Therapie unterstützt Adipositas-Patienten beim Abnehmen
„Die Weihnachtsgans habe ich von meiner Speisekarte gestrichen,“ lacht Angela Stuhrmann. „Zu fettig und zu viele Kalorien“. Ihre Freundin Petra Potyrala ergänzt: „Aber Weihnachtsplätzchen, die müssen sein! Allerdings bin ich schon nach drei Keksen satt.“
Angela Stuhrmann und Petra Potyrala leiten die Adipositas Selbsthilfegruppe am Katholischen Klinikum in Osterfeld. Beide haben nach einer operativen Verkleinerung des Magens vor vier beziehungsweise drei Jahren jeweils über 55 Kilogramm Körpergewicht verloren und freuen sich heute über ihr Wohlfühlgewicht. Sie kennen die Leidensgeschichten vieler Menschen mit Adipositas und möchten Betroffene in ihrer Selbsthilfegruppe unterstützen.
„Wenn man jedes Sättigungsgefühl verloren hat und keine Diät funktioniert, dann schafft man aus eigener Kraft selten eine gesunde Gewichtsreduktion“, weiß Angela Stuhrmann. „Auch ist es nicht einfach, damit zu leben, dass man im Supermarkt oder in der Eisdiele angestarrt wird. In unserer Gruppe können wir darüber sprechen.“
Circa 25 bis 30 Teilnehmer treffen sich regelmäßig in der Adipositas-Selbsthilfegruppe am St. Marien-Hospital, um sich auszutauschen und gemeinsam gegen überflüssige Pfunde zu kämpfen. Unterstützt werden sie auf Wunsch durch ein multimodales Therapiekonzept mit Ernährungsberatung, Einkaufsberatung, Bewegungstherapie, psychologischer Hilfe und vieles mehr.
Nicht nur ein kosmetisches Problem
Viele Adipositas-Patienten leiden unter Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes Mellitus. Übermäßig viel Bauchfett verändert den Fett- und Zuckerstoffwechsel im Körper. Wenn das körpereigene Hormon Insulin im Gewebe nicht mehr richtig wirken kann, kommt es zu einer Insulinresistenz.
„Adipositas ist längst nicht nur ein kosmetisches Problem“, erklärt Dr. Franz-Josef Schumacher, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Marien-Hospital. „Vielmehr handelt es sich um eine chronische Gesundheitsstörung, die langfristig zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann.“ Durch ungesunde, hochkalorische Ernährung und einen zunehmend inaktiven Lebensstil nehmen die Betroffenenzahlen weltweit zu. Ab einem Body-Maß-Index (BMI) von circa 40 besteht die Möglichkeit, die Nahrungsaufnahme durch einen operativen Eingriff dauerhaft zu reduzieren. „Wir begleiten Patienten, die eine Magenverkleinerung wünschen, ein Leben lang und unterstützen sie auf dem Weg zu einer gesunden Lebensführung“, erläutert Schumacher.
Interessierte sind eingeladen zum nächsten Adipositas Forum rund um das Thema Übergewicht - von der Ernährungsumstellung, Bewegungstherapie und operativen Eingriffen bis hin zur plastischen Chirurgie - am Mittwoch, 14. Dezember, 18.30 Uhr, in der Cafeteria des St. Marien-Hospitals. Anmeldungen unter Tel. 8991 – 5701, die Teilnahme ist kostenlos.
Autor:Klaus Bednarz aus Dinslaken |
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