen und erzählte auch kleinere Geschichten. Anschließend fuhren wir durch den französischen Teil der Stadt bis zum St.- Louis-Friedhof. Hier machten wir eine kurze Pause und konnten den Friedhof anschauen. Da die Stadt auf sumpfigem Gebiet gebaut wurde, kann man die Toten nicht in Gräbern unterbringen; man muss sie in Mausoleen beerdigen.
Nun ging es durch den amerikanischen Teil zu einem Park im Garden District. Hier stehen etliche alte Lebenseichen und es gab einen kleinen Skulpturengarten zu bestaunen. Dann ging es zurück zum Schiff.
Freitag, 10. April – Auf See in Richtung Tampa/Florida
Keine besonderen Vorkommnisse.
Samstag, 11. April – Tampa Bay/Florida
Mit 336.000 Einwohnern ist Tampa Bay die drittgrößte Stadt in Florida und liegt direkt an der Mündung des Hillsborough River. In den 1520er Jahren trafen hier die ersten spanischen Entdecker ein und begegneten den Indianern des Tocobaga-Stammes. 1824 errichtete die US- Armee hier einen Außenposten und die ersten Bewohner waren hauptsächlich Pioniere. Heute ist Tampa besonders bei Rentnern beliebt und ist als Rentnerparadies in den Staaten bekannt. Hier ist es ganzjährig warm und in den Wintermonaten kommen auch viele wohlhabende Rentner aus den übrigen Staaten hierher um die Wärme zu genießen.
Gegen 7:00 Uhr hat die Amadea in Tampa Bay angelegt. Wir haben noch geschlafen und hatten auch die Zeit dazu, weil wir für diesen Tag auch keinen Ausflug gebucht hatten. Beim Frühstück waren dann ausnahmsweise mal viele Plätze frei. Dann haben wir uns mal in Richtung Ausgang in Bewegung gesetzt. Nach dem Verlassen des Terminals standen dann zwei Frauen, die uns mit Straßenkarten und Informationen versorgt haben. Wir haben an der Haltestelle der Straßenbahn zwei Tagespässe zu je 5 US-$ gekauft und sind Richtung Centro Ybor, dem historischen Zentrum von Tampa Bay, gefahren. Da hier anscheinend nichts los war und wir uns auch nicht besonders wohl gefühlt haben, nahmen wir gleich die nächste Straßenbahn in Richtung Downtown. Dort angekommen war aber auch nicht mehr los und so sind wir nach einem kurzen Spaziergang wieder zum Schiff zurück gefahren. Am Samstag und Sonntag scheint in dieser Stadt nun mal nichts los zu sein.
Am Nachmittag gab es dann die Urkunden und Medaillen für die Besten im Tischtennis, Golf, Skat, Shuffleboard und Darts. Ich war nicht unter den besten Drei beim Skat, aber ich habe ja nochmal die Möglichkeit auf der nächsten Etappe eine Medaille zu holen.
Am Abend gab es dann das große Abschieds-Gala-Essen mit der üblichen Prozedur des Einmarschs der Kellerinnen und Kellner mit den Eisbomben.
Sonntag, 12. April - Key West/Florida
Die Florida Keys sind eine Inselkette aus über 200 Koralleninseln mit einer Länge von 290 km. Über 42 Brücken verläuft die Strecke von Miami nach Key West, der südlichsten Insel. Die Insel ist auch als Conch Republic bekannt und hat rund 25.000 Einwohner. Conch ist die Muschel bzw. Muschelschale.
Ab 11:00 Uhr gab es auf dem Pool Deck einen bayrischen Frühschoppen. Kurz bevor der Aufbau dafür beendet war, gab es einen heftigen Regenschauer und alles wurde erst mal wieder unter Dach und Fach verlegt. Der Schauer dauerte aber nur knapp 10 Minuten und danach schien wieder die Sonne. Also wurde alles wieder vor dem Pool aufgebaut. Es gab Weißwürste, Leberkäse, Spanferkel und einige sonstige Wurstsorten, die aber nicht unbedingt bayrisch waren. Außerdem gab es Brezel, verschiedenen Sorten Kartoffelsalat und Brot. Nach einer guten halben Stunde fing es aber wieder heftig an zu regnen und dann wurden die Leckereien wieder in trockenere Bereiche verlegt.
Um 14:00 Uhr haben wir in Key West angelegt. Die Freigabe zum Landgang war ein paar Minuten später bereits da. Die Pier war direkt an der Innenstadt und es gab wesentlich weniger Kontrollen als in Tampa Bay. Ich hatte keinen Ausflug gebucht und bin nach dem Verlassen des Schiffs durch die Duval Street, an Sloppy Joe's Bar vorbei zum südlichsten Punkt des nordamerikanischen Festlands gelaufen. Der Rückweg ging dann über die Whitehead Street wieder bis zum Schiff. Da es wieder ein sehr heißer Tag war, kam ich mit durchnässtem T-Shirt wieder an Bord. Meine Frau hatte einen Ausflug im Conch Train durch Key West gebucht und auch dieser Ausflug führte zum südlichsten Punkt. Es gab aber auch einen Abstecher in die alte Stadt, die etwas abseits des Touristenrummels auf der Duval Street zu finden ist.
Um 20:00 Uhr hat die MS Amadea dann wieder abgelegt und wir fahren nun in Richtung Miami.
Montag, 13. April - Miami/Florida
Wir haben gegen 8:00 Uhr in Miami angelegt. Da wir erst einen Ausflug am Nachmittag gebucht hatten, konnten wir den ersten Ansturm auf das Frühstück hinter uns lassen und sind erst gegen 8:30 Uhr los gegangen. Ich bin gegen 12:00 Uhr noch kurz zum Mittagessen gewesen und wir haben uns dann kurz vor 13:00 Uhr für den Ausflug angestellt.
Der Ausflug ging für uns in bekannte Gefilde, die Everglades hatten wir ja bereits zum Jahreswechsel 2002/2003 besucht. Die Tour war ganz in Ordnung, nur die größeren Alligatoren, die man früher gelegentlich zu sehen bekam, gab es diesmal nicht. Nur ein paar kleinere Exemplare konnten wir sichten. Früher wurden die Alligatoren auch mal mit Marshmallows angelockt, was man mittlerweile wohl auch nicht mehr machen darf. Die anschließende Show mit den Alligatoren ist auch geändert worden. Aber diesmal hat man auch einen Python gezeigt. Zwar ganz nett, aber solche Schlangen haben wir ja mittlerweile schon des öfteren sehen können.
Die Everglades sind übrigens der Abfluß des Okeechobee Sees. Dieser Abfluß hat eine maximale Breite von 80 km mit durchschnittlich 15 cm Wassertiefe und ist einer der langsamsten Flüsse der Welt. Es dauert ein Jahr, bis der 160 km entfernte Golf von Mexiko erreicht wird.
Um 18:00 Uhr hat die MS Amadea wieder die Leinen eingeholt und wir fahren nun zur letzten Etappe dieses Reiseabschnittes nach Nassau auf die Bahamas, wo uns ca. 340 Mitreisende verlassen und eine gleiche Anzahl neuer Gäste an Bord kommen werden.
Dienstag, 14. April - Nassau/New Providence
Für die Bahamas hatten wir nichts an Ausflügen gebucht. In Nassau haben uns viele Mitreisende verlassen und sind nach Hause geflogen. Im Laufe des Nachmittags sind dann die neuen Mitreisenden nach und nach eingetrudelt. Wir haben uns auf einen kleinen Spaziergang durch Nassau gemacht und uns ansonsten erholt.
Mittwoch, 15. April - Freeport/Grand Bahama Island
Hier haben wir uns nur mal kurz auf den Souvenir-Markt am Anlegeplatz umgeschaut und einige T-Shirts als Souvenir für die Enkelkinder eingekauft.
Donnerstag, 16. April - Port Canaveral/Florida
Da wir nun wieder in die USA einreisen, war auch wieder eine komplette Personenkontrolle angesagt. Alle Passagiere mussten in eine Halle und die Pässe sowie die ESTA-Dokumente vorlegen. Für die Gäste, die bereits vorher schon in New Orleans den Check mitgemacht hatten, gab es diesmal aber nur einen kurzen Blick, ob das Foto stimmte und dann konnten wir schon weiter. Die angebotenen Ausflüge für heute waren für uns bereits bekanntes Gebiet und daher haben wir nichts gebucht.
Ich habe nur mal den Shuttlebus nach Cocoa Beach genutzt und versucht bei einer Bank Geld zu bekommen. Mit unseren normalen EC- Karten bekommt man in den USA an Bankautomaten anscheinend kein Geld; die Automaten spielen solange mit, bis das Geld ausgezahlt werden soll und dann heißt es, die Transaktion wurde nicht autorisiert. Da ich aber die PIN-Nummer meiner Kreditkarte nicht mehr kannte, musste ich zu einem Bankschalter. Eine Bank war zwar schnell gefunden, da ich aber nur eine Passkopie dabei hatte und die Bordkarte nicht als ID-Karte zugelassen war, musste ich noch einmal zum Schiff zurück und meinen Pass holen. Dann klappte es auch mit der Auszahlung.
Am Abend habe ich mir die Vorstellung von HarryBo, der Mann der 1.000 Stimmen, angeschaut. Das Programm war ganz in Ordnung und wenn der Künstler in Boston noch einmal mit Liedern von Reinhard May auftritt, bin ich wieder dabei.
Freitag, 17. April - Auf See in Richtung Norfolk
Ab 18:00 Uhr war mal wieder die Begrüßung durch Kapitän und Kreuzfahrtdirektor sowie Begrüßungscocktail und Vorstellung der Schiffsoffiziere und des Phoenix-Team. Ab 19:30 Uhr gab es das Kapitäns-Willkommens-Gala-Abendessen. An diesem Essen, dass ja jedesmal kurz nach einem neuen Reiseabschnitt stattfindet, nahmen viele Weltreisende nicht teil. Für sie gibt es dann ein Sonderessen in einer der Lounges und es gibt z. B. Kartoffelsalat mit Würstchen.
Samstag, 18. April - Norfolk/Virginia
Norfolk wurde 1682 gegründet und ist damit eine der ältesten Städte im US-Bundesstaat Virginia. Mit 300.000 Einwohnern und 1,5 Millionen Einwohnern in der Metropolregion ist sie auch eine der größten Städte in Virginia. Gegen 10:00 Uhr sind wir in die Chesapeake Bay eingefahren und haben am Hafen von Norfolk um 11:45 Uhr angelegt. In Norfolk liegt die größte Marinebasis der Welt; hier lag zwar gerade kein Flugzeugträger, aber ein Hubschrauberträger war doch da. An der Anlegestelle liegt die USS Wisconsin; ein Kriegsschiff, das jetzt als Museumsschiff dient.
Um 14:00 Uhr startete unser Ausflug „Koloniales Williamsburg“. Die einheimische Reiseleiterin sprach kein Deutsch und so musste unsere Phoenix-Mitarbeiterin übersetzen. Sie meinte dabei, dass man ja auch nicht erwarten könne, dass man hier deutsch spricht. Ich denke mal, wenn ein Amerikaner einen Ausflug in Deutschland macht und einen Reiseleiter hat, der nicht englisch spricht, wird er das als sehr großen Mangel hinstellen und den Veranstalter verklagen. Die Fahrt nach Williamsburg dauerte etwa eine Stunde.
Dieses Städtchen wurde in den 50-er Jahren von Rockefeller besucht und er beschloss, auf einer Strasse alle neueren Gebäude abzureißen und die alten Gebäude restaurieren zu lassen. So entstand ein sehr schönes Städtchen mit historischen Gebäuden. Es hat uns hier sehr gut gefallen und die Einwohner waren alle mit den alten Gewändern bekleidet. Auch Reiter und Kutschen verkehrten auf der für den normalen Verkehr gesperrten Straße. In etlichen Gebäuden waren auch schöne alte Geschäfte untergebracht, die viele auf alt getrimmte Sachen anboten. Unter den Ladentheken gab es aber auch Cola, Wasser und andere moderne Sachen. Am Ende der Straße kommt dann ein reiner Einkaufs- und Restaurant-Bereich. Zwar waren die Häuser auch hier alle alt, aber die Einrichtung und Waren sind dann schon normal.
Wir sind dann gegen 19:30 Uhr erst wieder an Bord gekommen und haben noch unser Abendessen genossen. Nach einem kurzen Schlummertrunk an der Jupiter-Bar sind wir dann schlafen gegangen. Die Amadea hat um 20:00 Uhr abgelegt und fährt nun in der Chesapeak Bay weiter nach Baltimore.
Sonntag, 19. April - Baltimore/Maryland
Wir haben um 12:00 Uhr den Hafen in Baltimore erreicht und werden aber gegen 18:00 um 300 m nach vorne gefahren. Wer will kann sich vorher in die Stadt bringen lassen und kommt dann aber erst gegen 18:00 Uhr wieder an Bord. Wir haben das Schiff nicht verlassen und der gebuchte Ausflug steht auch erst für morgen Vormittag auf dem Programm. Am Abend hat Erwin vom Amadea-Duo ein Marius Müller-Westernhagen Special gebracht und einige Lieder von ihm gesungen. Hut ab, das war sehr gut gemacht!
Montag, 20. April - Baltimore/Maryland
Der Ausflug „Baltimore“ ging gegen 9:00 Uhr los. Wir fuhren zunächst zum Fort McHenry. Dieses Fort wurde zur Verteidigung Baltimores gegen die Engländer im Jahre 1814 gebaut. Nachdem die Engländer dann ergebnislos abgezogen sind, hat McHenry hier ein Gedicht verfasst, das später zur Nationalhymne wurde; die Noten der Nationalhymne stammen aber von einem englischen Lied! Danach gab es dann einen ungeplanten Zwischenstopp an der Thames Street da die Klimaanlage nicht funktionierte und man erst mal nachschauen musste was da falsch lief. Am Ende lief die Klimaanlage und wir fuhren weiter. An einem Denkmal für George Washington wurde ein kleiner Fotostopp eingelegt und dann sind wir noch ein wenig in Baltimore herum gefahren worden.
Am Federal Hill haben wir dann den letzten Stopp gemacht. Auf diesem Hügel hat Lincoln Kanonen aufstellen lassen und hätte Baltimore damit in Schutt und Asche gelegt, wenn Maryland aus dem Staatenbund ausgetreten wäre.
Als wir am Abend ablegen wollten, kam das Schiff nicht von der Pier weg. Ein starker Wind verhinderte das Ablegen. Es musste nun erst ein Schlepper angefordert werden, der uns dann auch von der Pier wegziehen konnte. Mit einer guten Stunde Verspätung sind wir dann losgefahren und bekamen auch noch ein Gewitter mit Blitz und Donner zum Abschied. Wir müssen jetzt erst wieder nach Norfolk zurück um die Chesapeak Bay verlassen zu können und nehmen dann Kurs auf New York, wo wir am Mittwoch in der Frühe ankommen werden.
Doch davon dann im dritten und letzten Teil dieses Reiseberichts.
Autor:Alfred Müller aus Oberhausen | |
Webseite von Alfred Müller |
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