Equal Care Day am 1. März
Unfaire Verteilung von Care-Arbeit
Die Gleichstellungsstelle der Stadt Oberhausen möchte auch dieses Jahr erneut auf den internationalen Aktionstag „Equal Care Day“ am kommenden Mittwoch, 1. März, hinweisen, um auf mangelnde Wertschätzung und die unfaire Verteilung von Care-Arbeit aufmerksam zu machen.
Der Begriff Care- oder auch Fürsorgearbeit bezeichnet sowohl die bezahlte als auch die unbezahlte Bildungs- und Erziehungsarbeit von Kindern, die Alten- und Krankenpflege, sowie Aufgaben alltäglicher Verantwortung, wie etwa die Organisation von Haushalt und Familie, wobei diese Beispiele nur einen Ausschnitt aus der facettenreichen Care-Arbeit darstellen. Dies zeigt, dass Care-Arbeit für jeden Menschen von hoher Relevanz ist: ob im Kindes- oder Erwachsenenalter, der Organisation des alltäglichen Lebens oder der Familienplanung, die Situationen, in denen der Wert von Care-Arbeit sichtbar wird, sind zahlreich.
Überdies ist Care-Arbeit vor allem auch unsichtbare Frauenarbeit, welches ein bekanntes, aber anhaltendes Problem darstellt, trotz des öffentlichen Diskurses um Arbeitsbedingungen und Finanzierungen. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verbringen Frauen in Deutschland jeden Tag durchschnittlich mit 4,5 Stunden unbezahlter Arbeit, Männer hingegen „nur“ mit durchschnittlich etwa 2,1 Stunden. Eine erhebliche Stundenzahl, welche nicht „nebenbei“ zu erledigen ist, wodurch Frauen auch oft in Teilzeit arbeiten. Sobald Kinder im Haushalt leben, steigt die Zahl der Frauen in Teilzeit sogar auf rund 66 Prozent.
Mit dem aktuellen durchschnittlichen Nettostundenlohn von 18,63 Euro bedeutet dies, dass Frauen täglich 83,84 Euro als unbezahlte Care-Arbeit verrichten. Über ein ganzes Jahr hinweg wären das 28.170,24 Euro an unbezahltem theoretischem Einkommen, was eindrucksvoll zeigt, wie wertvoll zumeist „weibliche“ Care-Arbeit ist.
Britta Costecki, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oberhausen, dazu: „Sowohl für die Menschen aus Oberhausen, die in Fürsorgeberufen arbeiten, als auch für diejenigen, die wertvolle, aber unbezahlte Fürsorgearbeit leisten, wünsche ich uns mehr gesellschaftliche Anerkennung, eine faire Verteilung der Fürsorgearbeit, sowie allgemein bessere Arbeitsbedingungen.“
Mehr Infos zum Equal Care Day gibt's auch im Internet unter https://equalcareday.de/
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
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