Erster Reiseführer nur für Oberhausen macht Appetit auf mehr
Ein Blick hinter die Kulissen

Die Fotografin Alexandra Roth und die Journalistin Fabienne Piepiora (v.l.) sind ein Jahr lang auf Entdeckertour durch Oberhausen gegangen, gefahren, geklettert, geshoppt und geradelt. Ihre Erlebnisse haben im Reiseführer "Oberlausen erleben" dokuemtiert.
Foto: Reiner Terhorst
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„Ich dachte, ich kenne jeden Flecken in Oberhausen. Denkste“, sagt Rainer Suhr, Tourismuschef bei der Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung (OWT), lachend, als er Fabienne Piepiora und Alexandra Roth gestand, dass er einige Tipps aus deren soeben erschienenen Reiseführer „Oberhausen erleben“ staunend „ausprobiert“ hat.

Das Staunen stand ohnehin im Mittelpunkt eines höchst unterhaltsamen Abends im „Hostel Veritas“, als die Journalistin Piepiora und die Fotografin Roth ihr „Entdecker-Werk“ vorstellten. Die Frage „„Hömma, weiße eigentlich, wie schön Oberhausen ist?“ konnten die Autorinnen schon lange mit einem überzeugten Ja beantworten, jetzt auch ihre Gäste und bald auch die künftigen Leser des Reiseführers.

Es ist nach Duisburg und Essen der dritte Reiseführer, den die beiden „Ruhrpott-Kinder“ recherchiert, geschrieben und fotografiert haben. Beide sind schon seit vielen Jahren im Revier unterwegs, um Geschichten aufzuschreiben und zu dokumentieren. Irgendwann fiel ihnen auf, dass es zwar viele Bücher über den Ruhrpott gibt, allerdings keine Reiseführer, in denen Empfehlungen für die einzelnen Städte stehen, und zwar abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten wie Gasometer, Zollverein und Landschaftspark Nord.

Unangekündigte Besuche

„Als wir dann vor zwei Jahren auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin unsere Bücher vorstellten, wurden wir von OWT-Mitarbeitern angesprochen, ob wir uns auch vorstellen, in Oberhausen zu recherchieren“, erinnert sich Fabienne Piepiora im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger an den Startschuss. Das Problem: Ein paar Monate später kam der Lockdown.

„Wir kündigen unseren Besuch eigentlich nicht an, gehen normalerweise Kaffee trinken oder schauen uns kleine, Inhaber geführte Geschäfte an und wenn sie uns gefallen und etwas Besonderes haben, kommen sie in unser Buch“, beschreibt die 39-Jährige die Vorgehensweise. Alexandra Roth ergänzt: „Wir recherchieren unabhängig. Niemand muss dafür bezahlen, bei uns im Buch zu landen. Wir suchen alles selbst aus.“

Mit Teller und Besteck

Doch von den Schwierigkeiten ließen sich die beiden nicht entmutigen. Boten die Restaurants Essen zum Mitnehmen an, testeten sie die Gerichte beispielsweise in der Mittagspause. Und damit die Speisen nicht kalt wurden, wurden sie direkt im Auto hinterm Lenkrad verputzt. „Wir haben sogar Teller und Besteck dabei gehabt“, sagt Alexandra Roth lachend. Hotels und Ferienwohnungen durften zum Glück weiterhin Gäste empfangen, und auch die Wirte mussten ab und zu ihre Zapfhähne spülen. Also verabredeten sie sich, sprachen auch mit Stammgästen und ließen sich wiederum weitere Locations empfehlen, die unbedingt in so ein Buch gehören.

Besonders in Erinnerung geblieben ist ihnen ein Ausflug ins Sea Life und Legoland. Gemeinsam mit ihrer Tochter Stella und deren Freundinnen Viktoria und Marlene als Models ging’s zwei Stunden ganz alleine ins Aquarium. Dort entstanden zahlreiche Bilder, die sich nun im Buch wieder finden. Aber auch die vielen Cafés und kleineren Geschichten, die dahinter stecken, haben die Autorinnen beeindruckt. „Die besten Storys haben es eigentlich gar nicht ins Buch geschafft. Deshalb gehen wir auf Lesetour und erzählen wie bei einem Roadmovie, wie wir gearbeitet und was wir dabei erlebt haben“, kündigt Fabienne Piepiora an.

Erlebnisse und Erfahrungen

Und von den ganz persönlichen Erlebnissen, Erfahrungen, Dönekes und Anekdoten haben die „Oberhausener Reiseleiterinnen ins Unentdeckte“ bei der Buchpräsentation in kleinen Talkrunden berichten, bei denen Menschen zu Wort kamen, die sich in ihrer Stadt und für ihre Stadt mächtig ins Zeug legen. Auch dabei wurde gestaunt und nicht herzhaft gelacht. Etwa, als der Stoff-Bergmann Opa Hausen zum von Puppenbauer Dirk Trachternach von seinem schönen Rentnerleben im noch schöneren Oberhausen „quasselte“.

OWT-Mann Suhr ist jedenfalls zufrieden: „Ich bin in Oberhausen geboren und aufgewachsen, aber selbst ich habe in dem Guide noch etwas Neues entdeckt. Er ist also nicht nur etwas für Touristen, sondern auch für Oberhausener, die ihre Stadt noch einmal neu entdecken wollen.“ Christina Antwerpen betreibt ihr Hostel im Schatten des Centro seit 20 Jahren und hat jetzt ein ganz persönliches Aha-Erlebnis „Das ist so toll, dass es jetzt so ein Buch gibt. Die Leute, die zu uns kommen, fragen immer, was man denn hier alles machen kann. Künftig können wir ihnen dann den Reiseführer in die Hand drücken.“

INFO

„Oberhausen erleben“ ist ganz frisch im Mercator-Verlag (ISBN: 9-783946-895367) erschienen, kostet 16,95 Euro und gibt es überall dort, wo es Bücher gibt sowie in den Tourist Informationen der Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung (OWT) am Hauptbahnhof und im Westfield Centro Oberhausen. Auf 224 reich bebilderten Seiten kann man jetzt nachlesen, wie schön Oberhausen wirklich ist.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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