Musik Event
Sunrise Avenue - ein Konzert mit ganz viel Gefühl
Im Rahmen ihrer „FAIRYTALES BEST OF TOUR 2015“ gaben die sympathischen Finnen um Frontmann Samu Haber am 15.08.2015 ein Open Air Konzert für 26500 Fans in Oberhausen.
Die Wetterprognosen waren nicht die besten für diesen Tag, trotzdem warteten am Samstagvormittag bereits mehrere hunderte Fans am Freigelände der König Pilsener Arena in Oberhausen sehnsüchtig auf den Einlass.
Im Wartebereich kümmerten sich Security-Leute darum, dass alles geordnet abläuft. Die meiste Zeit über saß ein Großteil der Fans geduldig auf dem Schotterplatz. Da vormittags die Sonne stark schien, verteilte ein Mann vom Sicherheitsdienst Sonnencreme.
Gegen 12 Uhr liefen die ersten Fans mit einem pinken Bändchen herum, die „Eintrittskarte“ für den vorderen Bereich des Veranstaltungsgeländes. Als gegen 13 Uhr der Soundcheck anfing und die Stimme von Samu Haber ertönte, drängten die ungeduldigen Fans von ganz hinten nach vorne und mogelten sich zu denen, die bereits lange warteten.
Schnell kam eine Security-Frau die alle wieder zurückwies. Sie hatte einen Karton mit Bändchen in der Hand und erklärte erst weiterzuverteilen, wenn alle wieder auf ihren alten Plätzen sitzen würden. Der Großteil der Masse folgte der Anweisung. Für diese Zurechtweisung bekam sie Applaus von den Wartenden.
Als vorerst alle Bändchen verteilt waren, rückte die Masse ein Stück auf, unter Anweisung der Security. Die Sicherheitsleute hatten alles im Blick, sobald wieder versucht wurde zu drängeln, waren sofort einige der Stewards zur Stelle, die die Situation beruhigten.
Für den gesamten Wartebereich gab es einen Grill- und einen Getränkestand. Als Getränkebecher wurden keine billigen Plastikbecher verwendet, die nach den Konzerten das gesamte Gelände mit Müll bedecken. Stattdessen wurden die Getränke in Becher gefüllt, die mit Motiven von Sunrise Avenue bedruckt waren. Eine funktionierende Idee, um zumindest ein wenig Müll zu vermeiden.
Außerdem standen noch 3 Toilettenkabinen zur Verfügung. Da die Warteschlange jedoch ziemlich lang war und man teilweise über eine halbe Stunde warten musste, benutzten viele der Wartenden auch die Gebüsche als Toilette.
Gegen 16 Uhr wurde der Einlass geöffnet und endlich hatte das Warten vorerst ein Ende. An den Schleusen wurden die Konzertkarten kontrolliert und in die Tasche geguckt. Dann hieß es im schnellen Schritt den besten Platz vor der Bühne sichern. Rennen war verboten, darauf achteten die vielen Securitys.
Das frühe Erscheinen und lange Warten hat sich gelohnt, Plätze in der ersten Reihe waren noch frei, die sich aber natürlich jetzt blitzschnell füllten. Das Konzert war ausverkauft. 26500 Sunrise Avenue Fans warteten auf ihre Band.
Zwar gab es auf dem Veranstaltungsgelände auch Stände mit Essen und Trinken, aber wer ganz vorne dabei sein wollte, verließ seinen Platz natürlich nicht, wenn es nicht unbedingt sein musste. Dankbar waren sehr viele Konzertbesucher, als der „Brezel-Mann“ herumging: Ein großer junger Mann mit einem großen Korb in der Hand, der Brezel, Käsebrezel und Käse-Schinken-Stangen zum Verkauf anbot. In dem Korb steckte eine lange Fahne, damit der junge Mann auch von überall gut zu erkennen war.
Das Wetter hielt sich, mal schien die Sonne, mal war es bewölkt. Viele haben sich einen kleinen Schauer gewünscht, der auch nicht mehr allzu lange auf sich warten ließ.
Die erste Vorband fing anstatt wie geplant um 18:30 Uhr, erst um 19:00 Uhr, pünktlich mit dem Regenschauer an. „Niila“ kam als erste Vorband mit seinen Musikern gut gelaunt auf die Bühne. Der Auftritt dauerte leider nur eine knappe halbe Stunde. Obwohl dies die nassesten 25 Minuten des Konzertabends waren, verging die Zeit wie im Flug. Viele Fans standen mit Regenponcho vor der Bühne und feierten gut gelaunt mit. Der Regen war sowieso nur Nebensache.
Niila „entwirft … seinen eigenen Singer/Songwriter-Sound aus Stimme, Akustikgitarre, Piano und Hip Hop Beats“. So wird es auf www.universal-music.de beschrieben. Musik, von der man auf jeden Fall gerne mehr gehört hätte.
Während der Bühnenaufbau für die zweite Vorband verändert wurde, wurde auch der Regen immer weniger. Die Stimmung der Fans war gut.
Nach einer Pause von 15 Minuten ging es um 19:45 Uhr mit der nächsten Vorband weiter. „Carpark North“ heizte dem Publikum ordentlich ein. Mit ihrem Elektro Rock Programm brachten sie de Masse richtig in Stimmung, forderten die Fans zum Mitmachen und Ausflippen auf.
Die Fans waren größtenteils sehr freundlich miteinander, fast sogar familiär. Aber wenn es darum ging, ein kleines Mädchen in die erste Reihe zu lassen, ließen die „alten Hasen“ nicht mit sich reden. Viele denken, für ein Lied doch sicherlich machbar, die anderen haben sicherlich ihre Gründe für ihr "Nein!".
Um 20:50 Uhr war es endlich so weit: Samu Haber betrat mit seiner Band die Bühne und die Masse jubelte ihnen laut zu. Mit Funkytown eröffneten sie die Show. Zuerst wurde nur „abgeliefert“ und es fand wenig Interaktion mit dem Publikum statt. Später dann aber wurde die Stimmung lockerer und der beliebte Frontmann Samu Haber redete mit seinen Fans.
Zu Songs wie Lifesaver, You can never be ready, Forever yours, Choose to be me, I don’t dance und Hollywood hills sangen die Fans lautstark mit.
Mit „Ich liebe euch alle aber do you need a little bit love?“ kündigte der beliebte Finne den nächsten Song an. Die ersten Reihen haben rote Herzchen-Luftballons hochgehalten, einige davon landeten sogar auf der Bühne. Eine Wahnsinns-Stimmung herrschte auf dem „P9“, der normalerweise als Busparkplatz genutzt wird.
Samu Haber erzählte davon, wie sie vor einiger Zeit in der König-Pilsener-Arena gespielt haben mit sehr viel weniger Zuschauern.
"...that you were all here means a lot of us... you are still very welcome to my life!" Mit diesen Worten stimmte er das nächste Lied an. Es flogen Seifenblasen über die Köpfe der Zuschauer hinweg. In Kombination mit Samus Stimme natürlich Gänsehaut pur! Seifenblasen flogen auch zu den Liedern „Nothing is over“ und „Sweet Symphony“: Tradition bei den Fans.
Der sympathische Frontmann redete mit seinenFans in Englisch und Deutsch. Teilweise fand er in deutsch nicht die richtigen Worte und sah dabei etwas verlegen aus.
Sympathieträger Samu ging von der Bühne runter auf die Boxen, noch näher zu den Fans, formte mit seinen Händen ein Herz und sah ziemlich überwältigt und glücklich aus. Er sagte, dass von den Shows die sie spielen „Oberhausen… the greatest…“ ist. Mit über 26000 Zuschauern spielten Sunrise Avenue an diesem Samstag in Oberhausen das bisher größte Konzert ihrer Karriere.
Die ganze Band spielte mit viel Gefühl. An den Gesichtsausdrücken konnte man erkennen, dass sie mit dem ganzen Herzen dabei sind und fühlen, was sie da machen.
Nachdem einige Lieder am Stück gespielt wurden, gab es kleine Pausen, in der Samu kurz von der Bühne verschwand. Die Zeit nutzten die anderen Bandmitglieder für kleine Soloauftritte und heizten die Masse damit weiterhin an.
Aber nachdem „Fairytale gone bad“ zu Ende war, verabschiedete sich die Band. Zusammen versammelten sie sich vorne und verbeugten sich. Sie sahen glücklich und zufrieden aus, ebenso wie die Fans. Samu ging noch einmal über den Steg, formte seine Hände zu einem Herz und die Fans jubelten ihm zu.
Um 22:40 ging die Band schließlich von der Bühne. Einige Fans blieben noch stehen, die meisten allerdings machten sich auf den Weg nach Hause.
Der Auslass funktionierte ohne Zwischenfälle. Die Sicherheitsbeauftragten achteten darauf, dass alles geordnet und ruhig ablief. Anders als beim Einlass mussten sie nicht so stark eingreifen, da die Fans von sich aus ruhig und gelassen den Ausgang aufsuchten.
Fazit: Aus meiner Sicht für diese Größe ein wirklich gut organisiertes Konzert. Für Verpflegung war gesorgt und Sicherheitsbeauftragte hatten alles unter Kontrolle. Die Fans gingen größtenteils offen und freundlich miteinander um, tauschten Konzerterlebnisse aus und hatten viel Spaß zusammen.
Die Vorbands haben gepasst und die Masse gut auf den Hauptakt vorbereitet. Sunrise Avenue spielten ein rockiges Konzert mit ganz viel Gefühl. Sie brachten die Masse zum Jubeln, Mitsingen und Träumen. Da Samu Haber ebenso wie einige seiner Bandkollegen immer wieder bis vorne über den Steg gelaufen sind, hatten auch die Zuschauer, die nicht ganz vorne an der großen Bühne standen, einen guten Blick auf die finnischen Rocker. Zudem konnten die Zuschauer das Konzert über die 2 großen Videoleinwände rechts und links neben der Bühne gut mit verfolgen. Das lange Warten und die schmerzenden Füße haben sich gelohnt! Empfehlenswert!
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