Appell an ignorante Eltern
Vorbildliche Aktion der Viertklässler der Concordiaschule
Das Halteverbot wird von ignoranten Eltern täglich missachtet: Sie fahren morgens kurz vor acht Uhr vor die Schule ihrer Kinder. Autos parken in der zweiten und dritten Reihe, Mami oder Papi lassen ihr Kind aussteigen, So auch tagtäglich vor der Concordiaschule an der Alleestraße. Den Grundschülern reicht´s jetzt!
Von Markus Tillmann
Halteverbotszonen vor Grundschulen wurde aus gutem Grund eingerichtet: Die meisten Schüler kommen morgens zu Fuß in die Schule. Viele Kinder müssen dabei die Straße überqueren, um auf den Schulhof zu gelangen. Stehen morgens vor Schulbeginn am Straßenrand nun dicht an dicht die Autos der Eltern, die ihre Kinder vor der Schule absetzen, entsteht eine erhebliche Gefahr für die Kinder, die über die Straße wollen.
Das gilt umso mehr, wenn mitten auf der Straße gehalten wird, wodurch sich der Verkehr staut, ungeduldig gehupt wird und andere an den Autos auf der Straße vorbeizukommen versuchen. Dazwischen gehen die Kinder, und dann wird die Situation endgültig unübersichtlich, sowohl für die Kinder als auch für die Autofahrer. "Da das wirklich gefährlich ist, bitte ich alle Eltern eindringlich darum, wenn sie ihre Kinder mit dem Auto bringen, ein Stück weit von der Schule entfernt halten und ihr Kind den Rest des Weges läuft", sagt der zuständige Bezirksbeamte Jürgen Wenzel: "Ich bin seit 20 Jahren als Bezirksbeamter im Einsatz und höre von den Eltern immer wieder dieselben Ausreden für ihr verantwortungsloses Verhalten."
Die Viertklässler der Concordiaschule in Alstaden haben jetzt die Nase voll. Sie appellierten Montagmorgen mit selbstgebastelten Schildern vor der Schule an die Vernunft der Eltern, die ihre Kinder direkt vor der Schule absetzen und damit teilweise für chaotische Zustände sorgen. "Als mich die Schulleiterin über die Aktion informierte, war ich natürlich sofort bereit, daran teilzunehmen. Schließlich kenne ich die Problematik seit vielen Jahren", sagt Jürgen Wenzel.
"Die Kinder haben das ganz toll gemacht. Sobald ein Auto angehalten hat, haben sie sich darauf gestürzt, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Die betroffenen Eltern haben sich dann auch einsichtig gezeigt. Aber aus Erfahrung weiß ich auch, dass dieser Effekt leider nicht lange anhält. Wenn ich in Polizeiuniform vor Ort bin, registrieren das die Eltern und fahren einfach ein paar Meter weiter, um ihr Kind dann aus dem Auto zu lassen. Ich kann aber leider nicht jeden Morgen vor Ort sein. Umso mehr unterstütze ich die Initiative der Schule und ihrer Schüler und hoffe, dass die Eltern über ihr verantwortungsloses Verhalten nachdenken."
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.