Rezept: Leberwurst-Soße
Und wieder gelang es mir nach getaner Arbeit, meine "Perle" zu einer Erzählung "von früher" zu veranlassen.
"Meine Mutter war Witwe, unser Vater im Krieg gefallen, so heiratete sie erneut und es kamen noch einmal vier Kinder dazu. An Fleischportionen war nicht zu denken, da musste es bei 11 Personen (mit Oma) schon was Billiges sein. So kochte unsere Mutter Kartoffelbrei und dazu gab es Leberwurstsoße."
"Leberwurstsoße?", echote ich verblüfft. "Ja", sagte sie, "Es wurde eine Zwiebel sehr klein geschnitten und glasig gedünstet, dann wurde eine große Leberwurst aus der Pelle gedrückt, Milch und Wasser hinzu gefügt (heute würde man Sahne und Wasser nehmen), alles sehr gut mit dem Schneebesen verrührt, noch etwas nachgewürzt, wenn man hatte, mit Majoran, Salz und Pfeffer, einem Stich Butter, und dann kamen zwei oder drei gewürfelte Gewürzgurken in die erhitzte Soße. Am besten schmeckte es mit Pfälzer Leberwurst, aber die gab es nicht immer. Sah ja optisch nicht verlockend aus, war aber sehr schmackhaft."
"Die Weihnachtsplätzchen wurden abgezählt und aufgeschrieben, wer schon wieviele hatte, damit es gerecht zuging. Manchmal waren zwei, drei Mettwürstchen da, die dann durch 11 Personen geteilt wurden. Da konnt ich nicht einen Moment unachtsam sein, sonst hatte einer meiner - immer hungrigen - Brüder mir auch noch dies kleine Wurststückchen gemopst.
Meine Mutter lieh sich für 30 Pfennig ein Blech in Übergröße beim Bäcker (da war in dem Betrag das Backen schon mit drin) und wir brachten es dann zu zweit mit dem Teig drauf zur Bäckerei."
Ich lieb ihre Erzählungen einfach!
Dabei fiel mir ein, ich müsste mal wieder Senfeier machen, nach dem Ostpreußenrezept meiner Oma. Sie machte einfach eine Schwitze aus zwei gehäuften Esslöffeln Butter, soviel Mehl (etwa zwei Esslöffel voll), dass es "schwitzen" konnte, rührte danach einen Esslöffel milden Senf hinein, Salz und Zitronensaft, sowie eine Prise Zucker, löschte mit Fleischbrühe (oder Buillonwürfel-Brühe ab, nahm dann den Topf vom Herd, um noch zwei, mit etwas Milch verquirlte Eier hinein zu rühren.
Zum Schluss kamen 10 hart gekochte halbierte Eier hinein. Meine Mutter schnitt die Eier mit dem Eierschneider jedoch lieber in Scheiben. So kann man in der Nachosterzeit die übrigen Eier gut verwenden. Dazu Pellkartoffeln, Stampfkartoffeln und einen Salat.
Salat mit Schafskäse
Man nimmt etwa 200 g Schafskäse und würfelt ihn. Alternativ nimmt man Fetawürfel aus dem Glas, dann aber gut abtropfen lassen.
Nun schneidet man 700 g kleinere Tomaten in sehr dünne Scheiben, ebenso zwei Zwiebeln, wäscht und putzt 60 g Feldsalat, dann macht man eine Marinade aus:
4 Esslöffeln Obstessig,
1 Teelöffel Oregano,
2 Knoblauchzehen (durch die Knofelpresse geben)
4 Esslöffeln Olivenöl (oder Rapsöl)
1 Teelöffel Tomatenmark,
eine Prise Rosmarin,
Salz,
Pfeffer.
Gut mit dem Schneebesen verrühren.
Man mischt alles untereinander, doch noch nicht den Feldsalat, den stellt man erst wieder in den Kühlschrank, er soll ja nicht beifallen.
Jetzt nimmt man eine Pfanne, erhitzt 2 Esslöffel Olivenöl und brät darin gewürfeltes Toastbrot, etwa 2 Scheiben, hellbraun, gibt sie kurz auf Küchenkrepp und dann über den Salat. Zuletzt kommt der Feldsalat hinzu.
Autor:Edith Schülemann aus Oberhausen |
7 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.