Infoveranstaltung am Mittwoch 08.05.2024
Schutz vor Starkregen: So bleiben die Kellerräume trocken

Foto: VZ NRW/adpic

Infoveranstaltung am Mittwoch 08.05.2024
Steigen die Temperaturen steigt auch wieder die Gefahr von Starkregen: Heftige Gewitter, anhaltender Regen und Hochwasser überfordern schnell die kommunale Kanalisation. Dann können die Abwasserkanäle die gewaltigen Wassermengen nicht mehr aufnehmen und ableiten – das Wasser staut sich und überflutet die Straßen. Tief liegende Hauseingänge, Keller und Souterrainräume können volllaufen. Zusätzlich kann Schmutzwasser durch Rückstau aus dem Kanal ins Gebäude zurückgedrängt werden und an Wänden, Böden und Einrichtung viele Schäden anrichten. „Was viele nicht wissen: Für alle Schäden durch Rückstau haften Grundstückseigentümer:innen selbst. Sie sollten deshalb rechtzeitig geeignete Vorkehrungen treffen“, empfiehlt Martina Zbick von der Beratungsstelle Oberhausen der Verbraucherzentrale NRW. Die Expertin gibt hilfreiche Tipps, wie man bestmöglich vorsorgen und das Heimschützen kann.

• Überblick schaffen
Vor der Umsetzung von Maßnahmen sollten Informationen zum eigenen Wohnort eingeholt werden. Gut aufbereitete Daten für das lokale Risiko von Starkregen liefert das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie über die von ihm betriebene Webseite Geoportal.de. Hier finden Hausbesitzer:innen eine detaillierte Starkregengefahrenhinweiskarte für ihren Wohnort. Anhand des Risikoprofils für das eigene Zuhause lassen sich dann konkrete Vorsorgemaßnahmen treffen.
• Schutzmaßnahmen gegen Überflutung
Wichtig ist, oberirdisch abfließendes Wasser vom Gebäude fernzuhalten. Dafür muss so gut wie möglich vermieden werden, dass Wasser über tiefliegende Hauseingänge, Kellergeschosse, Souterrainwohnungen, Garagenzufahrten, Fenster oder Lichtschächte eindringt. Bei Neubauten sollten bereits bei der Planung entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. Bei bestehenden Häusern kann nachgerüstet wer­den. Je nach Lage und den örtlichen Gegebenheiten sind Überdachungen, Bodenschwellen, ein Gefälle am Eingangsbereich, Türschwellen, Aufkantungen, andere Barrieresysteme oder drucksichere Kellerfenster eine Option. Neu geschaffene Geländemulden und Bodensenken auf dem Grundstück lassen das Regenwasser zudem besser versickern. Ebenso hilft es, versiegelte Oberflächen im Vorgarten oder bei Auffahrten zu entsiegeln. Sind alle Schwachstellen vor Ort bekannt, lässt sich entscheiden, welche Maßnahmen einzeln oder auch in Kombination sinnvoll sind.
• Schutzvorkehrungen gegen Rückstau
Souterrainwohnungen und Räume unterhalb des Straßenniveaus, die über eine Toilette oder einen Wasseranschluss verfügen, sind bei einem Rückstau besonders gefährdet. Daher ist es sinnvoll, bereits bei der Bauplanung abzuwägen, ob dort auf bestimmte Abflüsse verzichtet werden kann. Ungenutzte Abläufe sollten verschlossen werden. Liegen Räume unterhalb des Straßenniveaus, kann nur eine Hebeanlage das Gebäude angemessen schützen. Sie pumpt die Wassermassen über die Rückstauebene hinweg in den Kanal. Mit einer solchen Anlage sind Toiletten und Duschen auch während eines Rückstaus weiter nutzbar. Für Vermieter:innen gilt: Sie müssen dafür sorgen, dass die Sanitäranlagen im Wohngebäude jederzeit zur Verfügung stehen. Kostengünstiger als Hebeanlagen sind Rückstauklappen, die aber nicht für einen Abfluss des Wassers sorgen können. Sie schützen das Gebäude im Falle eines Rückstaus lediglich vor dem Eindringen von Wasser aus dem öffentlichen Kanal. Während längerer Abwesenheit sollten sämtliche Rückstauklappen verriegelt und alle Fenster im Keller fest verschlossen werden.
• Fachgerechter Einbau
Um eine Immobilie rückstausicher zu machen, ist eine Beratung bei einem Sanitärfachbetrieb sinnvoll, um genau zu klären, wo die Rückstausicherung angebracht werden muss. Bei der Planung eines Neubaus sollte der Rückstauschutz vom Architekturbüro mitbedacht werden. Ingenieurbüros für Wasserwirtschaft oder Sanitärfachbetriebe, die Anlagen zur Rückstausicherung installieren, sind hier die richten Ansprechpartner.
• Regelmäßige Wartung
Hebeanlagen und Rückstauverschlüsse müssen regelmäßig geprüft und gewartet werden, sonst riskieren Eigentümer:innen bei Schäden ihren Versicherungsschutz. Manuelle Rückstauklappen können nach einer fachkundigen Unterweisung selbst gewartet werden. Um im Schadensfall Ärger mit der Versicherung zu vermeiden, sollte die eigene Wartung vorsorglich dokumentiert werden. Viele Fachbetriebe bieten auch Wartungsverträge an. Vor einer Auftragsvergabe ist es stets ratsam, mehrere Angebote einzuholen und Leistungen und Preise zu vergleichen.

Ein kostenfreier Vortrag zum Thema findet am Mittwoch, den 8. Mai 2024 von 18:00 bis 19:30 Uhr, in Raum 330 a der Volkshochschule an der Langemarkstr. 19 – 21 in 46045 Oberhausen statt und ist Teil der Veranstaltungsreihe Klimahausen – Nachhaltig gut leben in Oberhausen von VHS Oberhausen, BUND, Verbraucherzentrale Oberhausen und Fraunhofer Umsicht Institut.
Eine Anmeldung ist nicht nötig, aber erwünscht unter Angabe der Kurs Nr. ZA7140R unter 0208-825-2385 oder vhs@oberhausen.de

Autor:

Verbraucherzentrale NRW e. V. aus Oberhausen

Paul-Reusch-Str. 34, 46045 Oberhausen
+49 208 91108601
oberhausen@verbraucherzentrale.nrw
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