Weniger Straftaten in Oberhausen

Immer mehr Bürger investieren in den Schutz der eigenen vier Wände. Foto: Vorholt
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Oberhausen. 17.419 Straftaten zählte die Polizei in Oberhausen im vergangenen Jahr, zum Vergleich: 2015 waren 18.936 und 2006 gar 23.205. Ein deutlicher Rückgang, aber dennoch zeigte sich Polizeipräsident Ingolf Möhring nachdenklich, dass diese tendenziell positiven Zahlen sich nicht in der "gefühlten" Sicherheit der Bevölkerung widerspiegeln würden.

In persönlichen Gesprächen, E-Mails oder Kommentaren in sozialen Medien ließen es die Bürger sehr oft durchklingen, dass sie die Sicherheitslage in Oberhausen anders empfinden würden, so Möhring. Unterm Strich werden rund 53 Prozent aller Straftaten in Oberhausen aufgeklärt, diese Quote liegt knapp unter der des Vorjahres.
Ein Sorgenkind war und ist der Wohnungseinbruch, der immerhin um fünf Prozent zurückging bei einer Aufklärungsquote von gut 17 Prozent. Erfreulich ist, dass es bei 46 Prozent der Fälle beim Versuch bleibt. Immer mehr Bürger investieren in die Sicherung ihrer vier Wände, rund 4.000 Hinweise auf verdächtige Wahrnehmungen gingen bei der Polizei ein. Das Problem bleibt, dass die Täterquote zunehmend, mittlerweile bis zu zwei Dritteln, aus "Reisetätern" vornehmlich aus Osteuropa besteht. "Die sind ungemein schwer zu fassen", erläutert Uwe Mainz, Leiter der Direktion Kriminalitätsbekämpfung.

Reisetäter schwer zu fassen

Eindeutig positiv ist zum Beispiel die Tendenz bei Diebstählen aus Kraftfahrzeugen sowie den von KFZ an sich. 1.114 Aufbrüche in KFZ wurden registriert, 2006 waren es noch 2.728. Ein früherer Schwerpunkt, die Parkhäuser in der Neuen Mitte, spielen dabei kaum mehr eine Rolle. Die Dinge, die dort früher gestohlen wurden wie mobile Navigationsgeräte spielen heute auf dem Hehlermarkt keine Rolle mehr. Die Produkte, die heute gefragt sind, können nicht mit wenigen Handgriffen entfernt werden. "Es wird im Osten bestellt, etwa spezielle hochwertige Scheinwerfer, und dann gezielt gestohlen", so Uwe Mainz.
Weiter Rückläufig sind die Zahlen bei Straßen- und Gewaltkriminalität, wobei die Gewaltätigkeit bei Jugendlichen eher rückläufig ist. Auch anders als häufig in der öffentlichen Wahrnehmung. Richtig ist allerdings die Zunahme der Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte und eine "zunehmende Respektlosigkeit und Aggression gegenüber allen Rettungs- und Ordnungshütern".

Kein "dummer Jungenstreich"

Vergleichsweise viele junge Täter gibt es Handy-Diebstählen, wobei es sich zumeist um teure Handys bei der Beute handelt. "Das ist aber alles andere als ein 'Dummer Jungenstreich' ", so Ingolf Möhring. "Oft ist die Tat mit Faustschlägen verbunden und mit Drohungen mit einem Messer. Dann handelt es sich um eine schwere Straftat."
Der Anteil der Nicht-Deutschen Tatverdächtigen an der Straftaten liegt bei 2.329 (2.135 in 2006) von insgesamt 7.388 Tatverdächtigen (9.040 in 2006). 1.626 (2.970 in 2006) sind unter 21 Jahren.

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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