Oberhausen kommt zum Stillstand
Spiel- und Sportplätze gesperrt - Einzelhandel überwiegend geschlossen

Der Kinderspielplatz am Hirschkamp im Oberhausener Stadtteil Königshardt ist sonst rege besucht. In Zeiten von Corona gilt ein Betretungsverbot. | Foto: Christian Schaffeld
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  • Der Kinderspielplatz am Hirschkamp im Oberhausener Stadtteil Königshardt ist sonst rege besucht. In Zeiten von Corona gilt ein Betretungsverbot.
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Das Coronavirus sorgt für immer krassere Einschnitte ins soziale Leben. Seit Mittwoch haben das Centro und Bero-Zentrum nur noch eingeschränkt geöffnet. Auch bei der Stadtsparkasse Oberhausen sind fünf Filialen vorübergehend geschlossen. Der Zutritt zu Spiel- und Sportplätzen ist strengstens untersagt.

In Oberhausen gibt es mittlerweile 35 bestätigte Verdachtsfälle, die positiv auf das Coronavirus (CoVid19) getestet worden sind. Insgesamt 247 Personen im Stadtgebiet befinden sich in häuslicher Quarantäne. Zwar konnten am Donnerstag 77 Personen, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten hatten, aus der häuslichen Quarantäne entlassen werden, trotzdem ist und bleibt es notwendig, dass alle Bürger weiterhin die aufgestellten Anordnungen, Regeln und Verbote strikt befolgen. Nur so kann die Ausbreitung des Coronaviirus eingedämmt werden.

Einzelhandel fast komplett dicht

So muss der Einzelhandel nahezu komplett schließen. "Wir haben eine Allgemeinverfügung erlassen mit der fast alle Einzelhandelsgeschäfte in unserer Stadt geschlossen werden müssen. Ausnahmen bilden ganz wenige Geschäfte zur Abdeckung des täglichen und dringenden Bedarfs", so der Oberhausener Krisenstabsleiter Michael Jehn.
Auch die Stadtsarkasse Oberhausen hat Vorsichtsmaßnahmen getroffen. So sind die Filialen in den Stadtteilen Lirich, Buschhausen, Alstaden, Königshardt und Bermensfeld seit Mittwoch vorübergehend geschlossen. Pläne für weitere Schließungen gibt es derzeit nicht. "Unser Ziel ist es, die vier anderen Filialen dauerhaft geöffnet zu halten. Dafür haben wir eine Personalreserve geschaffen", sagt Julia Buhr aus der Unternehmenskommunikation des Kreditinstituts. Sie schränkt ein: "Natürlich ist die weitere Entwicklung auch für uns nicht absehbar."
Der Service soll darunter aber nicht leiden. "An den vier Standorten und in der Hauptstelle bieten wir das komplette Angebot der Sparkasse an." Doch wie im Supermarkt auch, sollten die Kunden entscheiden, für welchen Termin sie wirklich persönlich vorbeikommen müssen und welche Dinge sich auch auf anderem Wege klären lassen.

Supermärkte und Apotheken dürfen auch sonntags öffnen

Um die Lebensmittelversorgung besser gewährleisten zu können, erlaubt die Stadt Apotheken und Supermärkten vorübergehend auch sonntags zu öffnen. In der Zeit von 13 bis 18 Uhr kann dann Notwendiges eingekauft werden. So soll der Publikumsverkehr entzerrt, und die Möglichkeit sich anzustecken, minimiert werden. Die Sonder-Öffnungszeiten gelten nicht für Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag. "Im Amtsblatt ist festgelegt, dass Apotheken und Supermärkte in der Zeit von 13 bis 18 Uhr öffnen dürften. Die Apotheken werden das allerdings nicht machen", teilte Stadtprecherin Jana Knigge mit. "Das kann sich jedoch jederzeit ändern", so Knigge weiter. Am Freitagmittag war noch nicht klar, ob ein Supermarkt das Angebot wahrnehmen wird.
Um seine Mitarbeiter vor dem Coronavirus zu schützen hat ein Supermarkt auf der Königshardt Glasscheiben angeschafft, die an den Kassen aufgestellt wurden, um den Kontakt zwischen den Kunden und den Kassierer möglichst gering zu halten. Auch die Sparkasse will diesem Vorbild jetzt folgen. "Wir schaffen gerade zusätzliche Schutzscheiben an", so Julia Buhr. Darüber hinaus wurden einige Mitarbeiter ins Home-Office geschickt, andere als Reserve vorübergehend freigestellt.

"Bargeldversorgung nicht gefährdet"

Die Bargeldversorgung soll darunter nicht leiden. "Die kreditwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung ist eine Kernaufgabe der Sparkassen. Dazu gehört natürlich auch die Bargeldversorgung. Über die Kassen in den Filialen und das gesamte Selbstbedienungsangebot stellen wir die Versorgung sicher. Die Selbstbedienungs-Bereiche bleiben auch in allen geschlossenen Standorten geöffnet", beruhigt Buhr verunsicherte Kunden.

Centro hat fast komplett geschlossen

Doch auch hier sollen Besuche auf ein Minimum reduziert werden. Im Centro dürfen daher nur Geschäfte öffnen, die lebensnotwendige Dinge verkaufen. "Es haben nur die Apotheke, der Drogeriemarkt, die Optiker und die Oase geöffnet", so Centro-Manager Marcus Remark im Telefonat mit dem Wochenanzeiger. "An den Eingängen zum Centro kontrollieren wir die Menschen und stellen sicher, dass sie nur kurz einen notwendigen Einkauf erledigen müssen."
Beim Blick auf die Straßen wird deutlich, dass immer noch viele Menschen der Empfehlung der Landesregierung nicht folgen und nicht zu Hause bleiben.

Spiel- und Sportplätze Menschen leer

Positiv ist jedoch die Erkenntnis, dass Spiel- und Sportplätze in der Zwischenzeit doch gemieden werden. Auf jeweils zwei von der Redaktion des Oberhausener Wochenanzeigers stichprobenartig getesteten Sport- und Spielplätzen im Stadtnorden waren keine Personen anzutreffen. Das Flatterband und der Hinweis, "dass Missachtung der Sperre zu strafrechtlichen Konsequenzen" führe, schreckte dann wohl doch alle Unbelehrbaren ab. "Die Einhaltung der Sperrungen wird kontrolliert", sagte Petra Koterzyna, Leiterin der Pressestelle der Stadt Oberhausen, gegenüber dieser Redaktion. Die Kontrollen erfolgen im gesamten Stadtgebiet an allen Tagen der Woche.

Feste und Ferienspiele in Oberhausen abgesagt

Am Donnerstagnachmittag wurde zudem bekannt, dass sowohl das Sterkrader Spiel- und Sportfest am 25. und 26. April, als auch das Frühlingsfest in Alt-Oberhausen vom 26. bis 29. März sowie die Ferienspiele in den Osterferien vom 6. bis 17. April nicht stattfinden können. "Die für angemeldete Kinder bereits gezahlten Entgelte werden den betroffenen Familien zurück erstattet. Die bisher noch nicht beglichenen Rechnungen für die Ferienspiele in den Osterferien werden gegenstandslos", heißt es von der Stadt. Ob es weitere Einschnitte geben wird, bleibt abzuwarten. Der Krisenstab der Stadt Oberhausen tagt in regelmäßigen Abständen und entscheidet von Situation zu Situation neu. Wichtig ist es, in dieser Zeit besonnen zu bleiben.

Autor:

Christian Schaffeld aus Oberhausen

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