Sonne in den Tank stecken - umweltfreundliches Laden von Elektroautos

Pionier Jan Wingens, der städtische Klimaschutzmanager Christian Wittpahl und die Energieexpertin der Verbraucherzentrale Oberhausen Martina Zbick stecken Solarenergie ins Elektroauto.
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  • Pionier Jan Wingens, der städtische Klimaschutzmanager Christian Wittpahl und die Energieexpertin der Verbraucherzentrale Oberhausen Martina Zbick stecken Solarenergie ins Elektroauto.
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Klimafreundliches Fahren und der Umstieg auf Elektro-Autos ist mittlerweile auch in Oberhausen ein großes Thema. Noch gibt es relativ wenig Elektro-Autos in unserer Stadt, vor allem weil es noch begrenzt Ladestationen gibt. Der bereits seit Jahren für den Klimaschutz engagierte Pionier Jan Wingens bietet der Verbraucherzentrale mit seinem Modell-Projekt einer Tankstelle aus eigener Solarenergie eine gute Basis für die Aktion „Sonne im Tank“, mit der sie den Bau eigener Solartankstellen vorantreiben möchte.

Seit sieben Jahren hat Jan Wingens Solarzellen auf seinem Garagendach und versorgt dadurch seine Unterkunft mit Strom. Den Solarstrom, der bisher ungenutzt blieb, stellt er nun bundesweit als Erster öffentlich für Elektroauto-Fahrer zur Verfügung. In einigen Tagen eröffnet er eine vom Land geförderte Ladesäule im öffentlichen Parkraum vor seinem Haus an der Mellinghofer Straße 142. Jeder E-Autofahrer kann dann dort parken und sein Auto an der Ladesäule anschließen. Bezahlt wird mit einer entsprechenden Tankkarte für E-Autos oder indem ein Code über eine Smartphone-App eingescannt wird. Als Preis plant Jan Wingens etwa 35 Cent pro Kilowattstunde. Wenigstens die Ladeinfrastruktur zu verbessern, könne er beeinflussen, sagte Jan Wingens. Jetzt anzufangen sei wichtig, um für den Klimaschutz tätig zu sein. Die Idee zur solar gespeisten Ladestation reife schon seit fast 20 Jahren in ihm. Zudem hat er 28 weitere Standorte in Oberhausen, die sich für mit Sonnenstrom gespeisten Ladesäulen anbieten, im Visier zum Beispiel an Supermärkten, in Wohngebieten, bei Behörden, Gewerbegebieten oder Park-and-Ride-Anlagen – also dort, wo sich Menschen in der Regel mehr als eine halbe Stunde aufhalten. Kriterien, die auch Maik Ballmann von der Stadtverwaltung positiv sieht. Jan Wingens geht davon aus, dass es derzeit rund 600 Photovoltaikanlagen auf Oberhausener Privatgrundstücken gibt.

Verbraucherzentrale empfiehlt eigene Solarstromanlagen

Die Verbraucherzentrale Oberhausen rät allen Hausbesitzern, die auf ein E-Auto umsteigen wollen, über eine eigene Solarstromanlage nachzudenken. „Eine Solaranlage auf dem Dach ist dafür da, dass Strom klimaneutral ins Auto kommen kann“, betont die Energieberaterin der Verbraucherzentrale Oberhausen, Diplom-Ingenieurin Martina Zbick. Der Verbrauch könne für rund 10.000 bis 15.000 Kilometer übers Jahr abgedeckt werde. „Die durchschnittliche Solaranlage auf einem Einfamilienhaus liefert mehr Strom, als ein Privatwagen üblicherweise im Jahr verbraucht“, so Martina Zbick. Allerdings passen die Ladezeiten nicht immer. Um diese flexibler zu machen, empfiehlt sie in vielen Fällen Batteriespeicher, in denen Sonnenenergie zwischengespeichert werden kann. Außerdem sollten alle Bausteine rund um Solaranlage, Ladestation und E-Auto gut aufeinander abgestimmt und gesteuert werden. Dann ist laut der Energieberaterin ein Anteil aus eigenem Solarstrom von bis zu 70 Prozent im E-Auto erreichbar.

Beratungsangebot der Verbraucherzentrale

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet individuelle Beratungen bei Interessierten zu Hause an. Wie und wo könnte eine Solaranlage auf dem Dach sein. Wie groß sollte sie sein? Wie könnte sie dann optimal genutzt werden? Welche Leistung empfiehlt sich für die Ladestation? Um diese und andere Fragen wie zur Beantragung von Landes-Fördermitteln könnte es in dem 90-minütigen Vor-Ort-Termin gehen, der 60 Euro kostet. Weitere Informationen und die Möglichkeit, einen Solarrechner zu nutzen, finden sich im Internet unter https://www.verbraucherzentrale.nrw/sonne-im-tank . Eine Infoveranstaltung gibt es am kommenden Dienstag (29.05.) im Rheinischen Industriemuseum.

Eine Beschäftigung mit dem Thema sei auch für diejenigen empfehlenswert, die nur eine Solaranlage für den Haushalt anpeilen würden, sagte der städtische Klimaschutzmanager Christian Wittpahl. Informationen des Solardachkatasters für die Stadt Oberhausen sind unter www.solardachkataster.rvr.ruhr abrufbar.

Autor:

Andrea Rupprath aus Oberhausen

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